Verstärker Allgmein Frage zu DC Error

[MFGX]

Hersteller: Verstärker

Typenbezeichnung: Allgmein

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Frage zu DC Error

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Hi,

Ich habe bisher nur Fenseher repariert und kenne mich mit Audioverstärker leider noch nicht so gut aus.

Ich habe da einen Verstärker welcher sich immer wegen DC Error abschaltet. Habe ihn mal zwangseingeschaltet, ohne lautsprecher und mir die Audiosignale vor und nach der Endstufe angeschaut. die Signale sind denke ich in Ordnung, allerdings haben sie einen Gleichanteil von ca. -2 Volt.

Ist das normal und falls nicht woran kann das liegen, ist auf jedem Kanal. Ich dachte mir zuerst die Endstufen sind hinüber aber auch am Eingang der Endstufen ist dieser Offset von -2V.

würde nun gerne von euch wissen woran das liegen kann und ob es da typische Fehlerbilder gibt.
Danke schon mal für eure Hilfe,
mfg mfgx

 

[röhrenradiofreak]

Dass beide Kanäle eine Gleichspannung liefern, wäre schon ungewöhnlich. Dann müssten beide Endstufen den gleichen Fehler haben. Ich vermute eher, Du hast beim Messen ein falsches Bezugspotential verwendet. Was menst Du mit "am Eingang der Endstufen", wo genau hast Du gemessen?

Typische Ursachen für so einen Fehler gibt es eigentlich nicht. Der häufigste Fehler ist ein Kurzschluss eines Endstufentransistors, dann liegt allerdings am Ausgang der Endstufe die volle positive bzw. negative Betriebsspannung.

Bei manchen Verstärkern lässt sich der DC-Offset mit einem Trimmpoti pro Endstufe einstellen. In diesem Fall ist eine mögliche Ursache für eine kleine Gleichspannung am Ausgang, dass der Schleifer dieses Potis keinen Kontakt mehr gibt.

Lutz

 

[MFGX]

Hi, und danke für die schnelle Hilfe,

Es liegt an allen 6 Enstufen überall diese -2V Offste an, habs mit einem Oszi gemessen, Masse hab ich denk ich die richtigen verwendet, Laustsprechermasse für die Ausgänge und die GNDA für die Audio-Signale welche von dem Lautstärkeregelungs-IC kommen.

Konkret handelt es sich um eineen Pioneer VSXD-812, der hat so integrierte Hybridendstufen PAC011A mit 3 Endstufen pro Gehäuse. Also 2 von den Dingern drin. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen das beide Bauteile gleichzeitig defekt werden.
Dadurch dass ich die DC-Schutzschaltung fürs Messen mal überbrückt habe hab ich jetzt leider auch noch einen Overload error obwohl ja gar keine Lautsprecher dranhängen.?
Potis hab ich keine drin.

mfg mfgx

 

[Bertl100]

Hallo!

Lautsprecher-Masse und GNDA MÜSSEN im Gerät verbunden sein. Natürlich nicht einfach durch einen Draht, aber über verschlungene Wege.
Miss mal nach, ob beide Massen auch wirklich niederohmig verbunden sind (Ohmmeter).

Gruß
Bernhard

 

[röhrenradiofreak]

Noch etwas fällt mir dazu ein: Die Schutzschaltung eines NF-Verstärker in einem Fernseher hat mich einmal geärgert. Ein Kabel zum Lautsprecher war abgerissen, d.h. der Ausgang des NF-Verstärkers war nicht abgeschlossen. Weil sich deshalb die Gleichspannung an dieser Stelle nicht abbauen konnte, schaltete die Schutzschaltung den Fernseher nach wenigen Sekunden ab. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich darauf gekommen bin.

Vielleicht tritt bei Deinem Verstärker etwas ähnliches auf. Das würde bedeuten, dass Du zum Messen die Lautsprächerausgänge beschalten musst. Am besten mit Widerständen. Damit sie nicht gleich aufbrennen, würde ich einen Wert im Bereich von 47 bis 100 Ohm vorschlagen.

Lutz

 

[MFGX]

Hi,

War ein heisser Tip mit den Massen, hab zwischen GND Chassis und GNDA 4,9 MOhm !
Hab auch mal die Spannung zwischen den Massen gemessen und da sind ca. 2,5 Volt.
Laut Schaltplan sind die beiden Massen aber nur über einen 1000p Kondensator verbunden, wie meinst du veschlungene Wege?

@Lutz Danke für den Tipp aber ich denke der Verstärker hat integrierte "Pulldown-Wiederstände" die das verhindern.

mfg mfgx

 

[Bertl100]

Hallo!

Ist das denn ein Autoverstärker?

Beim Heim-Verstärkern ist das recht ungewöhnlich, dass es verschiedene, galvanisch getrennte Massen gibt. Ich hatte das jedenfalls noch nie.
Aber ich lerne gern dazu!

Gruß
Bernhard

 

[MFGX]

Hi,

Nein ist ein normaler Surround-Heim Verstärker (Pioneer VSXD-812).
Aber auch wenn gerennte Massen da sind, ist das ja nichtnormal wenn da dazwischen 2,5 Volt anliegen oder?
ich denke das wird auch der Grund für den DC-Fehler sein.?
Durch was kann so eine Masseverschiebung entstehen? Die Versorgund ist ok.

mfg mfgx

 

[Bertl100]

Hallo!

Ja, ich glaube auch, dass genau davon dein Fehler kommt.
Ich meine, dass die beiden Massen auch DC-mäßig niederohmig verbunden sein müssen.

Schau doch nochmal den Schaltplan genau durch.
Du hast diesen 1nF Kondensator gefunden.
Ich meine jetzt (und jetzt kommen die angesprochenen verschlungen Wege), dass über viele Leitungen hinweg irgendwo noch eine direkt Verbindung geben wird.
Das wird SEHR häufig gemacht. Der 1nF C stellt lokal für HF-eine niederohmige Verbindung der beiden Massen her.

Typische Masseführung für den Eingang der Endstufe (an dem auch die Schutzschaltung hängen kann):
- Eingang Endstufe - Kabel/Steckverbinder
- Klangregelstufe - (evtl. Kabel/Steckverbinder)
- Lautstärkestufe
Die Masse der Lautstärkestufe kommt nun wieder zusammen mit ihrer Versorgungsspannung von der Netzteilplatine.
Dort wird sie mit der Leistungsmasse (an der der Lautsprecher hängt und evtl. einige Cs in der Leistungsstufe).

Evtl. ist auf dem Weg sogar eine Verschraubung zum/vom Metallchassis (und wieder zurück)!!!

Verfolg mal ganz sorgfältig die Masseleitungen im Schaltplan!!

Ich hatte so ein ähnliches Problem mal bei einem Sony-Verstärker. Die beiden genannten Massen waren über wirklich (sprichwörtlich) 1000 Ecken doch miteinander verbunden.

Mögliche Fehlerquellen sind dann:
- Steckverbinder und deren Lötstellen
- evtl. vorhandene Masseverschraubungen zum Chassis (locker).

Gruß
Bernhard

 

[MFGX]

Hi,

Danke für die viele Hilfe,

Hab das Problem jetzt gelöst. Die Sicherung vom Lüfer wa hin (so ein winziges verstecktes Bauteil das eigentlich wie ein Keramikkondensator aussieht)

Da die Lüferüberwachung auf der gleichen Errorleitung die die DC-Erkennung liegt, (auf den einen uC-Pin kommts ihnen an..)
hat die Schaltung ausgelöst. Bin nur drauf gekommen weil ich die Endstufen Testhalber ausgelötet hab.

Hab jetzt alles zusammengebaut und getestet, jetzt gehts. Interessenhalber hab ich auch nochmal die Massen gemessen. GNDA und GNDU ist mit dem Gehäuse verbunden. Aber die Lautsprechermasse hat einige hunder Kohm - MOhm zum Gehäuse.
Gehört scheinbar so, hab auch im Schaltplan keine Verbindung gefunden, funktioniern tuts.

Also Danke nochmals,
mfg mfgx