Telefunken Pal 540? K. Funktion, Pumpt nach dem Einschalten

[Specialagent00r]

Hersteller: Telefunken

Typenbezeichnung: Pal 540?

Chassi: 615 C2

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): K. Funktion, Pumpt nach dem Einschalten

Meine Messgeräte::
kein Messgerät
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Hallo Forum,

Jetzt hat es mich erwischt.

Kurz zu meinem Wissenstand: Ich habe vor 8 Jahren die Lehre als Radio- und Fernsehtechniker abgeschlossen, seither aber nicht mehr viel in dem Bereich gemacht. Zur Zeit bin ich als Fernmeldetechniker tätig.

Nun zu meinem Fernseher: Ich habe das Gerät während meiner Lehrzeit aus zwei defekten Geräten "zusammengebastelt" und seither mit viel Liebe am Leben erhalten. Ich dachte immer, wenn er kaputt geht, dann ist es weil die Bildröhre nicht mehr mitmacht oder der ZTR alles kaputt schießt. Aber leider kam es anders, meine Frau hat irgendeine Flüssigkeit reingeschüttet (ob versehentlich oder nicht, gilt es noch heraus zu finden :agrue: ).

Jedenfalls startet er jetzt nicht mehr. Hochspannung scheint er noch aufzubauen. Aber er pumpt solange, bis man ihn ausschält. Programmanzeige funktioniert, Stand-By über Fernbedienung funktioniert , also scheint der Prozessor auch noch gut zu sein. Ton kommt keiner.
Jetzt habe ich das Gerät aufgeschraubt, die Flüssigkeit ist hinten über die Abdeckung auf die Vertikalstufe gelaufen. Fokus- und UG2-Regler haben auch was abbekommen.

Ich vermute, das die Vertikalstufe hin ist, und eine Schutzschaltung anspricht.

Jetzt möchte ich von Euch wissen, ob sich angesichts der Tatsache, daß das Gerät weit über 20 Jahre alt ist, eine Reparatur noch lohnt. Sicher werden einige Elkos schon taub sein, Die Bildröhre (ne 72er mit 70er Bildbreite) ist auch nicht mehr soooo kräftig. Ich hätte die Möglichkeit vom Schwiegervater nen 10 Jahre alten Grundig zu bekommen. Allerdings ist der auch defekt. Mein Schwiegervater wollte damals unbedingt nen Flachbildfernseher, sonst hätte ich den wohl repariert.

Was ich auf keinen Fall möchte, ist ein Flachbildfernseher. An denen kann ich ja dann ohne Erfahrung gar nichts mehr selbst reparieren.

Ich danke Euch schonmal für die Antworten.
Viele Grüsse
Daniel

 

[oscillator909]

Hallo,

das 617ér Chassis ist eigentlich recht gut zu reparieren. Gerade weil Du schon
Arbeit reingesteckt hast sollte sich eine Reparatur lohnen

Die Vertikalendstufe bildet ein Thyristor, diesen einmal überprüfen. Auf jeden Fall
die Platinen gründlich von der eingetretenden Flüssigkeit reinigen.

Falls Du besondere Ersatzteile brauchst, oder eben diesen Thyristor melde dich,
ich habe hier diverse 617 Teile herumliegen,

Gruß

 

[Specialagent00r]

Hallo Forum,

Ein Hurra auf die deutsche Ingenieurskunst. Ich habe den ganzen Samstag damit verbracht die Platine zu reinigen. Dazu habe ich die Bauteile ausgelötet, vom klebrigen Saft befreit und die Platine mit Spiritus gereinigt. Das Gerät gleich nachgelötet und dann mal angeschaltet. Und siehe da: ER GEHT! Ich glaube nicht, daß irgendeine Japankiste solch einen Anschlag mitgemacht hätte.
Allerdings werde ich mir doch mal den Grundig zur Brust nehmen, da der Telefunken inzwischen über 10 MInuten braucht bis er ein Bild bringt. Liegt vermutlich an der Bildröhrenheizung. Und starke Schlieren zieht er auch schon. Auserdem fällt neuerdings die grüne Kathode aus.

@ Oscillator909: Danke für dein Angebot, aber einen Thyristor konnte ich nicht finden, weder in der Vertikalstufe, noch sonstwo. Vertikal macht der TDA1870. Ist aber auch ein 615C2, und kein 617 (welches ich wegen dem schönen Schaltplan und und der übersichtlichen Platine früher gerne repariert habe).

Falls noch jemand ein Tipp wegen der Heizung oder der Kathode hat, immer her damit. Ansonsten werde ich mich wahrscheinlich bald wegen dem Grundig melden...

 

[Gyula]

Hi!

Viele von euch kennen das sicher.....:

In den Anfangsjahren der Farb TV, war es manchmal angebracht, bei emissionsschwachen Bildröhren, die Heizung über einen gesonderten Trafo zu speisen. Dabei waren Spannungen bis zu 7 Volt (statt 6,3), in Einzelfällen auch weit darüber (über 8 Volt)durchaus machbar.
Die BR hieltan natürlich unterscheidlich lang. Aber einige machten es auch ein jahr oder länger.....

Dann war da noch die Praxis, die Kathoden zu beschießen. Dabei wurde ein Kondensator mit der Boosterspannung aufgeladen und zwischen Kathode und G1 entladen. Dabei wurden die verhärteten Schichten aus der Kathode herausgesprengt und die BR hielt wieder für längere Zeit. Man konnte die BR aber auch kaputtschießen, dann ging nichts mehr......