Also ich denke nicht, das es ein generelles "Elko" Problem ist (mal abgesehen, wenn nach 10 -30 Jahren mal der Saft drausen ist) vielmehr ist es ein Kosten bzw. Desingproblem.
Die namhaften Hersteller und auch die meisten weniger namhaften haben so was wie Datenblätter.
Da stehen so interessante Dinge wie Lebenserwartung, Umgebungstemperatur und zulässiger Ripple- bzw. Brummspannung drin.
Dazu gibt es noch so begleitende Informationen wie Lebendsauerabschätzung (Deratingdiagramme bzw. Formeln) etc.
Die Lebensdauer reicht von 1000h @85°c bis 12000h bei 105°c, wenn wir mal bei den Radialelkos bleiben.
Wenn die Gerätehersteller dann aber ein 85°C GPO (= generall purpos) Elko mit 1000h verbauen, wird es in einem TV, oder einem sonstigen Gerät mit hoher Temperatur sehr schnell eng.
Mal ganz davon abgesehen, das GPO Elkos in einem SNT noch zusätzlich durch die hohe Frequenz erwärmt werden.
Das alles ist schon ausreichend, das ein entsprechendes gerät kaum oder nur knapp die zwei Jahre Gewährleistung überlebt.
Wenn dann noch unerwartete Probleme auftreten, wie z.B. sich auflösenden Bodendichtungen ( war z.B. bei Rubycon und anderen mal der Fall), erhöhte H2 Entwicklung durch fehlerhaftes Elektrolyt oder unreine Rohstoffe ( z.B. bei den ganzen Taiwan Low ESR Elkos) oder eine Firmentochter aus versehen zu viel Elektrolyt in den Elko füllt (z.B. Nichicon HM(N) zwischen 2003-?) dann trifft es auch die "besseren" Marken innerhalb der Gewährleistung.
Ich denke jeder, der mal hochwertige Elkos gekauft hat, der kennt den Preisunterschied.
Für den Preis von fünf Panasonic oder Rubycon Elkos kann man sich auch ein 25er Pack Yaego / Teapo rauslassen.
Und da wird man sich schnell überlegen, ob man das z.B. in ein TV rein lötet, der möglicherweise noch einen Marktwert von 100€ hat.
Da die meisten Menschen keine Ahnung haben, was ein gutes Gerät ausmacht, wird kein Hersteller sich hier in unnötige Unkosten stürzen.
Natürlich sinkt der Preis in der Masse, aber wenn man als Hersteller eines Gerätes ein paar Millionen Elkos benötigt, sinken auch die Billigheimer in Preisregionen, wo man nur noch für 1000st einen Bezahlbaren Preis berechnen kann.
Und da liegt dann sicherlich eine hübsche Rendite für die Anleger oder zumindest ein nettes Milionengehalt für den Vorstand dazwischen.
Oder es gibt die Luft, die selbst ein Hersteller in China oder Taiwan braucht, wenn die Aufkäufer bzw. Auftraggeber den letzten Cent ausgequetscht haben.
Ich meine, wenn ich heute im Laden ein ATX Netzteil für 100€ kaufe und der Produzent dafür vielleicht 5 -20$ sieht, kann ich ihm nicht wirklich böse sein, wenn er die billigsten Elkos verbaut, die er finden kann.
Die Aufkäufer schauen da nur auf den Preis, der Rest ist egal oder das Einkaufspersonal hat schlichtweg nicht die Qualifikation, das gelieferte überhaupt bewerten zu können.
@Woodstock
Ich denke die Panasonic und speziell die FC Serie wird nicht das Problem sein. Das die Werte mal so oder mal so ausfallen, das ist bei einem Elkos immer mal drin, es sind ja keine Präzisionsbauteile.
Und die Kapazität sagt nicht viel aus.
Selbst in einem konventionellen NT bei 50Hz wird schon sehr früh der ESR die bedeutende Größe.