Einen Widerstand vor den Motor zu schalten, halte ich für nicht sinnvoll.
Denn entweder hat der Motor eine interne Geschwindigkeitsregelung, dann wird, solange diese arbeitet, über einen gewissen Spannungs- bzw. Widerstandsbereich gar nichts passieren, bis die Spannung nicht mehr reicht, die Solldrehzahl einzuhalten.
Oder die Geschwindigkeitsregelung befindet sich außerhalb des Motors, dann würde ein Widerstand in Reihe zum Motor zwar die Drehzahl beeinflussen, aber gleichzeitig auch das Regelverhalten. Die Drehzahl würde dann schwanken, besonders bei Änderung der Belastung.
Wenn an dem Gerät nichts verändert wurde (anderer Motor eingebaut usw.), muss man davon ausgehen, dass es mit dieser Schaltung einst funktioniert hat. Diesen Zustand gilt es wiederherzustellen.
Erst einmal wäre festzustellen, ob die Ursache in der Mechanik liegt oder ob der Motor zu schnell dreht.
Neben der von Lötspitze genannten Ursache habe ich auch schon erlebt, dass sich auf der Capstanwelle (das ist die Welle, gegen die das Band durch die Bandandruckrolle gedrückt wird) eine dicke Schicht Bandabrieb befindet, die ihren Durchmesser vergrößert. Da diese Welle nur ungefähr 2 mm Duchmesser hat, erhöht jedes Hundertstelmillimeter Schmutz die Bandgeschwindigkeit um 1%.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die neue Bandandruckrolle nicht richtig gegen die Capstanwelle drückt, weil sie z.B. zu klein oder falsch eingebaut ist. Dann wird die Bandgeschwindigkeit vom Aufwickeldorn bestimmt, der ungebremst natürlich schneller dreht.
Wenn der Capstanmotor selbst zu schnell dreht, arbeitet die Geschwindigkeitsregelung nicht oder nicht richtig. Meist ist das eine kleine Platine im Motor selbst. Manchmal befindet sich die Elektronik außerhalb des Motors. Bei älteren Geräten ist das manchmal ein mechanischer Fliehkraftregler mit Kontakten, wenn dieser verschleißt, sinkt aber normalerweise die Drehzahl.
Lutz