Grundschaltung: Inverter austauschen - für fast alle TFT

[dennis]

Hersteller: Medion
Typenbezeichnung: MD 6155 AN
Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein


Hallo Leute!

Ich versuche mich seit einiger Zeit daran, ein Medion 17" TFT zu reparieren. Der Inverter ist durch, und er ist rückseitig wie verrückt SMD bestückt, so daß ich ihn wohl nicht wieder hinbekomme. Habe mir bei Conrad billig zwei neue Inverter gekauft, und die funktionieren nun auch schon ganz wunderbar.
Nur: Ich würde gern haben, daß die Hintergrundbeleuchtung nur dann angeht, wenn der Monitor eingeschaltet wird.
Dazu möchte ich gern die sog. "Control"-Leitung nutzen, die jetzt am Pfostenstecker brach liegt (dort, wo vorher der Inverter eingesteckt wird). An dieser Leitung liegen 5V an, sobald der Monitor eingeschaltet wird. Versorgungsspannung bekomme ich an dem Pfostenstecker auch.

Weil die "Control"-Leitung so gut wie gar nicht belastbar ist (Spannung bricht ein), habe ich mir überlegt, eine Transistorschaltung einzusetzen. PNP-Leistungstransistor (BD130Y), die Control-Leitung an die Basis, Emitter auf Masse und Kollektor auf 12V (die ich mir vorher mit einem Spannungsregler aus 19V erzeugt habe). Nur funktioniert das nicht!!! Entweder die Spannung bricht zusammen, oder gar nichts passiert. Die Inverter ziehen je 400mA bei 12V.

Kann mir irgend jemand helfen??? So eine Schaltung wäre theoretisch universell für alle TFT's einsetzbar, man würde sicher einer Menge Leute helfen (nicht nur mir )

Ich verfüge über alle möglichen Meßgeräte, Materialien und Werkzeuge, geerbt von einem Dipl.-Ingenieur der Elektrotechnik, dem es 20 Jahre seit Studienende selbst ziemlich peinlich ist, mir nicht mal mehr mit einer einfachen Transistorschaltung helfen zu können.

Aber ihr steckt doch sicher mittendrin in der Materie. Bitte helft mir, das Teil liegt hier zerlegt auf meinem Arbeitsplatz und ich sehe nicht ein, aufzugeben!!!

 

[devzero]

Woran scheiterts jetzt? Transistor als Schalter?

die Basis an die 5V über einen Widerstand, den Collektor an die +12V und an den Emitter des Transistor den Pluspol des Inverters - den anderen Pin des Inverters natürlich weiterhin an Masse.

 

[dennis]

ja, genau so wollte ich es versuchen. aber wie muß ich den widerstand dimensionieren? wie rechne ich das aus? der transistor braucht ja so um die 0,6v um überhaupt zu schalten. oben am kollektor liegen 19v an, 12v brauche ich und die inverter ziehen 0,8a insgesamt.

Für die Basis: R=0,6V*I, nur weiß ich nicht, welche Leistung ich aus der Control-Leitung herausbekomme. Soll ich mich "von oben", d.h. mit einem großen Widerstand solange herantasten, bis die Spannung zusammenbricht?

Für den Emmiter: Ich weiß nicht, ob dann bei 0,6V dasjenige, was der Transistor durchläßt, überhaupt ausreicht, um die 12V/0,8A zu erzeugen, die die Inverter brauchen. Und: Regelt die Basisspannung die Emmiter-Spannung oder den Stromfluß?!

Danke!

 

[devzero]

Finde zu dem Transistor kein Datenblatt, aber meine schlaue Liste schlägt den 2N3055 als Ersatztypen vor. Habe von dem mal ins Datenblatt geschaut, laut Kennlinie reichen für IC=1A ungefähr 20mA IB bei 0.8V aus.

Wenn du die Basis an 5V legen willst, dann probier es mal mit einem

R = 5V-0.8V / 0.02A = 210 Ohm

Nimm einfach mal nen 220Ohm Widerstand und probiers damit.
Es wird überhaupt nix ausgeregelt, der Transistor wird leitend sobald die 5V an deiner Control-Leitung anliegen - ob die mit 20mA belastbar sind, musst du probieren.

 

[dennis]

danke! datenblatt oben als link als pdf!

edit: verstehe - d.h. der transistor schaltet dann sozusagen komplett durch. probiere das asap aus und werde dann bericht erstatten!

 

[Reiskocherfahrer]

Kannst du mal einen Link zu dem Conrad inverter setzten?

 

[Bertl100]

Hallo!

die vorgeschlagene Schaltung
(B an 5V steuerpin, E an inverter +, C an 12V)
geht nicht, weil du einen spannungsfolger aufgebaut hast.
die spannung, die der inverter jetzt bekommt ist genau um die flußspannung (0.6V) kleiner als die 5V. also 4.4V.

es gibt zwei möglichkeiten:

1)
setze einen npn-transistor ein, BD135 sollte völlig ausreichen.
du hast ja praktisch keine verlustleistung, weil der transistor nur als schalter wirkt und nicht im linearbetrieb ist.
B: 2k2 an 5V-steuerpin. 2k2 von Basis auf Emitter.
E: auf masse des LCD
C: auf MASSE des inverter
+ des inverters auf 12V.
geht im prinzip sicher: nur schaltest du dann die masse. geht aber nur, wenn die inverter masse nicht woanders noch mit der LCD masse verbunden ist. z.b. da wo er festgeschraubt wird.

2)
zweistufige schaltung.
BC547:
B: 2k2 an 5V steuerpin, 2k2 auf E
E: masse
C: über 4k7 auf 12V, außerdem über 4k7 auf basis BD136

BD136.
B: siehe oben.
E: auf 12V
C: inverter +
inverter masse auf masse.

das sollte gehen.

hinweis: unbedingt immer an der basen (wie beschrieben) auch einen widerstand auf E legen. sonst kann es sein, daß der transistor nicht richtig abschaltet!

gruß
bernhard

 

[dennis]

super sache, danke bernhard.

ich hatte es zwischenzeitlich aber schon anders gemacht.
total amateurhaft, aber es funktioniert.

ich habe an die 18 volt, die vom schaltnetzteil hereinkamen, einen 2A spannungsregler angeschlossen, weil die inverter partout nicht auf 18V laufen wollten. der wurde sowas von warm, ihr macht euch keine vorstellung.

zum glück hat der spannungsregler ne auto-abschaltung. dann habe ich einen prozessorkühlkörper genommen und den da rangeschraubt. das hat nicht gereicht, ich konnte den kühler nicht mehr anfassen.

also habe ich da noch einen mini-prozessorlüfter angebaut (vom pentium). das macht zwar ordentlich lärm, funktioniert aber.

zuletzt habe ich mir heißkleber einen kleinen schalter in das kunststoffgehäuse eingebaut.

wie gesagt, total amateurhaft aber funktioniert. habe es schon 12h am stück bei 30 grad raumtemperatur und geschlossenem gehäuse laufen lassen ohne weitere schäden.

aber vorsicht ist auf jeden fall geboten, auf keinen fall unbeaufsichtigt laufen lassen.

richtig blöd ist, daß man jetzt immer zwei schalter umlegen muß, bis er funktioniert.