Wie Bauteile auslöten?

[Praktiker]

Wer neue Teile einbaut muß vorher das alte Teil auslöten! Dafür stehen einige unterschiedliche Techniken und Werkzeuge zur Verfügung.

Aus gegebenen Anlaß, mein Weller DS-80 Entlötkolben ist gestorben, mußte ich zurück in die Steinzeit. Vor langer Zeit (ca 30 Jahre) habe ich mit einem Saugball gearbeitet. Das ist ein Gummibällchen mit Saugstutzen auf den ein Silikonschlauchstück gesteckt wurde. Heute leider nicht mehr erhältlich. Vergleichbar sind diese Entlötpumpen wo ein mittels Feder vorgespannter Kolben das flüssige Lötzinn absaugt. Ich habe davon Einige herumliegen, bin aber damit unzufrieden. Die Dinger verstopfen andauernd und das Absaugergebnis erfordert oft Nachbehandlung. Eine gute Entlötlize bringt immer noch die besten Ergebnisse bei kleinsten Aufwand.

An maschinelle Unterstützung gewöhnt, bleibt mir nun die Wahl:

Ein neuer Weller DS-80 kostet so um die 200.- €. Die Zeiten sind schlecht und Euros rar!
Andererseits werden Lötstationen wie ZDxxx sehr günstig angeboten. Wer hat Erfahrung damit?

mfg Praktiker

 

[EM2-Gott]

ich denke das Thema hatten wir schon mal

ich verwende eine manuelle Pumpe, die gute Entlötlitze und bei Bedarf eine Heissluft-Station - mehr brauche ich nicht. Ich habe zwar auch eine elektrische Absaugpumpe, aber der Aufwand ist mir zu gross (Reinigung und Wartung)

 

[TobiasH]

Hi,
von der billigen Lötstation kann ich Dir nur abraten, ich habe mich auch vom Preis blenden lassen.
Innerhalb der ersten 2 Jahren sind 2 Stationen, 6 Lötkolben und 5 Absaugpistolen gestorben.

c ya
Tobi

P.S.: Nimm die Weller, wenn sie nur 200€ kostet.

@EM2-Gott: Was ist an der Wartung so aufwendig? Meine Weller hier auf der Arbeit hab ich in 5min komplett durchgeputzt.

 

[EM2-Gott]

ich habe ja nur gesagt, dass es MIR zu Aufwendig ist und die Pumpe deshalb nicht benutzt und auch nicht vermisst wird - jeder hat sowieso andere Vorlieben (was löten und entlöten betrifft)

 

[Alde]

Nabend,

ich arbeite auch mit Entlötpumpe.

Wenns dann ans IC auslöten geht greife ich zur Entlötlitze.
Wichtig hierbei ist nur dass man zuvor die Lötstellen frisch verzinnt.
Dann klappt das wunderbar.

Danach die Leiterbahn mit LR Spray gereinigt - und gut ist.
(wenn ich eins nicht abkann sind es "ungereinigte" Lötstellen)

:wink:

 

[BurningSilicon]

habe bislang das meiste auch mit einem normalen lötkolben und federbetriebener entlötpumpe rausbekommen. wenns gar nicht anders geht (etwa bei platinen mit riesen masseflächen und 20 layern) helfen auch 8 bar druckluft, aber dann fliegt das zinn leider bis übersee...

 

[Praktiker]

Um bei einem Wochenendproject einige Lötstellen zu Bearbeiten sind genannte Werkzeuge sicher sinnvoll.

Beim Dauerbetrieb in einer Werkstätte ist eine gut gepflegte Entlötstation schon sehr angenehm. Doch wie schon "TobiasH" schreibt, ohne Putzen geht da gar nichts. Ich putze lieber in einer ruhigen Stunde, so zum ausklang des Tages, als mitten im Einsatz.

Rechnet sich so ein Apparat noch?
Große DIL-IC's werden immer seltener getauscht. Bei SMD-Bauteilen ist Heißluft gefragt. Und die Betriebskosten für Saugdüsen, Filter, Dichtungen und Das Glasrohr bricht auch mal gerne, belasten.

Ich werde auf eine günstige Gelegenheit warten und für das inzwischen ersparte Geld 100m Lötsauglitze kaufen.

mfg Praktiker