Hallo,
ich würde den Wert des Sicherungswiderstandes nicht leichtfertig anpassen. Den Wert dieses Widerstandes richtig zu dimensionieren, ist gar nicht so einfach.
Das mit der Verlustleistung ist eher zweitrangig. Wenn die Steuerung sagen wir mal 2W benötigt, sind das bei 230V nur knapp 10mA.
10mA bei einem 8,2 Ohm Widerstand bedeuten I²R=0,82mW Verlust, bei 100 Ohm sind es 10mW. Das ist für den Wirkungsgrad oder die Wärmeentwicklung erst mal egal.
Wichtiger sind andere Faktoren (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), die die Ober- und Untergrenze des Widerstandswertes bestimmen:
- Beim Einschalten im ungünstigsten Zeitpunkt (i.d.R. kurz vor dem Scheitelpunkt der Netzspannung) und bei leerem Primär-Ladekondensator muss der Stromstoss begrenzt werden (um den Widerstand, die Gleichrichterdiode, evtl. Entstörbauteile nicht zu überlasten). (aus dem Nähkästchen: Ich hatte dabei schon durchgebrannte Kupferlackdrähte von stromkompensierten Drosseln)
- Bei kurzzeitigen Überspannungen im Netz (Surge-Prüfung, aber bei WaMas auch durch induktive Effekte von Zuleitung/Entstörfilter insbesondere beim Abschalten des Heizrelais) darf die Spannung nach dem Widerstand nicht so weit ansteigen, dass der Regler beschädigt wird. Auf der anderen Seite darf auch der Widerstand dabei nicht so belastet werden, dass er durchbrennt (hängt mit dem Schmelzintegral zusammen), oder auch die Bauteile davor (Gleichrichter, Entstörung).
- Im Betrieb muss sichergestellt sein, dass bei einem Fehler im Regler der Widerstand sicher "auslöst" (also durchbrennt) und nicht "langsam vor sich hinkokelt" oder andere Bauteile, die der Widerstand eigentlich durch sein Sicherungsverhalten schützen soll, evtl. durch ein fehlendes oder zu spätes überhitzt werden und einen Brand verursachen könnten. (Der Grund, warum diese Widerstände so oft kaputt gehen und deshalb in den Reparaturkits benötigt werden, ist, dass sie bei einem Kurzschluss des TNY als "Sollbruchstelle" durchbrennen. Dann sind sie aber richtig dauerhaft hochohmig, und nicht nur zeitweise)
- Der Widerstand hat einen Einfluss auf die Störungen, die der Regler in das Netz zurückspeist (ok, das mag für Reparaturen erst mal unrelevant sein, wenn es einem egal ist, wenn dem Funkamateur-Nachbar möglicherweise sein Kurzwellenempfang gestört wird)
Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht auf irgendwelchen Richtlinien für die Serienentwicklung rumreiten. Aber eine sauber ausgeführte Reparatur sollte auch den Anspruch haben, das Gerät wieder langfristig zum Laufen zu bekommen, und nicht, dass es nach ein paar Wochen wieder ausfällt.
Vielleicht wäre es besser, hier im Forum Bezugsquellen für diese (doch für privat nicht ganz so leicht beschaffbaren) Sicherungswiderstände zu listen?
Ist vielleicht etwas OT für ein Reparaturforum, ich hoffe, es stört sich da keiner dran?
tom