Skalennadel stimmt nicht mit Sender überein

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Toto1

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Hersteller: Grundig
Typenbezeichnung: 3012
Chassi:

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein
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Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo,
ich habe hier ein Grundig 3012, an dem die Skalennadel nicht mit dem Sender
übereinstimmt.
Links und Rechts geht die Nadel bis zum Anschlag, wie es auch sein soll, aber
WDR2 (99,2) ist bei mir bei 95,8.
Kann mir jemand sagen, wie ich das richtig Einstellen kann?
Hat es eventuell mit der Betriebsspannung zu tun (230V anstatt 220V)?

Gruß, Thorsten
 
röhrenradiofreak

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Bitte nenne den vollständigen Typ. Es gab von Grundig unterschiedlichste Geräte, die die Zahl 3012 in der Typenbezeichnung haben, sowohl Röhren- als auch Transistorgeräte. Mit der von 220 auf 230 V umgestellten Netzspannung hat das aber definitiv nichts zu tun.

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo!
das wird der 3012 von 1953 sein.
Röhren: EF85, EC92, ECH81, EAF42, EABC80, EL12, EM34.
Schönes Gerät!

Da hat wohl jemand am Abgleich gedreht!
So weit verstellt sich das nicht von selber!
Vermutlich wollte jemand Sender oberhalb von 100MHz empfangen!

Der Abgleich ist für einen Laien kein Spaß. Hast du Erfahrung damit?
Du mußt im UKW-HF-Teil nachgleichen.
Es gibt dort Abgleichpunkte für LO (Lokal-Oszillator, der bestimmt die Lage auf der Skala) und den Vorkreis (er bestimmt, wie gut dann der Empfang ist). Möglicherweise hat dein Vorgänger nur an der einen richtigen Schraube gedreht, möglicherweise aber auch alles verstellt!

Gruß
Bernhard
 
Toto1

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Hallo,
@ Bernhard: Ja, es ist der von 1953, die von Dir genannten Röhren sind hier verbaut.

Der Empfang selber ist OK.
Ich habe zwar keine Erfahrung mit dem HF-Abgleich, aber ich werde mich da
mal Vorsichtig rantasten.
Sobald ich mir das Radio vorgenommen habe, melde ich mich wieder und Berichte.

Gruß, Thorsten
 
B

Bertl100

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ok,

der HF-Abgleich wird an dem Kästchen gemacht, wo die EF85 und die EC92 drin stecken. Das ist der UKW-Tuner.
Dort sind einige Abgleichpunkte durch Löcher zugänglich.
Für einige Abgleichpunkte wird es ohne Kunststoff-Schraubdreher schwierig, da Metall das ganze beeinflußt. Die Kerne sind original mit Wachs gesichert. Bitte vorsicht! Die zerbrechen leicht!!

Ich würde erst mal nur da drehen, wo offensichtlich schon gedreht wurde (wachs entfernt ist).
Weiterhin: Vorsicht! im Gerät liegen an einigen Stellen hohe, gefährliche Spannungen an. Bist Du dir dessen bewußt, wo Spannung anliegen kann?

Gruß
Bernhard
 
Toto1

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Hallo,

Das hier sehr hohe Spannungen herrschen, ist mir bewusst, ich bin da auch sehr vorsichtig!

Ich habe das Radio jetzt einmal zerlegt und mir den HF-Tuner angeguckt.
Auf dem Bild sieht man den "Regler", der für die Frequenz da ist. (Roter Pfeil)

]

Ich habe den Regler jetzt ganz rein gedreht, und bin jetzt bei 97,2MHz.

Können da eventuell altersschwache Kondensatoren eine Rolle spielen?

Gruß, Thorsten
 
röhrenradiofreak

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Ein Kondensator, der Kapazität verloren hat, kann sein, kommt aber nicht allzu häufig vor. Für wahrscheinlicher halte ich, dass der Kern der zugehörigen Spule verstellt ist.

Da jeder Schwingkreis aus einer Kapazität und einer Induktivität besteht, die beide die Frequenz des Schwingkreises beeinflussen, gibt es zwei "Einsteller", die die Empfangsfrequenz beeinflussen: einen Trimmkondensator und eine Spule mit verstellbarem Kern. Damit muss man einen sogenannten Zweipunkt-Abgleich machen. Bei einem UKW-Teil, das wie bei Deinem Gerät mit einem Drehkondensator abgestimmt wird, geht das so: Mit dem Spulenkern bei einer niedrigen Frequenz (ca. 88 bis 90 MHz) abgleichen. Anschließend mit dem Trimmkondensator bei einer hohen Frequenz (bei einem UKW-Teil, das bis 100 MHz geht, etwa im Bereich von 97 bis 100 MHz) abgleichen. Dies wechselweise so lange wiederholen, bis keine Verbesserung mehr erreicht wird.

Diese Prozedur muss man einmal an dem Schwingkreis des Oszillators durchführen, dieser bestimmt die Empfangsfrequenz. Um eine optimale Empfangsleistung zu erhalten, muss man ihn außerdem am Vorkreis und, falls vorhanden, am Zwischenkreis durchführen. Also insgesamt 4 oder 6 Abgleichpositionen, die sich paarweise gegenseitig beeinflussen.

Damit nicht genug: Das UKW-Teil Deines Gerätes hat wahrscheinlich noch einen weiteren Einsteller, der einen Symmetrieabgleich im Eingang darstellt. Bei falscher Einstellung leidet nicht nur die Empfangsleistung, sondern das UKW-Teil strahlt dann eine erhöhte Störstrahlung über die angeschlossene Antenne ab. Diesen Regler, meist ein Trimmkondensator, sollte man nicht verstellen, weil es kaum möglich ist, die richtige Einstellung zu finden.

Um dabei zum Ziel zu kommen, muss man schon einen Schaltplan oder eine Abgleichanweisung oder eine gehörige Portion Erfahrung haben, sonst hat man hinterher nur ein völlig verstelltes UKW-Teil.

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo!

Lutz hat schon alles erklärt. Sag uns doch noch, in welchen der Löchern tatsächlich Trimmer oder abgleichbare Spulen sind. Viell. sind es gar nicht so viele!
Wegen der EF85 Vorstufe vermute ich, dass es den Trimmer bezüglich Störstrahlung evtl. gar nicht gibt. Diese Pentoden-Vorstufen wurde oft auch ohne Neutralisierung und Symmetrierung verbaut.

Zur Info:

]

Auch das Teil, das ich grün markiert habe, ist ein Trimmer. Vermutlich der für den Zwischenkreisabgleich.

Die drei Löcher, die am nächsten am Drehkondensator (also links) sind, vermute ich (von oben nach unten): Zwischenkreis-L, Oszillator-L, Oszillator-C. Plus der grüne außerhalb platzierte Zwischenkreis-C.

Gruß
Bernhard
 
Toto1

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Hallo,

Ich habe jetzt mal den Deckel abgelötet, um alles besser sehen zu können.
An den Rot markierten Stellern habe ich herumgedreht. Die Blau markierte
Spule war so fest, dass ich da lieber nichts gemacht habe.
Den Sender 99,2 hatte ich auch ast rein hingekriegt und die anderen Sender
stimmten auch. Da das Radio aber nur bis 100MHz geht, habe ich dann soweit
zurückgedreht, bis ich so gerade noch WDR4 hatte (101,3). Jetzt liegt WDR2
also ca. bei 98MHz. Damit kann ich ganz gut Leben.

Hier noch ein paar Bilder.

]

[img]]

[img]]

Vielen Dank für Eure Hilfe!!

Gruß, Thorsten
 
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Bertl100

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Hallo!

also tatsächlich nur 4 "Regler" im UKW-Tuner. Die Zf-Kreise sind wohl extern. Und Neutralisation o.ä. gibts nicht. Dafür ein paar schöne Papier-Cs ...

Der, den du nicht verstellen konntest ist der L vom Zwischenkreis.

Dass das Gerät nur bis 100MHz geht ist normal. Das war damals das Ende vom UKW-Bereich in Deutschland!
Und das ist der Grund, warum dein Vorbesitzer schon gedreht hatte :-)


Gruß
Bernhard
 
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