Berna45
Benutzer
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- 28.02.2007
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Hersteller: Grundig
Typenbezeichnung: 2035-56
kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Siebwiderstand war durchgebrannt - keine Funktion
Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform
Hallo!
um es vorweg zu nehmen: Ursache für diesen Fehler dürfte ein schadhafter Kondensator (c 29 mit 4700pF bei 500V) in der Umgebung des ersten Bandfilters gegen Masse gewesen sein - er hatte einen Kurzen. Von seiner äußeren Erscheinung würde ich ihn als "blaue Bohne" bezeichnen.
- ich versuche im Nachfolgebeitrag auch einige Bilder hochzuladen!
Habe dieses Grundig Radio am Wochenende rein bekommen mit der Aussage zwei Röhren würden nicht glühen und es sei wohl nicht weiter schlimm.
Denkste... :shock:
Während der ersten Reinigung ist mir gleich die Umgebung des Drahtwiderstandes (R 43 1,3k bei 3W) aufgefallen, oberhalb war alles leicht verkokelt. Selbst beim Ausbau des Chassis gab es eine Besonderheit: die dicke Gummischeibe zwischen Chassis und Holzgehäuse war an der einen Stelle an der sich auch der Selen-GR befindet richtig mit dem Chassis vulkanisiert; ich musste einige Kraft aufwenden um den Gummipfropfen samt Chassis aus dem Holzgehäuse raus zu bekommen.
Es sprach also einiges dafür, dass es zuletzt mal richtig heiß geworden ist.
Die Überprüfung des Siebwiderstandes bestätigte meine Vermutung - Widerstand unendlich.
Es war mir klar, wenn ich diesen Widerstand ersetze ist die Fehlerursache noch nicht beseitigt. Trotzdem bin ich auf diesem Wege weiter verfahren und habe das Radio mit 40 W Vorschaltlampe in Betrieb genommen - ich wollte mal sehen ob wenigstens die Röhren glühen. Aber soweit kam es gar nicht, nur die Vorschaltlampe leuchtete - ein sicheres Indiz für das Radio will noch nicht.
Ab hier bin ich dann doch systematischer vorgegangen:
1. nach dem Trafo die Stromkreise aufgetrennt, Heizkreis an der EL84, die beiden Anodenspannungen am Elko und die Wechselspannung am Selengleichrichter. So konnte ich nacheinander ausschließen: Trafo, Gleichrichter, Elko sind wohl nicht defekt. Widerstandsmessung an der Anodenzuleitung zum Tastenaggregat ergab: verdammt niederohmig!
2. nach einigem Hirnen und Nachdenken und Ausprobieren habe ich noch herausgefunden, dass nur in der Tastenstellung "TA" und "TB" kein Kurzschluss auf der Anodenleitung ist - leider verstehe ich zu wenig von den Funktionszusammenhängen in so einem Radio und so konnte ich auch nichts richtiges Schlussfolgern ops:
3. so habe ich mich wieder aufs Ausprobieren verlagert und mal auf Verdacht ein Beinchen von diesem blauen Kondensator in direkter Nachbarschaft von der ECH81 ausgelötet und eine Widerstandsmessung gemacht und -hoppla- Volltreffer
4. alles wieder rückgebaut und noch ein paar so üble Kondensatorgesellen mit ausgewechselt
5. das Radio mit Vorschaltlampe wieder vorsichtig in Betrieb genommen, erst 40W dann noch 100W und zuletzt direkt.
Okay - lange Rede kurzer Sinn - es war mal wieder total spannend einer Sache auf den Grund zu gehen mit entsprechender Belohnung (guter UKW Fernempfang, Mittelwelle und Langwelle gehen auch, absolut kaum ein Brumm im NF-Teil zu hören), zwei sehr brummanfällige EL84 habe ich in diesem Zusammenhang bereits ausgemustert - dachte bisher immer die Netzelkos sind schuld - von wegen.
viele Grüße
Bernd :roll:
PS Bilder folgen noch
Typenbezeichnung: 2035-56
kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Siebwiderstand war durchgebrannt - keine Funktion
Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform
Hallo!
um es vorweg zu nehmen: Ursache für diesen Fehler dürfte ein schadhafter Kondensator (c 29 mit 4700pF bei 500V) in der Umgebung des ersten Bandfilters gegen Masse gewesen sein - er hatte einen Kurzen. Von seiner äußeren Erscheinung würde ich ihn als "blaue Bohne" bezeichnen.
- ich versuche im Nachfolgebeitrag auch einige Bilder hochzuladen!
Habe dieses Grundig Radio am Wochenende rein bekommen mit der Aussage zwei Röhren würden nicht glühen und es sei wohl nicht weiter schlimm.
Denkste... :shock:
Während der ersten Reinigung ist mir gleich die Umgebung des Drahtwiderstandes (R 43 1,3k bei 3W) aufgefallen, oberhalb war alles leicht verkokelt. Selbst beim Ausbau des Chassis gab es eine Besonderheit: die dicke Gummischeibe zwischen Chassis und Holzgehäuse war an der einen Stelle an der sich auch der Selen-GR befindet richtig mit dem Chassis vulkanisiert; ich musste einige Kraft aufwenden um den Gummipfropfen samt Chassis aus dem Holzgehäuse raus zu bekommen.
Es sprach also einiges dafür, dass es zuletzt mal richtig heiß geworden ist.
Die Überprüfung des Siebwiderstandes bestätigte meine Vermutung - Widerstand unendlich.
Es war mir klar, wenn ich diesen Widerstand ersetze ist die Fehlerursache noch nicht beseitigt. Trotzdem bin ich auf diesem Wege weiter verfahren und habe das Radio mit 40 W Vorschaltlampe in Betrieb genommen - ich wollte mal sehen ob wenigstens die Röhren glühen. Aber soweit kam es gar nicht, nur die Vorschaltlampe leuchtete - ein sicheres Indiz für das Radio will noch nicht.
Ab hier bin ich dann doch systematischer vorgegangen:
1. nach dem Trafo die Stromkreise aufgetrennt, Heizkreis an der EL84, die beiden Anodenspannungen am Elko und die Wechselspannung am Selengleichrichter. So konnte ich nacheinander ausschließen: Trafo, Gleichrichter, Elko sind wohl nicht defekt. Widerstandsmessung an der Anodenzuleitung zum Tastenaggregat ergab: verdammt niederohmig!
2. nach einigem Hirnen und Nachdenken und Ausprobieren habe ich noch herausgefunden, dass nur in der Tastenstellung "TA" und "TB" kein Kurzschluss auf der Anodenleitung ist - leider verstehe ich zu wenig von den Funktionszusammenhängen in so einem Radio und so konnte ich auch nichts richtiges Schlussfolgern ops:
3. so habe ich mich wieder aufs Ausprobieren verlagert und mal auf Verdacht ein Beinchen von diesem blauen Kondensator in direkter Nachbarschaft von der ECH81 ausgelötet und eine Widerstandsmessung gemacht und -hoppla- Volltreffer
4. alles wieder rückgebaut und noch ein paar so üble Kondensatorgesellen mit ausgewechselt
5. das Radio mit Vorschaltlampe wieder vorsichtig in Betrieb genommen, erst 40W dann noch 100W und zuletzt direkt.
Okay - lange Rede kurzer Sinn - es war mal wieder total spannend einer Sache auf den Grund zu gehen mit entsprechender Belohnung (guter UKW Fernempfang, Mittelwelle und Langwelle gehen auch, absolut kaum ein Brumm im NF-Teil zu hören), zwei sehr brummanfällige EL84 habe ich in diesem Zusammenhang bereits ausgemustert - dachte bisher immer die Netzelkos sind schuld - von wegen.
viele Grüße
Bernd :roll:
PS Bilder folgen noch