Verstärker - Klang plötzlich verzerrt

[Mr_Mxlptlk]

Hersteller: PEARL

Typenbezeichnung: VORG BASS 101

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Klang plötzlich verzerrt

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo Forum,

Bei meiner Frage geht es nicht um HiFi-Kram, sondern um Verstärkertechnik allgemein und richtet sich an die Elektronik-Spezialisten hier:

Seit gestern habe ich ein Problem mir meinem Vintage Bassverstärker PEARL VORGBASS 101 (Fender-Bassman Nachbau, Topteil, ca. 100 W, Transistor):
http://www.htwm.de/~cschikor/pearl.html Ich hatte ihn gestern von einem Kollegen wiederbekommen, der sich das Teil ausgeliehen hatte - man soll ja niemals etwas verleihen...

Jedenfalls klingt das Teil nicht mehr, da neben dem Grundton jetzt eine Verzerrung hörbar ist, als wenn man ein Distorsion dazwischen geschaltet hätte. Das macht er an allen Eingängen. Habe schon Kabel und Lautsprecher getauscht, um defekte Peripherie auszuschließen - immer mit demselben Ergebnis.

Da der Verstärker recht alt ist (ca. 25 Jahre) ist eine Überalterung der Elkos sicher auch nicht auszuschließen, oder? Aber dann dürfte er wohl eher gar keinen Ton mehr von sich geben.

Jedenfalls bin ich richtig unglücklich; auf Wunsch kann ich den Sound ja auch gerne mal aufnehmen und ins Forum stellen. Vielleicht ist das Ganze ja ein bekanntes Problem von alten Verstärkern.

Danke vorab!

 

[TobiasH]

Hallo,
kannst du erkennen, was es für eine Endstufe ist? Wenn es eine Gegentaktendstufe ist, benötigst du eine positive und eine negative Spannung. Wenn eine davon fehlt, ist das Ausgangssignal verzerrt.
Guck mal, ob die Spannungen vorhanden sind.

c ya
Tobi

 

[Mr_Mxlptlk]

Hallo,
kannst du erkennen, was es für eine Endstufe ist? Wenn es eine Gegentaktendstufe ist, benötigst du eine positive und eine negative Spannung. Wenn eine davon fehlt, ist das Ausgangssignal verzerrt.
Guck mal, ob die Spannungen vorhanden sind.

Also quasi Sinus-Signal? Positiver und negativer Pegel? Wechselspannung? Sorry, dass ich so dumm frage, aber ich dachte immer, dass Verstärker immer so wie von Dir beschrieben laufen; schließlich müssen sie den Treiber ja auch hin- und herpumpen.

Woran erkenne ich denn eine Gegentakt-Endstufe? Sinussignal drauflegen, und Wechselspannung messen? Hm...

 

[TobiasH]

Du erkennst sie daran, dass 2 Transistoren (1x NPN und 1x PNP) im Gegentaktbetrieb arbeiten.

Wird wohl so sein.

Kontrolliere zuerst die Spannungen.

c ya
Tobi

 

[Mr_Mxlptlk]

Kontrolliere zuerst die Spannungen.

Ja, so ist es. Es sind zwei alte NEC-Transistoren des Typs 2SB541 (PNP) und sein Gegenstück. Jetzt muss ich nur nach herausfinden, an welchen Pins ich die Spannung messen soll. Bitte jetzt nicht die Augen verdrehen; über das Ohmsche Gesetz bin ich nie hinaus gekommen.

Btw: kann man einem Verstärker eigentlich das Rauschen abgewöhnen? Es dürfte doch bekannt sein, welcher Aufbau / welche Bauteile dafür verantwortlich sind.
--
Thomas

 

[TobiasH]

Die Spannung misst du an den Kollektoren.

Das Rauschen kann man einem Verstärker nicht abgewöhnen, nur mindern.
Wenn es Brummt (50Hz oder 100Hz) kann man bei den Gleichrichtern und Ladeelkos suchen, das kommt aus der Steckdose.
Aber Rauschen: Jeder Halbleiter (Transistoren, Operationsverstärker) rauscht. Der Eine mehr, der Andere weniger. Dieses Rauschen, was irgendwo entsteht und zum Teil schon vorher auf dem Signal ist, wird in jeder Stufe zusammen mit dem Tonsignal mitverstärkt. Ganz wegbekommen kann man so etwas nicht.
Gäbe es diesen Effekt aber nicht, hätte man ganz andere Probleme, denn jeder Oszillator basiert auf dem Rauschen eines Halbleiters, welches mittels Bandpass gefiltert und verstärkt wird.

c ya
Tobi