Radio Tonmeister 102/50 ,gibt es Gefahren?

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H&B

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Hersteller: Neckermann / Körting
Typenbezeichnung: Tonmeister 102/50
Chassi:

Vorhandene Messgeräte: Digital oder Analogvoltmeter
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Blutiger Anfänger

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo,

Habe heut mein erstes Röhrenradio bekommen, aus ner Haushaltsauflösung, keiner weis ob das teil noch geht. Was müsste ich vor dem 1. Mal Strom draufgeben, bzw. einschalten beachten, damit ich keine bösen Überraschungen erlebe?? Die Röhren sind alle vorhanden, und scheinen noch die ersten zu sein (Kleiner Klebestreifen an jeder Röhre) soweit ich sehen kann.

Oder anders gefragt, was kann schlimmstenfalls passieren, und wie kann ich´s Verhindern?

PS: Wenn jemand den Schaltplan für das Schmukstück hatt währe das SUUUPER.

MfG

Danny
 
röhrenradiofreak

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Ich würde zumindest prüfen, ob der Siebelko (das ist der große Elko im Alubecher) Kurzschluss hat. Denn in diesem Fall besteht bei Inbetriebnahme Gefahr für den Gleichrichter und den Netztrafo.
Wenn nicht bekannt ist, ob das Gerät in der letzten Zeit eingeschaltet wurde, vorsichtshalber erst einmal nachmessen, ob Spannung (Restladung) daran anliegt.
Und natürlich bei der Inbetriebnahme genau beobachten, ob es irgendwo knistert oder qualmt. Wahrscheinlich wird es das nicht, aber man weiß ja nie.
Nach dem Einschalten solltest Du messen, ob am Gitter 1 der Endstufenröhre Gleichspannung anliegt. Falls die Endstufenröhre vom Typ EL 84 ist, ist es der Stift 2. Liegen dort mehr als etwa 0,5 Volt an, ist der Koppelkondensator (meist 10 bis 25 nF) hin. Dieser liegt bei den meisten Geräten unmittelbar vor dem Widerstand (meist 1 K Ohm), der an diesem Anschluss hängt.
Alles weitere hängt davon ab, was das Gerät dann von sich gibt.
Und Vorsicht: Im Gerät sind, eventuell auch nach dem Ausschalten, Spannungen von bis zu 300 Volt vorhanden!
Lutz
 
H&B

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Erste Inspektion

Hallo,

Habe jetzt mal angefangen, habe folgenden dicken Becherelko entdeckt:
(Aufschrift)
W&S
ELEKTROLYT
50+50 MF
350/385V
Minuspol am Gehäuse
TEMP +20-+70C°
958

Sollte ich das Teil tauschen, wenn ja wo bekomme ich soeinen?

MfG
danny
 
röhrenradiofreak

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Ja, das ist der, den ich meine. Hat er denn Kurzschluss? Wenn nein, würde ich (unter Beachtung der Maßnahmen, die ich gestern geschrieben hatte) versuchen, das Gerät in Betrieb zu nehmen.

Ersatz in genau der gleichen Bauform wird schwer zu beschaffen sein. Aber darüber kannst Du Dir immer noch Gedanken machen, wenn er wirklich ausgetauscht werden muss, was in den meisten Fällen nicht nötig ist.

Lutz
 
H&B

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Hi,

Ich habe an den beiden unteren Kontaktpunkten gemessen, habe da durchgang und einen Widerstand von 1,7k Ohm der sich nicht verändert. Und außerdem ist ein "weißes Häubchen" an der Kondensator oberseite zu staub zerfallen. Ist das Schlimm?

Mfg

Danny
 
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oktode

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Das "Häubchen" ist nicht unbedingt bedenklich, aber Du mußt von jedem der beiden Anschlüsse unten gegen Masse (-) messen - am sichersten ist es, vorher die Anschlußdrähte abzulöten. Und die Polung der Meßspannung des Instruments sollte auch richtig sein.
 
H&B

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Hallo,

Ich habe gemessen, und das übliche Kondensatorverhalten beobachtet, also kurz durchgang, steigender wert und ende, also kein Durchgang. Das Schwarze kabel habe ich an das Kondensator Geräuse gehängt, Die + Leitung abwechselnd an einen der 2 Anschlüsse unten, jedes mal obiges ergebnis (die kabel habe ich nicht abgelötet, da ich erst morgen meinen neuen Lötkolben bekomme) Ist das ein gutes Zeichen?
Könnte der Kondensator trotzdem noch hochgehen? (Hab da mal was gelesen von wegen "Knallbonbon")
MfG

Danny
 
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oktode

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Das schaut ja schon gut aus! Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen - bei etwa 20 alten Radios ist mir noch nie der Becherelko explodiert, daher würde ich sagen: Nur Mut!
 
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Bertl100

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Hallo!
das sehe ich auch so!

Du kannst nach erfolgter Inbetriebnahme und evtl. Reparaturen immer noch entscheiden, ob er raus muß. Z.b. wenn das Radio brummt.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Ich schließe mich an. Ein Netzelko ist mir noch nie geplatzt, und ich habe, die Fernseher mitgezählt, etliche hundert Röhrengeräte in den Fingern gehabt.

Lutz
 
H&B

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>Nach dem Einschalten solltest Du messen, ob am Gitter 1 der >Endstufenröhre Gleichspannung anliegt. Falls die Endstufenröhre vom Typ >EL 84 ist, ist es der Stift 2. Liegen dort mehr als etwa 0,5 Volt an, ist der >Koppelkondensator (meist 10 bis 25 nF) hin. Dieser liegt bei den meisten >Geräten unmittelbar vor dem Widerstand (meist 1 K Ohm), der an diesem >Anschluss hängt.

Habe gemessen und 1,2 V rausgekriegt, also ist der kondensator wohl kaputt, ich habe WIMA Folienkondensatoren bei mir im teilefundus, die kleinen Roten kann man die nehmen? (Auf dem Orginal Teerteil steht 250 DC, 100 AC, für den WIMA gillt 63DC 40 AC)

MfG

Danny
 
röhrenradiofreak

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Nein, die gehen nicht! An diesem Kondensator liegen im Betrieb, wenn die Röhren angeheizt sind, etwa 80 Volt an. Nach dem Einschalten, bevor die Röhren aufgeheizt sind, sind es etwa 250 Volt. Also muss der Kondensator mindestens eine Nennspannung von 250 Volt, besser aber 400 Volt haben.

Spielt das Gerät denn überhaupt?

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo!

ja, den Kondensator solltest Du tauschen. Sonst machst Du Dir die EL84 und evtl. auch den Gleichrichter auf Dauer kaputt.
Kleiner Kondensator - große Zuverlässigkeit mehr!

Der alte hat Feinschluß - normal für diese alten Papierkondensatoren, aber speziell an der dieser Einbauposition fatal.

Die roten WIMA kannst du problemlos nehmen, mußt halt die Beinchen ggfs verlängern. ABER 63V sind leider sicher zu wenig. Ich würde einen mit 400V Spannungsfestigkeit nehmen. Wenn der originale 250V aushält ist das knapp, aber damals hatten die Kondensatoren mehr Reserve als heute!

Gruß
Bernhard
 
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Hallo,

Okay, wo bekomme ich so einen her, bei Reichelt hab ich nix gefunden.?

Ich hab auch eine Anleitung gefunden wie man den Siebelko erneuert, also altes innenleben raus, zwei neue 50µF ELKO´s rein. Gibt so ne anleitung auch in Deutsch? (Die war Holländisch)

MfG

Danny
 
B

Bertl100

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Hallo!
ich hab jetzt nur ganz kurz geschaut.

gefunden hab ich z.b. "MKS-4-630 22N".
also 22nF, 630V. 10nF gibt es auch.
630V geht genauso gut.
Bei 400V hat Reichelt offenbar nicht die ganze Produktpalette.

Gruß
Bernhard
 
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philostrate1

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hi, may I know if anybody recognize this elko's manufacturer by it's logo?
Thanks in advance.

 
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Also,

Hab nen neuen Kondensator bekommen, so einen "MKS-4-630 22N", erster Radiotest nacht Tausch, gleiches ergebnis wie vorher Radio Brummt, reagiert nicht auf Sender oder Lautstärkeverstellung. (Spannung an Pin 2 bei 0,47V, also O.K).

Muss der Netzelko doch raus?

MfG

danny
 
röhrenradiofreak

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Den originalen Siebelko würde ich nicht versuchen zu zerlegen. Erstens ist das, außer mit der Säge oder der Flex, nicht einfach. Zweitens enthalten manche Kondensatoren, angeblich auch gelegentlich Hochvoltelkos im Alubecher, das hochgiftige, heute verbotene PCB. Wenn Du Wert auf originalgetreues Aussehen des Geräteinnenlebens legst, lass ihn drin, löte die Anschlüsse ab und baue zwei neue Elkos mit je 47 µF und mindestens 350 Volt Spannungsfestigkeit unter dem Chassis ein. Pluspol an je einen der Schaltungspunkte, an denen die Anschlussfahnen des alten Elkos angelötet waren. Minuspol beider neuen Elkos ans Chassis. Und natürlich darauf achten, dass die Elkos keine Kurzschlüsse benachbarter Bauteile verursachen können.

Mit was für einem Messgerät hast Du die Spannung gemessen? Digitalmessgerät = ok. Analoges Messgerät herkömmlichcher Bauart (also kein FET-Voltmeter): Dann stimmt hier immer noch etwas nicht, denn diese Messgeräte belasten die hochohmigen Spannungen in Röhrengeräten so stark, dass sie merklich absinken.

Ziehe mal die Röhre EL 84 raus. Ist die Spannung dann wirklich 0 Volt, hat die Röhre einen Fehler, der als thermische Gitteremission bezeichnet wird und darin besteht, dass das Gitter der Röhre zu heiß wird und dann wie eine Katode wirkt. Das kommt bei der EL 84 leider häufiger vor und ist nur durch Tausch der Röhre zu beheben.

Aber bevor Du Dich damit beschäftigst, solltest Du dem Brummen nachgehen. Du hattest nicht geschrieben, wie laut es ist. Ein mäßiges Netzbrummen ist bei Röhrengeräten normal. Ein sehr lautes Brummen, das nicht von der Stellung des Lautstärkereglers abhängt, bedeutet, dass im Netzteil oder evtl. NF-Teil ein Fehler vorliegt, und das kann durchaus der von Dir erwähnte Elko sein. Mit einem Oszilloskop in Stellung AC kannst Du messen, wie groß die Brummspannung an diesem Elko ist. An einem der beiden Punkte darf sie ein paar Volt betragen, an dem anderen Punkt muss sie etwa um des Faktor 10 kleiner sein.

Wie hoch ist denn die an diesem Elko anliegende Gleichspannung?

Lutz
 
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Hallo,

Das Brummen ist "mittellaut" vergleichbar mit einem elektrorasierer nur "dunkler", durch drehen am Lautstärkeregler verändert sich nichts.
Gemessen habe ich mit einem neuerm Digitalmessgerät,von Conrad elektronik. Ich werd ma den Netzelko ersetzten.

P.S Danke für die Tipps bis jetzt, ihr habt mir suuper geholfen, aber leider bin ich ab Morgen früh 1 Woche geschäftlich unterwegs, ich meld mich wenn ich wieder da bin, dann kanns weitergehen mit dem Radio.

MfG

Danny
 
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So,

Bin wieder da und habe auch den ersten erfolg, das Radio spielt, bestens, nur das brummen ist immernoch, mann hört es deutlich aus dem Radioprogramm raus, vorallem bei sprache.

P.S Hat jemand vllt. ne bauanleitung für ne UKW Antenne?

MfG

Danny
 
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