Rosita Kassettenrekorder R795 (Anlage KL 2810) Gerät schalt

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Mausebär

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Hersteller: Rosita

Typenbezeichnung: Kassettenrekorder R795 (Anlage KL 2810)

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Gerät schaltet nach kurzer Zeit von selbst aus / Treibriemen Zählwerk schlapp

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform


Hallo zusammen,

Bin gerade dabei, eine altes Rosita-Tonmöbel wieder herzurichten. U.a. macht der Kassettenrekorder Probleme.
Anfangs ließ sich dieser überhaupt nicht einschalten und ratterte nur. Als sofort erkennbaren Fehler nach Öffnen des Gehäuses habe ich eine unterbrochene Lötstelle an den Anschlüssen des Löschkopfes gefunden. Jedoch scheint das nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun zu haben.

Nachdem ich mich in die Innereien vorgearbeitet hatte, fand ich als sekundäre Ursache, daß da ein Elektromagnet ist, der eine Leiste betätigt, die wiederum auf einen Schlag alle gedrückten Tasten in ihre Ausgangsstellung zurückspringen läßt.
Dieser Mechanismus schien auszulösen.
Wenn ich den Mechanismus blockiere, läuft das Gerät einwandfrei.

Ich habe mir dann den Schaltplan angesehen und gefunden, daß in der Elektronik, die den E-Magneten steuert, u.a. ein Reed-Relais sitzt, das von einem sich drehenden Magneten betätigt wird.
Dieser Magnetring sitzt auf der Antriebswelle des Zählwerkes. Die Antriebswelle wiederum wird von einem dünnen Treibriemen angetrieben, der um eine Treibwelle der Kassette geschlungen ist. Dazwischen zwei Umlenkräder.

Jetzt konnte ich beobachten, daß sich die Welle des Zählwerkes sich nur langsam dreht und auch zwischendurch stockt, besonders wenn 10er oder 100er Stellen des Zählwerkes weitergedreht werden. Genau dann wenn sich die Welle langsam dreht oder stockt, schaltet der Rekorder ab.
Das Zählwerk ausgebaut überprüft zeigte, daß dieses eigentlich sehr leicht beweglich ist.

Der Treibreimen ist rel. locker / schlapp und scheint gelegentlich durchzurutschen. Habe jetzt mangels eines neuen Riemens versucht den alten mit feinem Schmirgelpapier ein bißchen aufzurauhen, was auch bis jetzt funktioniert, besonders wenn ich den Transport der Zählrollen deaktivere.

D.h., ich habe die Ursache eigentlich gefunden, müßte jetzt irgendwo nach einem neuen Riemen forschen.


Aber jetzt meine Frage an die Fachleute:

Wozu dient dieser rel. komplizierte Mechanismus? Soll dieser das Abreißen des Treibriemens oder das Blockieren des Zählwerkes signalisieren? Das ist doch eigentlich unkritisch und dürfte nicht zu Ausfall / Ausschalten des ganzen Gerätes führen... Oder hat das einen tieferen Sinn den ich momentan nicht durchblicke...
Auch nicht, warum da eigentlich zwei Spulen in dem Magneten sind....
Hier der interessierende Teil des Schaltbildes:

[flash=,]http://www.pic-upload.de/view-58826...corder-Magnetschalter-Detail.jpg.html[/flash]

Vielleicht kann mir auch jemand die Schaltung erklären.

Vielen Dank,

Wolfgang
 
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Bertl100

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Hallo,

das ganze nennt sich "Bandendabschaltung". Wenn das Band am Ende stehen bleiben, fehlen die Impulse vom Reed-Kontakt und das Gerät schaltet über den Elektromagneten auf Stop.
Das ganze funktioniert auch, wenn der aufwickelnde Teller blockiert ist, weil die Cassette schwergängig ist.

Die zweite Wicklung dürft eine Rückkopplungswicklung sein, die die den Endtransistor der Schaltung plötzlich sofort durchsteuert, sobald er etwas zu leiten beginnt (wenn C513 weit genug aufgeladen ist).

Gruß
Bernhard
 
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Mausebär

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Aha, jetzt verstehe ich den Zweck der Schaltung. Aber noch nicht die genaue Funktion der vorhandenen Bauteile...

Jedenfalls hab ich das Problem jetzt gelöst, in dem ich den schlaffen Treibriemen durch einen einfachen Packgummi ersetzt hab.
Das funktioniert ausgezeichnet (für diesen Zweck).
Einen neuen Riemen zu beschaffen wär vielleicht möglich aber teuer. Und für diesen Zweck reicht der Packgummi allemal.
Und wenn der kaputt ist, gibt's eben einen neuen.
Oder ich probier mal, aus dem alten Riemen (Rundriemen) einen cm herauszuschneiden und die Enden mit Sekundenkleber wieder zusammenzufügen.
Hat jemand Erfahrung mit so einer Reparaturmethode? Hält das auf Dauer?

Gruß
Wolfgang
 
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Bertl100

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Hallo Wolfgang,

nun, nach meiner Erfahrung sind Gummis aus dem Haushalt nach 1 - 2 Jahren meist zerbröselt.
Weitergehende Erfahrungen dürfte es aber unter Technikern hierzu nicht geben.
Sowas "macht man einfach nicht". Das ist und bleibt Bastelei, hält nicht lange, erzeugt evtl. Gleichlaufschwankungen, etc.

Aus dem alten Gummi ein Stück rausschneiden wird nicht lange was helfen. Der alte Gummi ist ja ausgeleiert, weil das Gummimaterial sich zersetzt. Das ist ein normaler Prozess, Gummi altert einfach.
D.h. es wird wieder eine Zeit lang gehen, aber nach 1 Jahr ist er wieder zu locker.

Also ich persönlich würde halt einfach einen Riemen bestellen. Mit Versand wirst du da trotzdem unter 10 Euro liegen.
Und für 10 Euro kriegt man auf dem Oktoberfest grad mal eine Mass Bier :-)

Gruß
Bernhard
 
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Mausebär

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Hallo Bernhard,

Bertl100 schrieb:
Sowas "macht man einfach nicht".

Das hast du schon recht...

Das ist und bleibt Bastelei, hält nicht lange,

Auch da hast du recht...

erzeugt evtl. Gleichlaufschwankungen, etc.

...das jetzt wohl weniger. Der Riemen treibt nichts anderes an als das Zählwerk. Und dort läuft sinnvollerweise der Magnet für das Reedrelais der Bandendabschaltung mit...

Aus dem alten Gummi ein Stück rausschneiden wird nicht lange was helfen. Der alte Gummi ist ja ausgeleiert, weil das Gummimaterial sich zersetzt. Das ist ein normaler Prozess, Gummi altert einfach.

Ich hab nur nachgefragt, weil ich in einem anderen Forum mal sowas gelesen hab...

Das mit dem Packgummi hab ich eigentlich auch nicht als Dauerlösung gesehen... Nur damit das für die weitere Restauration funktioniert... und die ist praktisch abgeschlossen.

Also ich persönlich würde halt einfach einen Riemen bestellen. Mit Versand wirst du da trotzdem unter 10 Euro liegen.
Und für 10 Euro kriegt man auf dem Oktoberfest grad mal eine Mass Bier :-)

Dort geh ich freiwillig nicht hin, d.h. die 10 Euro sind schon gespart.... ;-)

Kennst du eine Quelle? Ich hab auch das Problem die richtige Länge herauszubekommen. Die Länge des Originalriemens kenne ich nicht. Der alte Riemen ist ja schlaff, wie gesagt, ich tät vielleicht einen cm kürzen, oder soll er doch etwas straffer sein...?

Gruß
Wolfgang
 
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Bertl100

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Hallo Wolfgang,

üblicherweise geht man z.B. so vor:
Querschnitt des alten Riemens z.B. mit Messschieber bestimmen. Z.b. 1.2mm quadratisch.
Zur Bestimmung des Durchmessers einen Bindfaden auflegen und so abbinden, dass man die Länge in etwa hat.
Die Riemen werden nach Durchmesser verkauft. Diesen Durchmesser kannst du dann ausmessen.
Vom Wert 5 - 10% abziehen, und neuen Riemen bestellen.
Oft kann es im Zweifelsfall sinnvoll zwei Größen zu bestellen, damit dann auch sicher einer paßt.

Z.b. tversatzteile punkt de.

Gruß
Bernhard
 
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Thema: Rosita Kassettenrekorder R795 (Anlage KL 2810) Gerät schalt
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