schneider opel Type so D Type SO D Drehkondensator

[thorden2]

Hersteller: schneider opel Type so D

Typenbezeichnung: Type SO D

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Drehkondensator
[attachment=0]Opel 3.JPG[/attachment]
Meine Messgeräte::
kein Messgerät

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo,

mein 'neuer' Opel läuft nicht richtig. Ich kann zwar einen Radiosender hören (WDR 2 in dem Fall). Aber der Drehkondensator hat keine Funktion mehr. Zuerst habe ich alle Kontakte überprüft. Teilweise nachgelötet, weil die Kontakte zur Bauzeit noch verdrillt wurden. Ich wollte sicher gehen, dass jetzt Kontakt hergestellt ist.

Am Drehkondensator stimmt evtl. etwas nicht. Weil ich so ein Bauteil nirgendwo mehr finden kann, frage ich mal nach, ob jemand diese Baureihe kennt und sehen kann, was mit dem Drehko los ist.

Über Anregungen würde ich mich freuen.

Norbert Franke

 

[siebenschuh]

Lässt sich aus dem "Oldtimer" ein Schaltschema erstellen, so dass man eine
Funktion erkennen kann?
Gruß
Manne

 

[röhrenradiofreak]

Schönes altes Gerät. Bitte nicht verbasteln!

Was Du da hast, ist ein Detektor-Empfänger. Solche Geräte sind nur für den Empfang des Ortssenders bzw. der stärksten Sender geeignet, und das aus zwei Gründen: Erstens kommt die Energie, die aus dem Kopfhörer tönt, ausschließlich aus dem von der Antenne aufgenommenen Empfangssignal, nicht aus einer Batterie oder einem Netzteil. Von weiter entfernten Sendern kommt so wenig an, dass es nicht ausreicht, etwas zu hören. Zweitens zeichnen sich derartige Empfänger nicht durch besondere Trennschärfe aus. Erwarte deshalb bitte nicht, dass Du wie bei einem modernen Radio mit der Senderwahl viele verschiedene Sender einstellen kannst. Es kann durchaus normal sein, dass Du in Deiner Region nur einen einzigen Sender empfangen kannst.

Allerdings sollte es beim Durchdrehen des Drehkos eine Stelle geben, an der dieser Sender am lautesten zu empfangen ist. Das ist die Resonanzstelle des Schwingkreises, der aus dem Drehko und der dazu parallel geschalteten Spule gebildet wird. Wenn es keine Resonanzstelle gibt, hat vermutlich entweder der Drehko eine Unterbrechung (Schleifkontakte oxidiert oder Litze gebrochen, um das festzustellen, braucht man ein Kapazitätsmessgerät) oder die Spule (das findet man mit dem Ohmmeter), oder die Spule hat einen Windungsschluss, das herauszufinden ist etwas aufwendiger. Es kann natürlich auch an Verbindungen in diesem Bereich liegen.

Da Du aber schreibst, dass Du über kein Messgerät verfügst, sind Deine Möglichkeiten auf Sichtprüfungen bzw. pobeweises Säubern von Kontaktstellen beschränkt. Damit kann man natürlich nur wenige der möglichen Fehler finden bzw. beseitigen.

Lutz

 

[thorden2]

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde den Drehko mal mechanisch untersuchen. Und durch messen. Vielleicht hat er einen sog Schleifkontakt zwischen den verschiedenen Lagen. Mal sehen. Übrigens habe ich Messgeräte dafür. Ich hatte sie nicht erwähnt. Also vielen Dank noch mal.

 

[röhrenradiofreak]

Ich würde nicht gleich den Drehko zerlegen, sondern stattdessen probeweise einen anderen anklemmen. Wenn dann eine Abstimmung möglich ist, kannst Du Dir immer noch den Drehko vornehmen.

Lutz

 

[thorden2]

Hallo,

ich habe einen baugleichen Drehkondensator gefunden. In einem anderen Detektor Radio. Das erklärt, wie er einmal ausgesehen hat. Ich kann ihn so nicht reparieren, weil die Spirale nicht ohne weiteres herstellbar ist. Ich könnte die Verbindung höchstens mit einem losen Draht herstellen.

Oder: Vielleicht weiss jemand, wo ich einen solchen Drehko bekommen kann. Dann könnte ich ein Original Teil einbauen.

Vielen Dank,

Norbert Franke[attachment=0]L1000462b.JPG[/attachment]

 

[röhrenradiofreak]

Diese "Spirale" ist nichts anderes als der elekrische Anschluss für den Rotor, also die drehbaren Platten. Für die Funktion ist es unkritisch, woraus sie genau besteht. Sie muss nur das relativ häufige Verstellen des Drehkos aushalten. Du kannst sie zum Beispiel aus Litze herstellen, die Du ähnlich wie das Original zu einer Schnecke aufwickelst.

Wo Du die Litze mit Lötzinn getränkt hast, wird sie ziemlich steif. Am Übergang zu dem flexiblen Teil, wo kein Lötzinn hingekommen ist, bricht sie leicht. Diesen Bereich solltest Du deshalb stabilisieren, z.B. indem Du ihn mit Heißkleber oder etwas ähnlichem beschichtest.

Wenn Du entsprechende Fertigkeiten und Möglichkeiten für Blecharbeiten hast, könntest Du sie auch aus Federbronze oder etwas ähnlichen nachbauen. Das hätte den Vorteil, dass das Radio auch von innen originalgetreu aussieht. Bei einem solchen Gerät würde ich das auf jeden Fall versuchen.

Lutz

 

[thorden2]

Hallo Lutz,

vielen Dank, ich werde das mal machen.

Norbert