VEB Stern-Radio Stassfurt Musikschrank 10 E 153 (Tannhäuser)

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duts

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Hersteller: VEB Stern-Radio Stassfurt

Typenbezeichnung: Musikschrank 10 E 153 (Tannhäuser)

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Ausgangsübertrager defekt

Meine Messgeräte::
kein Messgerät

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo an alle!

In o.g. Gerät ist leider der Super-Gau eingetreten. Habe prophylaktisch div. Teer- und Papierkondensatoren gewechselt. Soweit so gut. Um es kurz zu machen, nach Probelauf und einigen Messungen hat sich leider herausgestellt, dass eine Primärwicklung des Ausgangsübertragers defekt ist. Lt. meinen Unterlagen trägt das Teil die Bezeichnung "Ausgangsübertrager AT 74, Spule Bv. 577". Wicklungsdaten liegen ebenfalls vor. Bevor ich nun anfange, das Teil neu zu wickeln ( :shock: ) meine Frage an euch: Hat evtl. jemand sowas im Keller liegen oder kennt jemand der jemand kennt, der sowas haben könnte? Ich habe nun schon eine Menge in das Gerät investiert und würde nur sehr ungern so kurz vor dem Erfolg aufgeben müssen. Vielleicht hat jemand von euch eine Idee. Wäre toll! :)

Viele Grüße!

Duts
 
röhrenradiofreak

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Frag doch mal im Dampfradioforum und/oder in der Börse der GFGF. Da hast Du reelle Chancen, ein solches Teil zu bekommen.

Lutz
 
duts

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Hallo Lutz,

vielen Dank für die Info. Ersatz wurde zwischenzeitlich beschafft, ein äußerst glücklicher Umstand ist eingetreten. Jetzt stellt sich mir jedoch die Frage, wie konnte es dazu kommen? Die Vorgeschichte des Gerätes ist komplett unbekannt. Einer der beiden Widerstände W61 bzw. W62 (je 100 Ohm) war hochohmig (weiss jetzt nicht genau, welcher der beiden) und wurde auch bereits gewechselt. Durch die offene Wicklung am Ausgangsübertrager arbeitet in unserem Gerät nur eine der beiden EL84, da ja eine Anodenspannung fehlt. Das macht sich u.a. dadurch bemerkbar, dass sich die max. Lautstärke stark in Grenzen hält, um es mal vorsichtig auszudrücken. :)

Nun die Frage aller Fragen: Was sollte noch geprüft werden, bevor der "neue" Ausgangsübertrager seinen Betrieb aufnimmt? Ich möchte verständlicherweise verhindern, dass das Ersatzteil gleich wieder stirbt.

Gruss an alle Mitfiebernden!

Duts
 
röhrenradiofreak

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Nun, was sollte noch geprüft werden? Der Bereich der Endstufe halt. Die betreffende EL 84 und ihr Anodenstrom, der Koppelkondensator vor ihrem Steuergitter, der Kathodenelko und - falls vorhanden - der Kondensator zwischen Anode und Masse.

Es kommt natürlich vor, dass nach 55 Jahren ein Ausgangsübertrager kaputtgeht, ohne dass es eine äußere Ursache gibt.

Lutz
 
duts

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Die betreffende EL 84 und ihr Anodenstrom
Wird natürlich erledigt.
der Koppelkondensator vor ihrem Steuergitter
Wurde bereits getauscht.
Wurde bereits getauscht.
der Kondensator zwischen Anode und Masse
Lt. meinen Unterlagen nicht vorhanden. Ich schau aber nochmal im Gerät selbst nach, nicht selten stimmen die Pläne nicht 100%ig mit der Realität überein.
Es kommt natürlich vor, dass nach 55 Jahren ein Ausgangsübertrager kaputtgeht, ohne dass es eine äußere Ursache gibt.
Das macht mir Mut. Ich gehe jetzt an's Werk. Sobald es neue Erkenntnisse gibt werde ich berichten.

Duts
 
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RF a. D.

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Moin!
röhrenradiofreak schrieb:
Es kommt natürlich vor, dass nach 55 Jahren ein Ausgangsübertrager kaputtgeht, ohne dass es eine äußere Ursache gibt.
Gibt es da noch Garantie? Oder mach doch Gebrauch von deinem Rückgaberecht . . .----
Hab`kürzlich einen Verstärker (ROBINSON?) aus den 60ern rep. sollen. Der wurde vorher schon mehrfach modifiziert und es hatten sich mit der Zeit die Isolierungen aufgelöst . . .
Das wäre keine Reparatur, eher eine Restauration geworden.
Was ich sagen will: Lutz liegt schon richtig mit seiner Einschätzung!
Gruß Ron
 
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Bertl100

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Hallo,

und wenn zwei Experten-Meinungen am Faschingssonntag nicht reichen sollten - geb ich auch noch meinen Senf dazu:
Ich hatte auch schon mehrere Übertrager mit hochohmiger Anodenwicklung oder Gegenkopplungswicklung, die von selber kaputtgegangen waren.

Faschings-Gruß
Bernhard
 
duts

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Guten Morgen,

der Ausgangsübertrager ist gewechselt, die Endstufe läuft nun wieder mit beiden EL84. Sauberer Klang, jetzt sind wir wieder ein Stück weiter. Störend ist derzeit noch, dass bei starkem Bass Teile des Gehäuses mitschwingen und dadurch ein unschönes Plärren erzeugen. Aber auch das werde ich noch (sofern möglich) abstellen.

Helau!

Duts
 
duts

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Hallo,

nur zur Zusammenfassung, das Schätzchen spielt wieder zu unserer Zufriedenheit. Selbst den Plattenspieler konnten wir (soweit es möglich war) wieder Instand setzen/ restaurieren.

Gestern mußte ich jedoch feststellen, dass beim Berühren des Plattentellers ein leichtes Kribbeln zu verspüren war. Spannung habe ich nicht gemessen aber irgendein Potential scheint dort anzuliegen. :shock: Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Da leider der Originalzustand nicht mehr zu rekonstruieren ist, kann ich nicht sagen ob das Gerät ursprünglich mit Schutzleiteranschluss ausgeliefert/ betrieben wurde oder nicht. Auf dem Schaltplan kann ich leider auch nichts dergleichen erkennen.

Deshalb nun meine Frage an euch Spezies hier: Kann ich, oder besser sollte ich den Schutzleiter mit der Gerätemasse verbinden? Das Chassis selbst sowie die Gehäuse der Motoren und der Motor für den Plattenspieler sowie der Plattenteller sind verbunden. Aber scheinbar hängt das Ganze in der Luft. Was wäre dann in Hinsicht auf FI zu beachten? Hätte halt gern das Kribbeln weg. :)

Ich hoffe euch fällt dazu was ein.

Gruss Duts
 
B

Bertl100

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Hallo Duts,

befinden sich auf der Primärseite des Trafos Y-Kondensatoren? Oft gibt es dort einen oder zwei Cs mit 5nF.
Diese sollte man unbedingt auch tauschen, und zwar gehören dort Y1 Typen hinein.

Falls man beim AM-Hören keine Brummstörungen hat, kann man diese Cs auch ganz weglassen.
Keinesfalls jedoch die alten Papiertypen dort drinlassen!

Ansonsten kann man das Chassis der Röhrenradios problemlos mit PE verbinden.
Beim Anschluß an geerdete Geräte (z.B. Stereoanlage mit Antennenanschluß) kann man dann halt Brummschleifen erzeugen.

Gruß
Bernhard
 
duts

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Hallo Bernhard,

vielen Dank für die schnelle Antwort! :-D

Du hast mal wieder Recht, auf der Primärseite sitzt ein Kondensator 5000pF. Und zwar zwischen Netzsicherung und Trafo mit dem einem Pol, der andere Pol liegt auf Gerätemasse (wie auch das Chassis, die Motorengehäuse, etc.). Den C hatte ich bereits prophylaktisch getauscht, allerdings nicht gegen einen Y1, da im Schaltplan kein Hinweis auf ein sicherheitsgerichtetes Bauelement zu finden war. Verbaut habe ich momentan einen "normalen" WIMA FKP1 4n7 1250VDC 600VAC. Nun werd' ich wohl oder übel noch einen Y1 beschaffen müssen, aber das sollte mir wohl gelingen.

Heute Abend lege ich den Schutzleiter mal auf die Gerätemasse, schaue ob das Kribbeln weg ist und hoffe, dass der FI drin bleibt.

Zum Thema Brummschleifen: Das Gerät wurde von mir mit einem CD-Player aufgerüstet, dieser hängt aber nur 2-polig an der Netzspannung (Netzzuleitung mit Eurostecker). Weitere externe Geräte sollen nicht angeschlossen werden. Damit dürften eigentlich keine Probleme mit Brummschleifen auftreten.

Wenn Dir noch was dazu einfällt, lass es mich wissen. :wink:

Gruss Duts
 
röhrenradiofreak

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Wenn Du den betreffenden Kondensator ablötest und dann auf den AM-Bereichen keine Empfangsstörungen (Brummen) hast, was meist der Fall ist, kannst Du ihn ersatzlos weglassen. Es gibt viele vergleichbar aufgebaute Radios, die an dieser Stelle keinen Kondensator haben und trotzdem problemlos funktionieren.

Du müsstest aber wegen des "Kribbelns" etwas messen können, und zwar eine Wechselspannung zwischen dem Plattenspielerchassis und dem Schutzleiter oder anderen geerdeten Teilen (Heizung, Wasserleitung,...). Der Wert, den Du misst, hängt u.a. vom Innenwiderstand Deines Messgerätes ab und ist normalerweise kleiner als die Netzspannung. Wenn Du annähernd 230 Volt messen solltest, schalte zum Messgerät einen Widerstand im Bereich von etwa 47 bis 100 k Ohm parallel. Nun solltest Du nur noch einen kleinen Bruchteil der ursprünglichen Spannung messen. Andernfalls hat der Musikschrank einen Isolationsfehler zwischen Netzeingang und Teilen, die mit Chassis in Verbindung stehen. Dieser kann auch im Plattenspieler liegen, mitunter findet man auch dort noch einen Entstörkondensator. Um das zu prüfen, kannst Du die Verbindung zwischen Plattenspieler und Radio (Tonabnehmerbuchse) trennen und nochmal messen.

Lutz
 
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Hallo Lutz,

vielen Dank für die Ausführungen! Den C werde ich mal testweise ablöten und dann schauen was passiert. Zum "Kribbeln": Habe wie gesagt bisher diesbez. keine Messungen vorgenommen. Bin gestern Abend hingegangen und habe den Schutzleiter mit der Gerätemasse verbunden, seitdem kein Kribbeln mehr feststellbar. Der FI bleibt auch drin, von daher denke ich, das müßte so in Ordnung gehen.

Duts
 
röhrenradiofreak

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Wahrscheinlich ja, aber ein kleines Restrisiko bleibt, für den Fall, dass die Ursache eine fehlerhafte Isolation oder ein fehlerhafter Kondensator sein sollte. Denn der FI löst bei 30 mA aus, das entspricht bei 230 Volt einer Leistung von 7 Watt. Damit könnte theoretisch ein kleines Bauteil so stark erhitzt werden, dass ein Schwelbrand entsteht. Aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

An Deiner Stelle würde ich der Sache aber trotzdem nachgehen, allein schon des Originalzustandes wegen (ohne Schutzleiter).

Lutz
 
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