SABA Sabine 11 Frage nach Spannungen, wegen Umbau Gleichrichter auf Si-Technologie

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Lötspitze

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Hersteller: SABA

Typenbezeichnung: Sabine 11

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Frage nach Spannungen, wegen Umbau Gleichrichter auf Si-Technologie

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein



Hallo!
Die Sabine 11 läuft nach einer umfangreichen Kondensator-Kur wieder gut, aber die Spannungen möchte ich gerne richtig einstellen. Leider sind in dem mir zur Verfügung stehenden Schaltbild (Sabine 11 Nord) die Spannungen an den Hauptkondensatoren (2x 50µF) an *1 (Über Ausgangstrafo: Anodenspannung EL95) und *3 (weitere Anodenspannung, heruntergeteilt über 1,2 kOhm).nicht lesbar.
Gemessen habe ich *1 = 236V, *3 = 194 V, Uk(EL95) = 5V.
Hintergrund ist die Umrüstung des Gleichrichters aus Silizium-Technik, nachgeschaltet 47 Ohm, 5 W.

Die Spannungen der "alten" Sabine (Röhren U___) kann ich m.E. nicht als Referenz nehmen, auch wenn sonst die Schaltung fast identisch ist...bis eben auf die "ohne Trafo"-Technik.
 
röhrenradiofreak

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Ja, der Schaltplan bei gfgf ist teilweise kaum zu entziffern. Und die Spannungen in einem Allstromgerät mit U-Röhren-Bestückung sind nicht identisch, denn erstens ist dessen Netzteil ganz anders aufgebaut und zweitens hat die UL84 als größter Verbraucher ganz andere Strom- und Spannungswerte als die EL95.

Die Sollwerte der Spannungen in der Sabine 11 sind:
+1: UKW 215V, AM 220V
+3: UKW 170V, AM 190V
+4: UKW 110V, AM 120V
Anode EL95: UKW 200V, AM 210V
Kathode EL95: UKW 5,5V, AM 6V

Die etwas zu niedrige Kathodenspannung der EL95 zeigt, dass sie nicht mehr die volle Emission hat. Dadurch ist auch die Spannung +1 etwas höher. Solange das Radio aber mit ausreichender Lautstärke verzerrungsfrei spielt, ist es nicht nötig, diese Röhre zu erneuern.

Insgesamt sind die Spannungen im grünen Bereich. Es ist nicht nötig, sie aufs Volt genau einzuhalten. Wichtig ist noch die Heizspannung, diese sollte zwischen 6V und 6,7V betragen. Ist sie höher oder niedriger, geht das zu Lasten der Lebensdauer der Röhren. Aber Achtung: Viele Multimeter haben bei Wechselspannung erschreckend große Messfehler.

Lutz
 
Lötspitze

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Dankeschön!
Bei 230V und den angegebenen Spannungen fängt das Radio nach einigen Minuten doch an zu verzerren, zu früh gefreut.
Mit vorgeschalteter 60W Glübirne ist es leiser, spielt aber sauber auf Dauer.
Versorgung sind dann ca. 180Vac,
+1: 173V (FM)
+3: 147V (FM)
Uk (EL95): 3,6V
Morgen versuche ich mal, den Verstärkerteil alleine mit Audiosignal von außen (TB) zu betreiben, mal sehen ob das auch verzerrt. Wäre dann ja die EL95..oder die 1/3 EABC80.

Damit hätte ich 2 Optionen: Den Serienwiderstand zum Gleichrichter zu vergrößern oder eine neue EL95 zu suchen.

P.S.: Diese bekannte Glühlampen-Vorschaltung hat mich vor allerlei Sicherungs-Abbrand geschützt. Der Kondensator C55 direkt am Trafo vor dem Gleichrichter, Hochspannungsversorgung, hatte so 1-2 Ohm...sauberer Kurzschluß.
 
röhrenradiofreak

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Dieser Kondensator ist als Trafokiller bekannt. Er wurde von Saba und einigen anderen Herstellern verbaut.

3,6 V Kathodenspannung ist arg wenig, das weist auf eine verschlissene EL95 hin.

Ob in der NF-Vorstufe alles stimmt, findest Du ganz einfach durch eine Spannungsmessung am Stift 9 der EABC80 heraus. Ist die Spannung dort viel zu hoch, ist die EABC80 verschlissen (selten), ist sie zu niedrig, sind R24 oder R33 hochohmig, oder C58 oder C42 ziehen Leckstrom

Es gibt in diesem Radio noch einen zweiten Kondensator, dessen Kurzschluss andere Bauteile gefährdet: C49 (1 nF) an der Anode der EL95. Man sollte seinen einen Anschluss von Masse zum Anschluss Z des Ausgangsübertragers umlegen. So kann er seiner Aufgabe, hochfrequentes Schwingen der Endstufe zu vermeiden, auch nachkommen, aber sein Kurzschluss führt nur noch zum Tonausfall und nicht zu Folgeschäden.

Lutz
 
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Hallo und Danke!
Die 3,6V Uk(EL95) waren nur mit der verringerten Versorgungsspannung so niedrig, sonst 5V.

Habe gerade mal über den TB Eingang ein Handy angeschlossen...das läuft sauber durch Die Verzerrungen habe ich dann wieder auf UKW. (MW usw...da gibt es ja, aktuell, nix.). Dann wäre die ECC85 wahrscheinlich der Kandidat. Dort zu messen geht ja eher nicht wegen der separaten UKW-Box.
Im ZF-Kreis, irgendwelche Vorschläge?

Den C49 hatte ich schon getauscht, war ja so ein Malzbonbon mit Krakelee. Um ranzukommen mußte ich den Ausgangsübetrager abschrauben und etwas zur Seite schwenken. Fummelig, die Ecke dort. Der C58 /47nF mußte ja auch gewechselt werden. Kurz: Ich habe alle Kondensatoren gewechselt, die nicht schon vom Typ Styroflex oder Keramik waren.
 
röhrenradiofreak

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Dann prüfe mal den Ratio-Elko C32. Er ist mit + an Masse angeschlossen, das ist kein Fehler im Schaltplan. Außerdem messe die Spannung, die an diesem bei Empfang eines starken Senders anliegt.

Ob die Röhren im Empfangsteil in Ordnung sind, findest Du durch Nachmessen der angegebenen Spannungen heraus. Die Sollwerte auf UKW sind:
ECC85: Stift 1 115V, Stift 6 125V.
ECH81: Stift 1 65V, Stift 6 150V.
EF89: Stift 7 160V, Stift 8 60V.

Um an der ECC85 zu messen, nehme ich ein Stück Schaltdraht, dessen Ende ich zu einer kleinen Öse biege. Diese lege ich um den Stift, an dem ich messen will, und stecke die Röhre dann ein. Das UKW-Teil wird dann zwar verstimmt, aber die Spannung liegt trotzdem an.

Lutz
 
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Danke...und ein toller Tip mit dem Draht! Wird aber eng, bei dem Becher da außen drum.
Ich hatte noch eine ECC85. Die war mal in einem Oszilloskop unangenehm aufgefallen wegen Unbalance. Die jetzt in das Radio eingesteckt...und es läuft.
Die Heizspannung messe ich als 6,7Vac, mit DMM.
 
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