Lautstärke nur zu 50% vorhanden

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Bertl100

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du merkst, wir sind etwas ratlos.

Nun, so auf den ersten blick scheinen die spannungen weitgehend ok zu sein. Im übrigen sind starke falsche Spannungen und leiser aber unverzerrter Ton relativ selten.

Dann wäre der nächste Schritt eine Signalverfolgung. Also Einspeisen zb. am Phono-Eingang, dann Stufe für Stufe untersuchen, ob sie auch verstärkt.
Traust du dir sowas zu?

Entweder du speist einen konstanten testton (z.b. vom PC) ein, dann kannst du die signal mit oszi oder multimeter im AC bereich messen.
Wenn du eine "normale" musik-quelle anschließt, ist der Signalverfolger am ehesten der eingang z.b. eines alten radios.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Stimmt, mit den Spannungen bin ich auch durcheinandergekommen.

Mit Diodenstrecken messen meinte ich eigentlich eine Messung mit einem Diodentester oder Ohmmeter.

Das mit der fehlenden Verbindung war mir gar nicht aufgefallen, aber es stimmt, da scheint ein Punkt zu fehlen: Mit einem Emitterwiderstand von 8 k Ohm dürfte die Endstufe kaum auszusteuern sein, und wo das negative Potential am Emitter herkommen sollte, wäre mir auch nicht klar. Aber ob diese Verbindung in Wirklichkeit vorhanden ist, kriegt man durch eine Messung mit einem Diodentester oder Ohmmeter zwischen den Anschlüssen 8 und 10 des Moduls raus.

Eine Signalverfolgung wäre auch das nächste, was ich tun würde. Bei dieser Schaltung muss an allen Transistoren, außer den Endstufentransistoren, jeweils am Collector ein deutlich größeres Signal vorhanden sein als an der Basis.

Lutz
 
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Prinz-Eugen

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Servus Bernhard,

ich habe das noch nie gemacht. Lasse da nicht locker.

Was hälst Du davon:
Ich habe noch einen intakten Atlanta de Luxe.
Beide Geräte könnte ich miteinander Schritt für Schritt abtasten und somit Unterschiede feststellen -

Mit dem Oszi kann ich das erst nächste Woche durchführen, da bekomme ich meinen Tek (mein Hameg ist defekt).

Grüße
Prinz-Eugen
 
P

Prinz-Eugen

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Servus Lutz,

werde an den Anschlüssen 8 u. 10 eine Messung vornehmen und berichten.

Grüße
Prinz-Eugen
 
P

Prinz-Eugen

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Servus,

gibt es Unterschiede von Signalverfolgern, die sich im Betrieb eventuell negativ auswirken könnten?
Das Angebot im Netz ist nicht gerade berauschend.

Grüße
Prinz-Eugen
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Als Signalverfolger für den NF-Teil von Radios, Verstärkern oder ähnlichem kannst Du im Prinzip jeden Verstärker mit Lautsprecher verwenden, das muss nicht unbedingt ein spezielles Gerät sein. Allerdings würde ich nicht gerade eine Stereoanlage verwenden, weil durch Brummen und Knackgeräusche durchaus die Lautsprecher oder die Endstufe überlastet werden können.

Gut geeignet ist z.B. ein altes Kofferradio mit Plattenspieler- bzw. Tonbandanschluss. Vor diesen (also in Reihe mit dem Eingang) schaltest Du einen Widerstand mit ca. 10 k Ohm und einen Kondensator mit ca. 0,47 µF. Das offene Ende ist nun Dein Messfühler, während die Masse mit der Masse des zu überprüfenden Gerätes verbunden wird. Am Lautstärkeregler des Kofferradios stellst Du die Empfindlichkeit ein. So ein Aufbau genügt im allgemeinen, um den Signalweg in NF-Teilen zu verfolgen.

Lutz
 
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auwi

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@röhrenradiofreak

Hallo Lutz

Leider bricht der Thread hier ohne weiteres Ergebnis ab.
Ich würde mich nämlich sehr für das Thema Signalverfolgung interessieren, da ich das noch nie gemacht habe, jedoch sehr gerne das Prinzip erlernen würde. Falls das hier unpassend ist, würde ich auch einen neuen Thread aufmachen. Es gibt bestimmt noch andere Leute hier, die dieses Thema interessieren würde.

Gruß, Rolf
 
P

Prinz-Eugen

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Servus Rolf,

das wäre nicht schlecht und wäre eine Bereicherung für nicht Wenige!

Anhand eines Schaltbeispieles (Schaltplan) wäre eine Einführung der Vorgehensweise vortrefflich.

Wo und wie schließe ich den Signalverfolger an welchen Punkt an?
Muß ich Signalverfolger und Meßobjekt miteinander verbinden - gem. Masse?
Kann ich den SV in Verbindung mit einem Oszi einsetzen?
.......

MfG
Prinz-Eugen
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Ein Signalverfolger ist ein Indikator für Wechselspannungen, also im Prinzip nichts anderes als ein Messgerät. Er ist beschränkt auf Signale, die man hören kann, also typischerweise auf die Fehlersuche in allen Stufen, die Tonfrequenz verarbeiten.

Wie schließe ich ein Messgerät an? Natürlich mit beiden Messleitungen. Mit nur einer klappt es nicht. Wenn ich in einer Schaltung eine Spannung messen will, kommt die eine Messleitung an einen Bezugspunkt, meist den, der Masse genannt wird, die andere an den Punkt, dessen Spannung ich messen will.

Genauso wird mit dem Signalverfolger verfahren. Die Masse des Signalverfolgers wird mit der Masse des zu prüfenden Gerätes verbunden, sonst ist keine Prüfung möglich. Der Eingang wird mit den interessierenden Punkten im Signalweg verbunden.
Welche das sind? Bei einem Verstärker könnte man zum Beispiel am Eingang beginnen, also am gleichen Punkt, an dem das Signal eingespeist wird. Dann tastet man sich Stück für Stück vor, z.B. über den Eingangswahlschalter, Vorverstärker, Lautstärkeregler, Klangregelstufe bis zur Endstufe. Dabei wird man feststellen, dass das Signal hinter einer Verstärkerstufe meist lauter ist als davor, hinter einem passiven Schaltungsteil, z.B. dem Lautstärkeregler, leiser. Fehlt das Signal hinter einem Schaltungsteil, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder liegt hier ein Defekt vor, der bewirkt, dass der Signalweg unterbrochen ist, oder man hat einen Punkt erwischt, an dem korrekterweise kein Signal anliegt. Tückisch sind Schaltungen, die das Signal stummschalten, wenn irgendeine Bedingung nicht vorliegt, dann liegt der Fehler oft ganz woanders.

Auf die gleiche Art lässt sich oft bei Signalverzerrungen die Stelle eingrenzen, an der diese entstehen.

Das Ergebnis der Signalverfolgung ist die Erkenntnis, in welcher Stufe der Fehler liegt. Welches Bauteil konkret defekt ist, muss man auf andere Art ermitteln, z.B. durch Gleichspannungsmessungen und Prüfung der einzelnen Bauteile.

Hier ein Schaltbild als Beispiel zu bringen, macht meiner Meinung nach wenig Sinn. Erstens sind die Schaltungen von Geräten viel zu unterschiedlich für eine allgemeingültige Anleitung. Zweitens: wer anhand des Schaltplans seines Gerätes nicht herausfinden kann, welchen Weg das Signal geht (gehen sollte), der hat sowieso kaum Chancen auf eine systematische erfolgreiche Fehlersuche. In diesem Fall wäre erst einmal angebracht, sich ein wenig Grundlagenwissen in elektronischer Schaltungstechnik anzueignen.

Alles dies gilt für Geräte, die von ihrer Schaltungstechnik bzw. ihrem Signalfluss überschaubar sind. Mit einem Signalverfolger, aber ohne Grundlagenwissen in einer Dolby Sorround-Anlage mit digitalem Signalpropzessor oder einem DVD-Player herumzusuchen, ist sinnlos.

Lutz
 
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auwi

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Hallo Lutz

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich denke Prinz-Eugen meinte mit dem "Schaltbeispiel" das Anschlußprinzip des einfachen Signalmeßgerätes. Hier habe ich dich so verstanden, daß man die Masse von Chinch bzw. DIN-Eingang z.B. von einem Kofferradio fest an die Masse des zu prüfenden Gerätes klemmt. Vor den Pluspol der Eingangsbuchse am Signalmeßgerät wird ein 10k Widerstand und ein 0,47 µF in Reihe vorgeschaltet. Daran ein Meßkabel mit Meßspitze.

Gruß, Rolf
 
P

Prinz-Eugen

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Servus Lutz,

besten Dank für eine Einführung bzgl. Signalverfolger.

Grüße
Prinz-Eugen
 
P

Prinz-Eugen

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Servus,

habe mir nun einen Signalverfolger besorgt und einmal meine ersten Gehversuche damit gestartet:

bei diesem Gerät, Bajazzo TS 201, ist die Lautstärke erst im letzten Drittel auf max ca. 50% einzustellen.

Den Schaltplan des NF-Teiles habe ich hier
hochgeladen.

Das Ausgangssignal des Signalverfolgers habe ich am + von C401 angelötet und beide Massen miteinander verbunden.

Mit der Tastspitze des SV-Eingang, tastete ich verschiedene Punkte ab, bei eingeschaltetem Gerät. Der Ton war nahezu an den Kollektoren der T gleich stark (1khz)

Spannungsmessungen wurden vorher schon durchgeführt, die alle annähernd an denen vom Schaltplan lagen.
Die Inaugenscheinname der C konnte optisch nichts feststellen. Ein spezielles C-Meßgerät, wo man C in Schaltungen direkt messen kann, ist bestellt.

Könnte man die Vorgehensweise von mir bitte kontrollieren und Hilfestellung geben?

Im voraus vielen Dank.

Grüße
Prinz-Eugen
 
DAC324

DAC324

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Prinz-Eugen schrieb:
Servus,

habe mir nun einen Signalverfolger besorgt und einmal meine ersten Gehversuche damit gestartet:

bei diesem Gerät, Bajazzo TS 201, ist die Lautstärke erst im letzten Drittel auf max ca. 50% einzustellen.

Den Schaltplan des NF-Teiles habe ich hier
hochgeladen.

Das Ausgangssignal des Signalverfolgers habe ich am + von C401 angelötet und beide Massen miteinander verbunden.

Hättest auch genau so gut die Tonbandbuchse nehmen können, aber so ist das OK.

Interessante Meßpunkte sind der C507 (Eingang der Vorverstärkerplatine), T501, sowie Anschluss 2 und 9 des NF501-Moduls.

Das Signal müßte in dieser Reihenfolge immer lauter werden.
 
P

Prinz-Eugen

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Servus,

dieses Gerät (Atlanta) liegt noch auf Eis. Bekomme demnächst ein Gerät als Teilespender und wechsele dann das komplette Klangmodul einmal aus.

Berichte hier dann das Ergebnis.

Grüße
Prinz-Eugen
 
P

Prinz-Eugen

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Prinz-Eugen schrieb:
Servus,

habe mir nun einen Signalverfolger besorgt und einmal meine ersten Gehversuche damit gestartet:

bei diesem Gerät, Bajazzo TS 201, ist die Lautstärke erst im letzten Drittel auf max ca. 50% einzustellen.

Den Schaltplan des NF-Teiles habe ich hier
hochgeladen.

Das Ausgangssignal des Signalverfolgers habe ich am + von C401 angelötet und beide Massen miteinander verbunden.

Mit der Tastspitze des SV-Eingang, tastete ich verschiedene Punkte ab, bei eingeschaltetem Gerät. Der Ton war nahezu an den Kollektoren der T gleich stark (1khz)

Spannungsmessungen wurden vorher schon durchgeführt, die alle annähernd an denen vom Schaltplan lagen.
Die Inaugenscheinname der C konnte optisch nichts feststellen. Ein spezielles C-Meßgerät, wo man C in Schaltungen direkt messen kann, ist bestellt.

Könnte man die Vorgehensweise von mir bitte kontrollieren und Hilfestellung geben?

Im voraus vielen Dank.

Grüße
Prinz-Eugen

Servus,

ein Erfolg ist bei dem Bajazzo TS 201 zu verzeichnen.

Gemessene Spannungswerte:

B E C
T401 5,3V 5,4V 0,71V
T402 5,4V 5,6V
T403 6,6V 0,36V
T404 6,6V 0,36V

Mit einem ESR-Meßgerät die einzelnen C durchgemessen.
C 401 und C403 wurden als defekt diagnostiziert und ausgewechselt.

Die volle Lautstärke ist wieder gegeben.

Frage: Beide C hatten einen Wert von 5uF, wurden gegen einen Wert von 4,7uF erneuert.
Hat der geringere Wert eventuelle negative Auswirkungen?

Grüße
Prinz-Eugen

Danke allen für die hilfreiche Unterstützung
 
B

Bertl100

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Hallo!
gratulation! Die Abweichung von 5 auf 4.7µF wird garantiert überhaupt nichts ausmachen! Keine Sorge. Das paßt schon!

Schau doch im Atlanta auch mal die Elkos im NF-Teil durch! Kann durchaus sein, dass es dort quasi dasselbe ist!

Gruß
Bernhard
 
P

Prinz-Eugen

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Servus Bernhard,

besten Dank!!!

Am Wochende sehe ich den Atlanta einmal nach. Melde mich dann wieder.

Grüße
Prinz-Eugen
 
röhrenradiofreak

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Gatuliere ebenfalls.

Wie hatte ich schon am 19. November geschrieben:
"Ist denn die Wiedergabe über die Phono-Buchse auch zu leise? Wenn ja, würde ich die Ursache auch im Vorverstärker vermuten und dort vor allem sämtliche Kondensatoren verdächtigen."

Lutz
 
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Prinz-Eugen

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Moin Lutz,

besten Dank!

Das nächste Problem wird sicherlich von mir noch kommen und da freue ich mich auf weitere Hilfe von den Fachleuten.

Die Plattform ist einzigartig!!!

Grüße
Prinz-Eugen
 
P

Prinz-Eugen

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Servus,

das Problem der Laustärkenregulierung des Atlanta lag in der Klanregelstufe.
Nachdem ich alle C gewechselt hatte, kam für mich nur noch die beiden gekapselten T in Frage.

Von einem Teilespender-Gerät die komplette Klangregelstufe in besagtes Gerät getauscht und siehe da, er kam wieder auf Leistung.

Kapiere nur nicht, warum man anhand der Spannungsmessungen einen Defekt nicht feststellen konnte.

Grüße
Prinz-Eugen
 
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Thema: Lautstärke nur zu 50% vorhanden
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