Eberle, Cosmo TS+ 5.11 keine Funktion

Diskutiere Eberle, Cosmo TS+ 5.11 keine Funktion im Forum Sonstige Haushaltsgeräte im Bereich Reparaturtipps weiße Ware - Ich habe mal eine Frage zu thermischen Stellantrieben für Fussbodenheizungen. Habe so einen Kandidaten hier auf dem Tisch und wollte dessen...
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Dieterr

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Hersteller
Eberle, Cosmo
Typenbezeichnung
TS+ 5.11
Kurze Fehlerbeschreibung
keine Funktion
Meine Messgeräte
  1. Analog/Digital Voltmeter
Schaltbild vorhanden?
Nein
Ich habe mal eine Frage zu thermischen Stellantrieben für Fussbodenheizungen. Habe so einen Kandidaten hier auf dem Tisch und wollte dessen Funktion prüfen. Der betreffende Heizkreislauf blieb kalt.
thermischer_Stellantrieb-Heimeier.jpg



An 230V zieht er Leistung, Heizelement funktioniert also. Der Typ hat oben noch einen roten Pin, der anzeigen soll wenn das Ventil geöffnet ist:
stellantrieb-230v-120n-ts-5-11-120n-95304-49311011015.jpg

Da tut sich nichts. Durch drücken von unten kann ich den Pin aber manuell hochschieben.

Zwei Fragen:
- wie kann ich prüfen, ob das Teil jetzt wirklich defekt ist?
- wie funktioniert das Teil eigentlich? Es ist stromlos geschlossen, hat dann also das Ventil nach unten eingedrückt. Das Heizelement bewirkt beim einschalten nun eine Ausdehnung der Kapsel, womit das Ventil noch weiter eingedrückt würde (was logischerweise nicht geht), gleichzeitig wird der Pin nach oben rausgedrückt (das ist klar).
Die Funktion bei stromlos offen glaube ich dagegen verstanden zu haben.
 
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Marc77

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Hallo,

da wird der Ventileinsatz selbst klemmen.

Mal vorsichtig den Stift am Ventileinsatz mit einer Zange ein paar mm herausziehen und wieder reindrücken. Dann sollte er von selbst wieder ein Stück herauskommen.

Nicht den Stift ganz aus dem Ventileinsatz herausziehen, das soll nicht passieren.
 

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Hallo,
das von @Marc77 beschriebene Scenario haben wir hier beim Start jeder Heizperiode an mindestens einem Ventil.
Statt Zange helfen oft auch ein paar leichte Schläge mit einem Hammer.
Das kleinere der beiden Sechskant-Gebilde kann man meist gefahrlos (= ohen Wasseraustritt...) herauschrauben und dann den blanken Stift sowie den in dem kleinen-Sechskant-Teil eingelassenen O-Ring gründlich mit z.B. Waschbenzin säubern. Eine Kleinstmenge Motorenöl (was ja, per definitionem, hitzebeständig ist) auf dem Stift hilft der Funktion.
Der Vorschlag ist, wie immer hier, ohne Gewähr und unter Ausschluß jeglicher Haftung.

Anmerkung/Frgae: Ist das eine gemietete Immobilie oder Eigentum? Bei Mietsache ist der Vermieter für dieses Teil zuständig.
 
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Dieterr

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Nopp: Stellantrieb abgenommen und prompt wird es warm. Manuell geht es. Sorry, vergaß ich zu erwähnen.

Das Problem ist der Stellantrieb. Irgendwo habe ich gelesen, das Ventil überlebt mindestens 3 Generationen am Antrieben
 
Lötspitze

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Hallo,
nach dem Schnittbild funktioniert das ja fast wie ein normaler manueller Thermostat, nur daß elektrisch beheizt wird.
Ich habe dazu im Internet gefunden, daß dieses Teil für 230 V Betrieb vorgesehen ist und tatsächlich "stromlos = geschlossen" arbeitet, wie oben angegeben, Da im Schnittbild ein PTC Heizelement gezeigt ist scheint hier kein Motor im eigentlichen Sinne vorhanden zu sein.

Daß sich etwas durch Erhitzung zusammenzieht statt ausdehnt, das wäre mal ganz was Neues. Da müßte dann eine Art Umlenkung in dem "Ausdehnungsgefäß" vorhanden sein: Der Boden hebt sich, öffnet das eigentliche Ventil, und oben drückt sich der Pin ´raus. Das Ganze "krallt" sich vielleicht irgendwie an der Wandung des Aktuator-Gehäuses fest, so daß eigentlich das beschriebene manuelle Bewegen gar nicht möglich sein dürfte.
Kurz: Bestromt müßten sich der Boden (= Ventil-Pin-Kontakt) und der rote Pin in die gleiche Richtung bewegen: Unten wird der Ventil-Piun freigegeben, und oben, in der gleichen Bewegungsrichtung, der rote PIN herausgedrückt. Boden und roter PIN sind u.U. direkt fest miteinander verbunden?

Da muß ich dann passen...aber eine spannende Sache.
 
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mmhkt

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Hallo,

da es sich um ein relativ günstiges Teil handelt, wäre meine Vorgehensweise:
Ein neues kaufen und sehen ob das funktioniert.
Danach das defekte Teil "schlachten" und untersuchen.

Bedienungsanleitung - falls nicht vorhanden.
Funktioniert der Antrieb denn wie dort unter "Manuelle Verstellung" beschrieben?
 
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Hall,
ja, das ist eine gute Idee von @mmhkt! Irgendeine evtl. nicht zuverlässige Bastelei an so einer Hausinstallation, da hätte man wahrscheinlich wenig Freude mit, und bei den Teilekosten wäre man mit einem Neukauf auf der sicheren Seite. Achtung, ich habe gesehen, daß es die Teile auch für 24 V gibt! Also genau nachschauen.
Dann das alte Teil schön zerlegenen und uns die Funktion mitteilen, das würde mich auch interessieren,!
 
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Dieterr

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So, Teil ist zerlegt und Funktion geklärt. Im Innern befindet sich die Ausdehnungskapsel, wird von unten per NTC-Pille erwärmt (wie im Bild oben). Das ganze ist unten fixiert. Über der Kapsel befindet sich eine Glocke, die angeboben wird und einerseits oben den Anzeigepin hochtreibt, andererseits über die Glocken-Unterseite den beweglichen Antrieb bzw. Ventildrücker / Stempel mit nach oben zieht. Eigentlich ganz einfach.
Allerdings ist sowohl die Glocke als auch ein Teil des Hebemechanismus aus Kunststoff, durch thermische Dauerbelastung des eigentlichen Antriebs als auch im Verteilerkasten selber ist der sehr spröde geworden und dann gebrochen.

Die Teile sind zwar nicht verschweißt, aber per Klickmechanismus sehr fest zusammengesteckt, diesen konnte ich nicht gewaltfrei öffnen. Wiederzusammenbau nicht möglich. Allerdings sind auch die defekten Plastikteile nicht reparabel.

An einem Funktionsfähigen habe ich dann auch geprüft, wie man ihn auf Funktion testen kann. Anzeigepin und Ventildrücker müssen sich beim Einstecken an 230V innerhalb von wenigen Minuten um ein paar Millimeter bewegen. Am Ventildrücker lässt sich das per Messuhr auch ausmessen. Laut Blatt soll er einen Hub von 4,5mm haben, erreicht hat er nur 4mm.

Als Ersatz werde ich aber vermutlich kein baugleiches Modell, sondern eines mit höherem Hub von 5.5mm einsetzen.
 
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mmhkt

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Besten Dank für die gut verständliche Erklärung.

"Eigentlich ganz einfach" - die Zauberformel der Technik. ;-)

Drauf kommen und umsetzen:
Können muß man es halt.

Plastik ist eben billiger in der Produktion.
 
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Hallo,
Danke für die Super-Erklärung!
Die Ausdehnung findet also Richtung "oben" statt, was sich mit dem Bild im 1. Beitrag nicht direkt erklären läßt. Ist das Bild evtl. von einem Modell, welches im Normalfall=unbestromt das Ventil offen läßt?
Andere Frage: Welche Kraft drückt das Ventil zu? Gibt es dafür eine Feder? Diese Kraft muß ja relativ groß sein, sprengt ja gerne mal so ein (brüchiges...) Gehäuse eines normalen, handbetätigten Thermostaten.
 
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mmhkt

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Guten Morgen,

ein Heizungs-Thermostatventil ist ohne montierten Kopf, egal ob elektrisch oder manuell, offen.
Durch Einstellung des Kopfes von Hand oder eben durch elektrische Aktivierung begrenzt oder schließt es.

Funktionsweise
Hier auch mit Schnittzeichnung.
 
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Hallo,
@mmhkt : Das stimmt so eben nicht ganz: Richtig ist, daß das eigentliche Ventil durch internen Federdruck immer öffnet, wenn nicht ein angeschraubter Thermostat oder Aktuator den silbernen Pin hineindrückt.
Der hier beschriebene Eberle-Aktuator hat aber tatsächlich die Eigenschaft, im stromlosen Zustand (d.h. auch wenn die Heizungsanlage z.B. im Sommer komplett ausgeschaltet sein sollte) das Ventil zu schließen ("stromlos geschlossen")! Er öffnet bei elektrischer Aktivierung.
Eberle Stellantrieb "sromlos geschlossen"
 
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Dieterr

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Die Ausdehnung findet also Richtung "oben" statt, was sich mit dem Bild im 1. Beitrag nicht direkt erklären läßt. Ist das Bild evtl. von einem Modell, welches im Normalfall=unbestromt das Ventil offen läßt?

Das Bild ist ziemlich sicher für stromlos offen. Hatte ich ja geschrieben, dass das mechanisch einfacher zu verstehen ist. Bilder mit Einsicht ins Innenleben für stromlos geschlossen hatte ich aber keines gefunden


Andere Frage: Welche Kraft drückt das Ventil zu? Gibt es dafür eine Feder? Diese Kraft muß ja relativ groß sein, sprengt ja gerne mal so ein (brüchiges...) Gehäuse eines normalen, handbetätigten Thermostaten.
Ja, und zwar eine ziemlich kräftige. In Datenblättern geben sie etwas ~100N Schließkraft an (entspricht also 10kg)


Der Vorteil ist tatsächlich, dass diese nur dann beheizt werden, wenn Wärme benötigt wird. Sind zwar nur 2W, aber pro Heizkreis summiert sich das auch.
 
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Dieterr

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zur Ergänzung noch je ein Bild mit Ventildrücker stromlos
IMG_1239.JPEG

und nach 3 Minuten
IMG_1240.JPEG
 
Thema: Eberle, Cosmo TS+ 5.11 keine Funktion

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