Ein Signalverfolger ist ein Indikator für Wechselspannungen, also im Prinzip nichts anderes als ein Messgerät. Er ist beschränkt auf Signale, die man hören kann, also typischerweise auf die Fehlersuche in allen Stufen, die Tonfrequenz verarbeiten.
Wie schließe ich ein Messgerät an? Natürlich mit beiden Messleitungen. Mit nur einer klappt es nicht. Wenn ich in einer Schaltung eine Spannung messen will, kommt die eine Messleitung an einen Bezugspunkt, meist den, der Masse genannt wird, die andere an den Punkt, dessen Spannung ich messen will.
Genauso wird mit dem Signalverfolger verfahren. Die Masse des Signalverfolgers wird mit der Masse des zu prüfenden Gerätes verbunden, sonst ist keine Prüfung möglich. Der Eingang wird mit den interessierenden Punkten im Signalweg verbunden.
Welche das sind? Bei einem Verstärker könnte man zum Beispiel am Eingang beginnen, also am gleichen Punkt, an dem das Signal eingespeist wird. Dann tastet man sich Stück für Stück vor, z.B. über den Eingangswahlschalter, Vorverstärker, Lautstärkeregler, Klangregelstufe bis zur Endstufe. Dabei wird man feststellen, dass das Signal hinter einer Verstärkerstufe meist lauter ist als davor, hinter einem passiven Schaltungsteil, z.B. dem Lautstärkeregler, leiser. Fehlt das Signal hinter einem Schaltungsteil, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder liegt hier ein Defekt vor, der bewirkt, dass der Signalweg unterbrochen ist, oder man hat einen Punkt erwischt, an dem korrekterweise kein Signal anliegt. Tückisch sind Schaltungen, die das Signal stummschalten, wenn irgendeine Bedingung nicht vorliegt, dann liegt der Fehler oft ganz woanders.
Auf die gleiche Art lässt sich oft bei Signalverzerrungen die Stelle eingrenzen, an der diese entstehen.
Das Ergebnis der Signalverfolgung ist die Erkenntnis, in welcher Stufe der Fehler liegt. Welches Bauteil konkret defekt ist, muss man auf andere Art ermitteln, z.B. durch Gleichspannungsmessungen und Prüfung der einzelnen Bauteile.
Hier ein Schaltbild als Beispiel zu bringen, macht meiner Meinung nach wenig Sinn. Erstens sind die Schaltungen von Geräten viel zu unterschiedlich für eine allgemeingültige Anleitung. Zweitens: wer anhand des Schaltplans seines Gerätes nicht herausfinden kann, welchen Weg das Signal geht (gehen sollte), der hat sowieso kaum Chancen auf eine systematische erfolgreiche Fehlersuche. In diesem Fall wäre erst einmal angebracht, sich ein wenig Grundlagenwissen in elektronischer Schaltungstechnik anzueignen.
Alles dies gilt für Geräte, die von ihrer Schaltungstechnik bzw. ihrem Signalfluss überschaubar sind. Mit einem Signalverfolger, aber ohne Grundlagenwissen in einer Dolby Sorround-Anlage mit digitalem Signalpropzessor oder einem DVD-Player herumzusuchen, ist sinnlos.
Lutz