Treibertransistor für Peavey 602 Bassgitarrenverstärker?

[röhrenradiofreak]

Hersteller: Peavey
Typenbezeichnung: 602
Chassi:

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Fortgeschritten (Radio und Fernsehtechniker)

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo,

kann mir vielleicht jemand einen Tip geben, welchen Transistor ich als Treibertransistor im o.g. Verstärker verbauen kann?

Defekt ist ein PNP-Transistor im TO-126 Gehäuse. Der Aufdruck lautet 022 5332, der Hersteller ist Motorola. Der komplentäre (NPN-) Transistor trägt den Aufdruck 014 5332.

Bisher habe ich folgendes überlegt: Der Verstärker leistet laut Aufdruck 600 Watt an 2 Ohm, was einem Ausgangsstrom von etwa 17 A entspricht. Die Endstufe ist als komplementäre Gegentakt-Endstufe mit 2 x 6 Endstufentransistoren (keine Darlington) aufgebaut. Wenn diese eine Stromverstärkung von (geschätzt) etwa 25 haben, müssen die Treibertransistoren etwa 0,7 A stemmen. Die Betriebsspannung beträgt etwa +/- 60V, also müssen die Treibertransistoren eine Spannungsfestigkeit von mindestens 120 V haben. Da solche Verstärker oft übersteuert betrieben werden, wären sicher noch ein paar Reserven für Spannungs- und Stromspitzen angebracht. Da fällt mir auf Anhieb kein geeigneter Typ im TO-126 Gehäuse ein.

Wäre schön, wenn jemand einen Tip hätte.

Danke, Lutz

 

[BiBa]

Hallo röhrenradiofreak

in mom fallen mir nur die beiden ein

BD179 NPN TO-126 30 W [StromVerstärkung >40] [80V] [6A]
BD180 PNP TO-126 30 W [StromVerstärkung >40] [80V] [6A]

Mfg
Uwe

 

[röhrenradiofreak]

Danke Uwe, aber 80 V (davon gibt es reichlich BD-Typen) ist zu wenig. Die Endstufe läuft mit ca. 2 x 60 V, und die Treiberstufe ist schon genauso wie eine Gegentaktendstufe aufgebaut, also muss jeder der beiden Transistoren die volle Betriebsspannung vertragen.

Falls niemand den Originaltyp oder einen Ersatztyp dafür weiß, werde ich mal einen 2 SA 1249 versuchen (160 V / 1,5 A).

Lutz

 

[BiBa]

Hallo Lutz

jo habe ich garnicht dran gedacht weil wen man überlegt plus 60 minus 60v
gegen masse aber gegenüber den transistoren gemessen kommt man ja schon auf +/- 120V. mir sagen die originallen leider auch nix sind auch nicht in meinem vergleichsbuch gelistet weis der teufel was das für transen sind
aber der 2SA 1249 hört sich doch eigentlich gut an davon noch den komplentäre Typ. müste doch eigentlich laufen.

Mfg
Uwe

 

[Bertl100]

Hallo Lutz!

von Sanken gäb's z.b. speziell für audio-treiber 2SC4883 (npn)

http/www.sanken-ele.co.jp/en/prod/sem ... c4883e.pdf

und 2SA1859 (pnp)

http/www.sanken-ele.co.jp/en/prod/sem ... a1859e.pdf

sind zwar im TO220 gehäuse. könnte aber gehen, oder?

Gruß
Bernhard

 

[röhrenradiofreak]

Hallo Bernhard,

ja, die könnten gehen. Mal sehen, wo ich sie herkriege.

Danke, Lutz

 

[röhrenradiofreak]

So, jetzt bin ich einen Schritt weiter.
Ich habe einen 2SA1049 verwendet, weil dieser das passende Gehäuse hat und es ihn bei Reichelt gibt, und vorsichtshalber den Komplementärtransistor auch getauscht (2SC3117). Die Endstufe läuft jetzt, hatte aber noch einen Kurzschluss am Ausgang.
Dort sitzt ein Triac, der bei Gleichspannung den Ausgang kurzschließt. Durch den Fehler im Treiber wurde dieser wohl derart überlastet, dass er nun dauerhaft Kurzschluss macht. Der Originaltyp SAC187 ist zwar kaum zu kriegen, aber ich habe dank Google die wesentlichen Daten und ein Paar Ersatztypen gefunden. Jetzt wird es bis zum Ende der Reparatur nicht mehr lange dauern.

Gruß, Lutz

 

[Bertl100]

... was es alles gibt!

dem entwickler, der den triac rein-designt hat, war wohl der lautsprecher-schutz wichtiger als der schutz der endstufe

Gruß
Bernhard

 

[röhrenradiofreak]

Ohne Fehler im Verstärker kann keine Gleichspannung am Ausgang anliegen. Bei Gleichspannung am Ausgang ist der Triac bei 17 A Ausgangsstrom zum Tode verurteilt, zumal er keinen Kühlkörper hat. Da wollte wohl jemand kein Relais für den Ausgang spendieren. Aber wenn der Verstärker sowieso defekt ist, stört der kaputte Triac auch nicht mehr so sehr.

Lutz