Toleranz bei Stromzählern

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kopi-marl

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Hallo zusammen,

ich habe mal wieder Fragen. Durch aktuelle Medienberichte und selbst festgestellten Stromverbrauch angeregt habe ich heute mal einen Versuch gestartet.

Ich habe meine gesamte Wohnung durch Abschaltung aller FI und Herausdrehen der drei Hauptsicherungen im Keller vom Strom genommen. Dann habe ich meinen Zähler abgelesen. Gleichzeitig habe ich an einer einzeln abgesicherten Steckdose im Gästebad einen Heizlüfter angeschlossen. Versehen mit einem handelsüblichen Energiemessgerät von Conrad-Elektronik. Das Messgerät hat laut Datenblatt eine maximale Toleranz von +/- 1%. Ich habe dann die Hauptsicherungen wieder aktiviert und nur den FI für die eine Steckdose und habe den Heizlüfter eine Stunde lang laufen lassen. Das Energiemessgerät zeigte genau 2kw/h an und der Zähler im Keller 2,10 kw/h. Also einen Unterschied von 5 %. Ziehe ich die Toleranz des Messgerätes zu Rate, liegt die Mehranzeige zwischen 4 und 6 %. Mein Zähler trägt einen Eichstempel von 1971 und die Plomben an dem Gerät tragen ähnliche Daten. Der Zähler ist somit fast 38 Jahre alt! Bei meinem Jahresverbrauch durch Nachtspeicherheizungen würde das einen Wert von 100-120 € im Jahr ausmachen. Das finde ich viel Geld!!!

Durch Recherche im Internet habe ich herausgefunden, dass ein Zähler maximal für einen Zeitraum von 16 Jahren geeicht sein kann und danach für jeweils 5 weitere Jahre geicht wird.

Der Anruf bei meinem Versorger ergab, dass mein Zähler noch nicht die Lebenserwartung von 40 Jahren erreicht hat. Dazwischen sind Eichungen nur sporadisch bei 10% des Bestandes üblich. Diesen erfüllen sie schon durch Austausch bei Versagen einzelner Geräte. Ein Austausch ohne nachweisliches Versagen würde auf meine Kosten erfolgen. Der Anruf beim zuständigen Eichamt ergab, dass ich die Kosten von ca. 150.-€ zu übernehmen hätte, um den Beweis der Fehlfunktion zu führen.

Deshalb folgende Fragen:

1. Hat jemand eine Ahnung, wie hoch die Toleranz eines Zählers sein darf?
2. Hat schon jemand einen Austausch mit ähnlichen Werten durchführen lassen?

Dank und Gruß

Micha
 
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Hallo
Also Grundsächlich ist es so, zB. 75 U/KWH bedeutet das bei 75 Umdrehungen ein KW angezeigt (Verbraucht) ist.
Die 75 U/ KWH steht auf dem Stromzähler. Dann noch eins die Rote Markierung an dieser kannst feststellen ob der Zähler richtig zählt. Und zwar gebe last drauf dann abschalten, dann darf die Scheibe sich bis zum nächsten rote Markierung drehen und muß dann stehen bleiben. Ich hoffe du hast mich verstanden.
 
kopi-marl

kopi-marl

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@Andy52: Ich habe zwar verstanden, was Du gemeint hast. Das wäre auch meine weitere Frage gewesen, weil sich der Zähler tatsächlich nach Abkopplung noch weiter dreht. Aber was hat das mit 4-6% mehr Abrechnung, als dem tatsächlichen Verbrauch zu tun?
 
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Lothar

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Dein Messgerät hat laut Datenblatt eine maximale Toleranz von +/- 1%.
Es wurde aber im Gegensatz zum Zähler niemals geeicht.

Es gibt aber auch eine Stellungnahme des WMi aus BW.

http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksach ... 0539_d.pdf

Es sind auch geeichte, genaue elektronische Wechselstromzähler käuflich. Die Konventionellen gibt es auch geeicht für wenig Geld. Wie man es dreht und wendet, Geld kostet es immer.
 
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Hallo

Aber was hat das mit 4-6% mehr Abrechnung, als dem tatsächlichen Verbrauch zu tun?

Das verstehe ich nicht ganz, deine Fragestellung.
 
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Prinz-Eugen

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Moin,

ein gewisser Eigenverbrauch von einem Zähler ist immer vorhanden, daß heißt, die Scheibe dreht sich merklich trotzalledem bei ausgeschalteten Verbrauchern.

Der Turnus für eine Zählerauswechselung liegt bei ca. 15 Jahren. Da besagter Zähler eine amtliche Beglaubigung von 1971 hat, würde ich in jedem Falle darauf drängen, das dieser ausgewechselt wird! Man bezahlt schließlich auch monatl. Grund- wie Zählergebühren!

Bei einer Gartenwasseruhr, die amtlich beglaubigt ist, verfällt die Beglaubigung nach exakt 5 Jahren. Wechselt man den W-Zähler nicht gegen einen Neubeglaubigten aus, so bezahlt man neben dem Gartenwasser auch noch die zusätzl. Abwassergebühren.

MfG
Prinz-Eugen
 
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Prinz-Eugen schrieb:
Moin,

ein gewisser Eigenverbrauch von einem Zähler ist immer vorhanden, daß heißt, die Scheibe dreht sich merklich trotzalledem bei ausgeschalteten Verbrauchern.
MfG
Prinz-Eugen

Diese Aussage ist leider vollkommen falsch. Schon mal was von Wirbelströme gehört ?
 
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Prinz-Eugen

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Warum päpstlicher wie der Papst!

Wirbelströme hin oder her - letztendlich geht es um einen Zähler, der "zählt" obwohl kein Verbraucher angeschlossen ist und nicht mehr - im Fachjargon spricht man vom "Eigenverbrauch", das für viele verständlicher ist, als der Begriff "Wirbelströme".

Wenn derjenige etwas über Wirbelströme in Erfahrung bringen möchte, gibt es im Netz zig Seiten darüber, nur geholfen ist ihm dann immer noch nicht.
 
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Prinz-Eugen schrieb:
Warum päpstlicher wie der Papst!

Wirbelströme hin oder her - letztendlich geht es um einen Zähler, der "zählt" obwohl kein Verbraucher angeschlossen ist und nicht mehr - im Fachjargon spricht man vom "Eigenverbrauch", das für viele verständlicher ist, als der Begriff "Wirbelströme".

Wenn derjenige etwas über Wirbelströme in Erfahrung bringen möchte, gibt es im Netz zig Seiten darüber, nur geholfen ist ihm dann immer noch nicht.

Nein Eugen darum geht es nicht, ein Stromzähler, auch Summenzähler genannt wird durch Wirbelströme angetrieben.
Das heißt wird ein Verbraucher angeschlossen entsteht im Zähler ein Wirbelstrom der die Scheibe zum drehen bringt.
 
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Für dich Bericht Wikipedi



Ferraris-Zähler [Bearbeiten]
Drehstromzähler nach dem Ferraris-Prinzip für HaushalteWeit verbreitet sind die Ferraris-Zähler nach dem Induktionsprinzip, benannt nach dem Italiener Galileo Ferraris. Hierbei wird durch den Ein- oder Mehrphasenwechselstrom sowie die Netzspannung in einem Ferrarisläufer (Aluminiumscheibe, auch Ferrarisscheibe) ein magnetisches Drehfeld induziert, welches in ihr durch Wirbelströme ein Drehmoment erzeugt. Dieses ist proportional zum Vektor-Produkt aus Strom und Spannung bzw. zur Wirkleistung. Die Scheibe läuft in einer aus einem Dauermagnet bestehenden Wirbelstrombremse, die ein geschwindigkeitsproportionales Bremsmoment erzeugt. Die Scheibe, deren Kante als Ausschnitt durch ein Fenster von außen sichtbar ist, hat dadurch eine Drehgeschwindigkeit, welche zur abgenommenen elektrischen Leistung proportional ist.

Mithilfe der am Zähler angebrachten Angabe „Umdrehungen pro Kilowattstunde“ kann man so auch die aktuelle Leistung ermitteln, indem man über einen bestimmten Zeitraum die Umdrehungen zählt.

Mit der Aluminiumscheibe ist meist ein Rollenzählwerk verbunden, so dass der Energiedurchsatz als Zahlenwert in Kilowattstunden (kWh) abgelesen werden kann.

Ferraris-Zähler zählen auch bei hohen Oberwellen- oder Blindstromanteilen der Verbraucher nur den Wirkstromanteil, wenn sie als Wirkverbrauchszähler aufgebaut sind. Es gibt auch Blindverbrauchszähler, welche die induktive bzw. kapazitive Arbeit zählen. Diese sind jedoch technisch geringfügig anders aufgebaut.
 
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Prinz-Eugen

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Nabend Andy,

vielen Dank für die Erklärung.

Es geht doch in dieser Anfrage wirklich nicht um die Funktionsweise eines Zählers, sondern lediglich um einen, ich sage einmal, weiterhin minimalen angezeigten Verbrauch des - eines Zählers, bei abgeschalteten Verbrauchern nach dem Zähler, sinniger Weise.

Mit dem simplen Begriff "Eigenverbrauch", der in der E-Technik, bei den EVU`s,... nicht wegzudenken ist und den Stromkunden so vermittelt wird, gerade speziell im obigem Fall, ist dem Kunden (Laien) doch das Ganze plausibler zu erklären, als mit hochgestochenen Fachausdrücken, redenschwiegend diesem zu verklickern.

MfG
Prinz-Eugen
 
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Hallo Prinz-Eugen

Ja gut lassen wir das, aber wenn man was technisches erklären will, soll kommt man um fachliche Ausdrücke nicht herum.
 
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Dann würde ich mal sagen "Back to Tropic" oder zurück zur Frage. Die beste Lösung ist wohl einen geeichten Digitalzähler (Kostenpunkt ca. 130 Euro) hinter den Stromzähler zu klemmen.
Dann machst du einen Termin mit den Stadtwerken aus, diese Verplomben den Zähler und schreiben sich beide Werte auf. Nach 1 Monat kann dann wieder verglichen werden. Dumm wäre natürlich wenn dieser zugunsten deiner Stromrechnung zählt :mrgreen:
 
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Gerald schrieb:
Dann würde ich mal sagen "Back to Tropic" oder zurück zur Frage. Die beste Lösung ist wohl einen geeichten Digitalzähler (Kostenpunkt ca. 130 Euro) hinter den Stromzähler zu klemmen.
Dann machst du einen Termin mit den Stadtwerken aus, diese Verplomben den Zähler und schreiben sich beide Werte auf. Nach 1 Monat kann dann wieder verglichen werden. Dumm wäre natürlich wenn dieser zugunsten deiner Stromrechnung zählt :mrgreen:

Hallo Gerald

Dein Vorschlag ist nicht schlecht, aber in der Praxis fast nicht durchfuhrbar. Zudem sind unsere Zähler ziemliche genau im gegenteil sie zählen meisten wenige und wenn man dann noch die Blindleistung einbeziehen würde dann würde der Kunde
in denn meisten Fällen den kürzeren ziehen.
 
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Thema: Toleranz bei Stromzählern
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