also:
die scheinleistung ist immer ganz einfach zu ermitteln.
man braucht "nur" ein voltmeter und ein amperemeter, beide müssen effektivwerte anzeigen können (RMS). dann beide effektivwerte multiplizieren, das ergibt die scheinleistung.
die scheinleistung wird in VA angegeben.
bei wirk- und blindleistung muß noch die beziehung zwischen strom und spannung einbezogen werden. bei sinusförmigen größen ist das dann der cos phi.
dann ist die wirkleistung Ueff x Ieff x cos phi.
die wirkleistung wird in Watt angegeben. jedes vernünftige wattmeter zeigt NUR die wirkleistung an. es mag billige geräte geben, die was anderes anzeigen, dann sind es aber schrottgeräte.
die blindleistung ist entsprechend Ueff x Ieff x sin phi.
sie wird in VAR angegeben.
komplizierter wird die sache, wenn man keine sinusförmigen verläufe hat.
bei modernen verbrauchern ist das fast schon standard!
der netzsinus ist i.a. sichtbar verbogen, und strom fließt bei vielen elektronischen geräten nur im netzscheitel.
(gleichrichter - elko, phasenanschnittsschaltungen, etc.)
dann geht nichts mehr mit cos phi.
es gibt ja nicht wirklich eine deutlich sichtbare phasenverschiebung.
sondern viel mehr sog. "netzstrom-oberwellen".
dann kommt der powerfactor ins spiel (der natürlich auch für sinusförmige größen angegeben werden kann).
hier müssen dann im prinzip alle oberwellen einzeln betrachtet werden.
um den powerfactor bestimmen zu können, braucht man schon etwas teuerere messgeräte.
hierzulande gelten für den powerfactor seit einiger zeit mindestwerte, die
von der leistung des gerätes, seiner bestimmung u.ä. abhängen.
meist werden zusätzlich noch grenzen für die einzelnen harmonischen angegeben. also z.b. 3. <10%, 5. <5% usw.
im amerikanischen raum wird hier die THD verwendet (total harmonic distortion), also eine art klirrfaktor des netzstroms.
bracht man nur die wirkleistung, kann man folgendermaßen vorgehen:
man multipliziert nicht U eff mit Ieff, sondern nimmt einen schnellen multiplizierer, der U und I zu jedem zeitpunkt multipliziert, z.b. alle 1ms.
dann kriegt man mit 1ms zeitauflösung momentanleistungen.
diese werden dann über mindestens eine netzhalbwelle aufintegriert und gemittelt. das ergibt dann die wirkleistung.
zur fragestellung:
ich denke schon seit gestern nach, wie das einfach realisiert werden kann.
mir ist aber noch nichts eingefallen. bin auch nicht sicher, ob so eine lösung dann allgemein geht, oder nur für genau 50Hz und genau sinusförmige größen!
hmm. muß nochmal nachdenken!
Gruß
Bernhard