Für optimale Qualität muss es kein Profigerät sein. Je nachdem spielen bei Consumer-Formaten wie S-VHS sogar die Consumer-Geräte die Profi-Geräte an die Wand.
Wichtig sollte vor allem ein so genannter Edit-Modus sein (bei älteren JVCs nannte der sich auch schon mal Dubbing oder Tape-Dub). Dort werden die analogen Bildverbesserer, die aus heutiger Sicht eher Bildverschlimmbesserer sind, abgeschaltet, bzw. auf ein Minimum reduziert. Mach mal 5 Generationen (Also Kopie von Kopie von Kopie...) ohne und mit Edit-Modus, mehr und mehr wirst du sehen, wie stark die Qualität auseinander läuft. Man kann es aber auch schon so sehen.
Die besten Erfahrungen habe ich bislang gemacht mit JVC, wobei jede Generation ihre Eigenheiten hat (die alten waren sehr scharf, trotzdem rauscharm, neigten aber zu vereinzelten Zeilendropouts, das betrifft sowohl Consumergeräte aus der Generation HR-S4700, 5800 und 6800 alsauch Profigeräte wie den BR-7000 reproduzierbar), neuere haben ein etwas weicheres aber immer noch sehr scharfes und detailliertes und nahezu rauschfreies Bild. Und jede Generation hat ihre Laufwerks-Macken. Oder aber die alten Panasonics (NV-HS1000 und Co - extrem scharf, sehr detailliert, rauschen aber etwas mehr, was man aber später mit Rauschfiltern in Virtual Dub deutilch besser beheben kann als mit rekorderbedingter Unschärfe). Neue Panasonics wie der NV-HS930 und NV-SV121 werden dem alten guten Ruf und den (vermutlich gekauften) Testsiegen nicht mehr gerecht. Das Laufwerk ist billigst verarbeitet und die Bildqualität mies (NV-HS930: Zwar superscharfe Kanten aber jegliche Details schlicht plattgebügelt, Rauhfasertapeten, auf anderen Rekordern noch als solche erkennbar, wird zu Flächen wie weißer Autolack und selbst Hugo Egon Balder wird wieder faltenfrei, dazu ist das Bild zu dunkel und hat einen leichten, nur im Direktvergleich oder im RGB-Histogramm erkennbaren, auch in S/W-Aufnahmen wie z.B. wenn man das Y-Signal von S-Video am Composite-Eingang anlegt, reproduzierbaren Grünstich, beim NV-SV121 kommt noch ein ganz massiver Rauschteppich, je nach kassette von oben nach unten zunehmen, hinzu - mit jeweils mehreren Geräten reproduzierbar).
Es lohnt sich schon, zu vergleichen und ein gutes Gerät zu kaufen. Dadurch wird zwar aus einer alten VHS-Kassette mit 240 Linien (Linien = Helligkeitswechsel pro Zeile, wegen dem englischen Wort Lines ständig falsch mit Zeilen übersetzt, die Zeilenanzahl ist bei PAL immer gleich) auch nicht mehr zum sendefähigen Broadcast-Band, aber es machen sich doch starke Unterschiede bemerkbar. Zwei sehr gute Geräte, mit leicht unterschiedlichen Charakteristika (VHS ist halt immer ein leichter Kompromiss) sind der Panasonic NV-HS1000 bzw. AG4700 (baugleich, im AG4700 ist das VITC-Timecodemodul serienmäßig) und der JVC HR-S6850/6851/6852/7850/7851/7852 - die 6 vs. 7 macht die Anzahl Köpfe aus (der 7 hat einen fliegenden Löschkopf), die 0, 1 und 2 am Ende nur die Gehäusefarbe.
Was die Aufnahme angeht: Wenn du schon nach dem optimalen Rekorder suchst, lass dich nicht mit einem 20 Euro Videograbber abspeisen. Die Blackmagic Intensity Pro (wichtig ist das Pro, die normale hat nur HDMI) ist eine sehr gute Aufnahmekarte für PCI-Express. Oder eine gebrauchte Canopus DV-Storm 2, wobei die extrem wählerisch bei den Mainboards ist (es gehen nur wenige Intel-Boards).