Siemens Spezialsuper 51 SB502W Netztrafo wird sehr heiss, Si

Diskutiere Siemens Spezialsuper 51 SB502W Netztrafo wird sehr heiss, Si im Forum Nostalgie Geräte ( Röhrenradios ect.) im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hersteller: Siemens Typenbezeichnung: Spezialsuper 51 SB502W kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Netztrafo wird sehr heiss, Sicherung brennt...
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aglef

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Hersteller: Siemens

Typenbezeichnung: Spezialsuper 51 SB502W

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Netztrafo wird sehr heiss, Sicherung brennt durch!

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo an die wissenden Freunde!

Nach einer Nachlassentrümpelung in meiner Nachbarschaft ist mir ein Siemens Spezialsuper 51 Type SB502W (Bj. 1950/51) in die Hände gefallen. Ich hatte kurz eingeschaltet, dabei brannte die 0,4A-Sicherung durch. Da kein richtiger Ersatz zu Hand war, habe ich probeweise eine 0,63A-Sicherung eingesetzt. Es begann merklich zu riechen und ich habe die Kiste sofort abgeschaltet. Sender (AFN) waren auf MW zu empfangen. Leider, und das ist natürlich das Wichtigste, fehlt mir zu diesem Gerät ein Schaltplan. Wenn mir damit jemand aushelfen könnte, wäre mir sicherlich sehr geholfen.

Vielen Dank!
Und nun hoffe ich auf rege Beteiligung!

Gruß

Aglef
 
röhrenradiofreak

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Wenn die Sicherung durchbrennt und der Netztrafo heiß wird, ist er entweder überlastet oder hat einen Windungsschluss.

Wenn Du alle Sekundärspannungen (also Heizung und Anodenspannungswicklung) abklemmst und er danach immer noch heiß wird, hat er einen Windungsschluss. Diesen Fehler hatte ich jahrelang bei keinem Gerät, aber wie es der Zufall will, in den letzten Monaten gleich dreimal. Da gibt es zwei Reparaturmöglichkeiten: Neuwickeln oder Austausch.

Wird er nicht mehr heiß, liegt eine Überlastung vor. Meistens in der Anodenspannungsversorgung. Typische Ursachen sind: Kondensatoren, die Leckstrom ziehen; defekter Gleichrichter (Selengleichrichter oder Röhre AZ...); Schluss in einer Röhre, meistens der Endstufenröhre (aber das dürfte bei Deinem Gerät nicht der Fall sein, da es noch Töne von sich gibt). Eine weitere mögliche Ursache ist ein defekter Koppelkondensator vor der Endstufenröhre, so dass diese erheblich zuviel Strom zieht.

Lutz
 
aglef

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Hallo, Lutz,

erstmal vielen Dank für die tollen Tipps und Ratschläge - einer davon wird der Treffer sein, davon bin ich überzeugt!
Ich möchte aber im Moment nichts weiter unternehmen, weil ich den (üblen) Zustand des Gerätes fotografisch dokumentieren möchte. Meine Digi-Cam ist aber im Moment in Reparatur und kommt erst Ende des Monats wieder in meine Hände. Bis dahin muss ich schweigen und bin zur Untätigkeit verurteilt. Ich werde mich, wie immer, garantiert melden!

Gruß

Aglef
 
aglef

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Hallo, Lutz,

ich habe mich heute, entgegen meiner Absicht, doch noch mal in das Gerät "reingekniet" und Deine Ratschläge befolgt. Ich habe als erstes die AZ41 gezogen und das Gerät mit der passenden Sicherung versehen. Beim Einschalten gab es nur einen kurzen Blitz in der Sicherung. Da das Gerät keine Entstörkondensatoren besitzt, hat definitiv der Netztrafo einen satten Kurzschluss. Bin jetzt natürlich etwas frustriert. Jetzt heisst es also für mich, sich nach einem passenden Ersatz umzusehen. Wenn im Forum jemand mitliest und mir solch' einen Trafo anbieten kann, wäre ich äußerst dankbar dafür!

Gruß

Aglef
 
röhrenradiofreak

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Im Heizkreis liegt der Fehler nicht?

Ich hatte vor einiger Zeit bei einem Telefunken-Kleinsuper ein ähnliches Problem, da war ein zeitweiliger Schluss in der Fassung der Skalenlampe.

Lutz
 
aglef

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Hallo, Lutz,

ich könnte natürlich noch den Anschluss für die Heizwicklung ablöten und den Test wiederholen - ich hatte auch schon daran gedacht, dass dies noch die letzte Ursache sein könnte.
(Wenn man einen Schaltplan vor sich hat, ist das doch alles viel verständlicher.)
Ich werde mich melden!!

Gruß

Aglef
 
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Bertl100

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Hallo Aglef,

ja, löte unbedingt mal den Heizkreis ab. Ist meist lästig wegen der dicken Kupferdrähte.
Aber bevor das nicht geschehen ist, darfst du den Trafo noch nicht aufgeben!!

Noch was: selten kommt es vor, dass z.b. durch Unachtsamkeit eines Vorbesitzers irgendwas beim Netzspannungumschalter verbogen o.ä. ist. Wenn sich z.b. die Trafo-Anschlüsse für 110V und 150V berühren, dann kommt es auch zu dem von dir beschriebenen Fehler.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Stimmt, das ist auch noch eine Möglichkeit. Hatte ich allerdings noch nie.

Lutz
 
aglef

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Hallo, Lutz und Bernhard,

ich habe jetzt alle Ratschläge befolgt, also auch den Heizkreis abgelötet, den Spannungswahlschalter kontrolliert; das Ergebnis: Sicherung brennt durch - demnach ist der Trafo definitiv defekt!! Schöne Sch....!
Ich musste dafür natürlich das Chassis ausbauen - der äußere Zutsand mancher C's ist nicht besonders.
Es ist jetzt überlegenswert, ob es sich lohnt, einen Trafo neu wickeln zu lassen.
Was meinen die Fachleute?

PS: Ich poste auch in einem anderen Forum mit dem gleichen Problem - ich bin lediglich bemüht, eine Menge Meinungen einzuholen, ohne an der Professionalität der Ratgebenden zu zweifeln!! :P

Gruß
Aglef
 
röhrenradiofreak

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Das war auch nicht böse gemeint. Ich war nur einen Augenblick verwirrt, an zwei völlig unterschiedlichen Stellen den gleichen Text zu lesen.

Einen Trafo für ein Röhrenradio wirst Du neu nicht finden, dafür ist es ein paar Jahrzehnte zu spät. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten: einen gebrauchten nehmen oder neu wickeln.

In solchen Fällen habe ich jeweils einen Trafo aus einem anderen Gerät mit gleichartiger Endstufe und etwa gleicher Röhrenanzahl eingesetzt. Das geht ganz gut, weil die Trafos mechanisch ähnlich sind, die Heizung bei den 50er-Jahre-Geräten immer 6,3 Volt hat und auch die Anodenspannung etwa passt. Gestern erst habe ich den Netztrafo aus einem Loewe-Opta-Chassis von 1957 in ein Continental-Gerät von etwa 1951 umgebaut, er passte mit nur geringfügigen Anpassungen. Unterschiede gibt es einmal bei der Leistung, deshalb muss man einen Trafo aus einem Gerät ähnlicher Größe nehmen, und bei der Art der Gleichrichtung. In Deinem Fall ist es eine Zweiweggleichrichtung, der Trafo muss also eine mittelangezapfte Anodenspannungswicklung haben. Außerdem benötigt die AZ 41 eine separate Heizspannungswicklung. Das bedeutet, Du musst einen Trafo aus einem Gerät nehmen, das ebenfalls eine AZ 41 (oder eine AZ 11) zur Gleichrichtung hat, oder diese durch einen Brückengleichrichter ersetzen.

Kleine Unterschiede kann es noch am Netzspannungsumschalter bezüglich der Anzahl und Höhe der Spannungen geben. Da aber eine 220 Volt-Stellung immer dabei ist, kann man den Rest dadurch anpassen, dass man einige Stellungen des Umschalters nicht beschaltet bzw. die überzähligen Anzapfungen des Trafos verlötet und gut isoliert (nicht einfach abschneiden, sonst ist die Primärwicklung unterbrochen).

Neuwickeln ist bestimmt relativ teuer. Selbst bekommt man es bei den tausenden Windungen nicht hin, außerdem muss die Isolierung zwischen Primär- und Sekundärwicklung sicher sein.

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo!
ich hab schon mal für einen Philips Gemma einen Netztrafo z.T. neu bewickelt.
Das Gerät zog über 3A aus dem Netz, die Sicherung flog aber nicht.
Der Witz: einer hatte die Sicherung (400mA) geflickt! Und es fiel optisch gar nicht auf!
Mir fiel halt auf, dass der Trafo wirklich brutalst heiß wurde. Klar, bei 3A sind das sind schon geschätzte 600 - 700W :-)

Defekt war die Anodenwicklung, die außen drauf war. Das Gerät hatte eine EZ80. Ich hab aber selber nur noch eine Anodenwicklung mit weniger Windungen draufgekriegt... Und so hat das Gerät jetzt einen Brückengleichrichter.

Ich will sagen: Ich glaube, dass in 90% der Fälle die Anodenwicklung defekt ist. Wenn die außen ist, gibt es Chancen selber was zu machen.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Glück gehabt, Bernhard, würde ich sagen. Der Netztrafo, den ich am Wochenende ausgewechselt habe, gehörte zu den restlichen 10 %. Die Anodenspannungswicklung war elektrisch in Ordnung. Defekt war ein Teil der Primärwicklung, die natürlich innen lag, und außerdem war dieser Trafo schon einmal so heiß geworden, dass der Lack der Drähte größtenteils miteinander verschmolzen war. Außer der ganz außen liegenden Heizwicklung ließ sich deshalb nichts mehr abwickeln, nur noch absägen.

Lutz
 
aglef

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Hallo,

nach dem, wie der Trafo in meinem Siemens-Gerät leicht rauchte und gerochen hat, vermute ich auch einen Umfang des Schadens wie geschildert.
Ihr habt beide einen Schaltplan?
So erkenne ich, dass die Heizwicklung für die AZ41 (4Volt nehme ich lt. Datenblätter an) als Abgriff der Anodenspannungswicklung realisiert wurde. Welche elektr. Werte hat denn nun solch' ein Trafo? Primär 220V/240mA; sekundär 6,3V/0,3A; 260V/51mA?; 4V/620mA?. Irgendwie passt das aber mit der gemeinsamen Wicklung nicht zusammen. Liege ich da in etwa richtig?

Gruß und danke!

Aglef
 
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Die Daten eines solchen Trafos sind:

Primär 220 V (und weitere wählbare Spannungen, die aber heute in Deutschland keiner mehr braucht), je nach Geräteausstattung etwa 45 bis 65 Watt, also bei 220 V etwa 0,2 bis 0,3 A.

Anodenspannungswicklung: 2 x 250...300 V, etwa 60...70 mA gesamt, also pro Teilwicklung etwa 30...35 mA effektiv.

Heizwicklung: 6,3 Volt, der Strom ist sehr stark abhängig von der Röhrenbestückung, aber auf jeden Fall viel größer als 0,3 A. Je nach Anzahl und Typ der Röhren von etwa 2 A aufwärts, zuzüglich Stromaufnahme der Skalenlampen.

Heizwicklung für die AZ 41: 4 Volt, 0,72 A.

Lutz
 
aglef

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Danke Lutz!

Jetzt schau ich mich mal um, was ein Wickeln neu kosten würde.
Es reizt mich ja schon, dem Gerät die Töne zu entlocken.
Da ich noch, wie schon berichtet, mehrere alte Geräte "geerbt" habe, kann es sein, das alles noch dauert und auch neue Fragen für andere Geräte entstehen.

Gruß

Aglef
 
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Bertl100

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Hallo!
da hätte ich einen Tipp:

Bei Bürklin (http://www.buerklin.de) die Bestellnummer 12C140.
Der müßte eigentlich ziemlich genau passen (elektrisch).
Netztrafo N80/2.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Ich bin überrascht. Da gibt es ja eine gute Auswahl an Netztrafos für Röhrenradios und ähnliche Geräte. Für ein wertvolles Gerät optimal. Für ein Mittelklassegerät leider etwas teuer, es sei denn, man will das geliebte Familienerbstück retten. Aber sicher immer noch günstiger, als einen Trafo neu wickeln zu lassen. Der von Bernhard genannte Typ müsste tatsächlich ziemlich genau in Dein Gerät passen.

Lutz
 
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Bertl100

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Ja, der Herr Bürklin ist anscheinend selber ein großer Röhrenfan. Daher gibt es auch noch zahlreiche Röhren bei Bürklin!
Es gab sogar früher mal bei Bürklin die Marke "Ultron", angeblich die Hausmarke!

Gruß
Bernhard
 
aglef

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Hallo Lutz,

danke für Deinen Rat! Es ist jetzt 100% sicher, dass die Heizungswicklung einen satten Schluss hat. Habe nochmals alles abgelötet, auch die Skalenbeleuchtung herausgedreht. Die 6,3 V-Wicklung hat 0 Ohm! Dein Rat, die AZ41 durch einen Brückengleichrichter zu ersetzen, scheint mir am preiswertesten zu sein, da ich dann die 4V-Wicklung umgehen kann und die Chance größer ist, einen gleichartigen Trafo zu finden.

Gruß

Aglef
 
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Hallo Lutz und Berhard,

die http://www.buerklin.de/ - Seite ist natürlich auch nicht zu verachten und durchaus überlegenswert.

Grüße

Aglef
 
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Thema: Siemens Spezialsuper 51 SB502W Netztrafo wird sehr heiss, Si
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