Röhrenradio Endstufe krächtst

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golytronic

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Hersteller: Schaub Lorenz
Typenbezeichnung: Goldtruhe W 30 Z
Chassi: 7819 L

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Dipl. -Ing Fernsehtechnik

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo,

ich hab mir in den Kopf gesetzt das gute Stück zu restaurieren. Die Endstufe, bestückt mit einer EL 84 ist O.K. Kondensatoren habe ich auch gecheckt, ebenfalls O.K. Dann bin ich auf den im Bild sehenden Widerstand ?(da wo die Krokodilklemme dran hängt, am Trafo rechts von hinten gesehen) gestolpert. Entfernt man diesen ist gar kein Ton vorhanden, messbar ist er nicht, ich nehme an das ist der Übeltäter. Kennt einer den Wert oder hat einen Schaltplan ?

Danke !
 
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golytronic

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hmmm das Bild ich versuchs noch mal...

Bild
 
röhrenradiofreak

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Hallo,

das sieht mir nach dem Siebwiderstand für die Anodenspannung aus. Meinst Du mit "nicht messbar", dass er mit dem Ohmmeter einen Widerstandswert von unendlich anzeigt? Dann ist er defekt. Aber zum Messen musst Du ihn mindestens an einer Seite ablöten, sonst sorgt die Restspannung auf den Elkos dafür, dass Dein Messgerät irgendwelchen Unsinn anzeigt oder sogar Schaden nimmt.

Überprüfe mal, ob ein Ende mit dem Pluspol von Netzgleichrichter und Siebelko, das andere Ende mit dem Pluspol des anderen Siebelkos verbunden ist (Achtung: vor Messung oder Berührung Elkos entladen, die können bei einem solchen Fehler sehr lange aufgeladen bleiben!). Wenn das dieser Widerstand ist, versuche es mal mit 1 bis 1,5 k, Belastbarkeit mindestens 4 Watt.

Und messe gleich nach Ersatz, auch wenn das Gerät dann funktioniert, die Spannung am Gitter 1 (Stift 2) der EL 84. Wenn mehr als etwa 0,5...1 V Gleichspannung anliegt, tausche den Koppelkondensator (meist 10 nF), der vor dem 1 k Ohm-Widerstand am Gitter 1 sitzt.

Gruß, Lutz
 
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golytronic

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Hallo,

du ich danke dir, bin aus der Technik leider raus. 1.5 K Ohm hat der nicht das sind über 20 Meg Ohm. Ich bin dann ins Lager gegangen, deckt sich da hab ich ein anderes herausgekramt, siehe da 1,5 K Ohm, aber ich wollt das Teil hier nicht schrotten so auf Verdacht, da hab ich mal lieber was geschrieben.
Abgelötet hatte ich ihn selbstverständlich, scheint tatsächlich voll defekt zu sein.
Die Siebeelkos hab ich überprüft, indem ich paralell noch 22 uf angeschlossen habe, war keine Veränderung feststellbar. Daher kam ich auf den Widerstand.
Ich mach das bitte aber nicht mehr heute, da gehört Liebe zum Detail dazu, finde ich. Also am Donnerstag.
Mal was anderes... abschweifend, woher komst du ? Kann ich dir sowas auch zukomen lassen ? Als kommen die Leute in den Laden (zum Glück für mich, sonst tät ich mich noch mehr verzetteln, zum Glück für dich vielleicht, und ich geb dir die Geräte einfach. Es tut einfach nur weh, so ne geile Truhe zu sehen und ich hab die Zeit nicht dafür, traurig aber wahr. Also, so meine ich ist die da besser bei dir aufgehoben ?

schreib mir doch ne mail unter http://www.golytronic.de wenn du interesse hast.

ich danke dir einstweilen !

Jürgen
 
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Bertl100

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Hallo golytronic!

der kandidat sieht zudem ziemlich überlastet aus. könnte sein, dass schon vorher zu viel strom ins radio geflossen ist. letztendlich hat dann der widerstand aufgegeben.

du solltest also nach austausch des widerstandes und prüfung des von lutz erwähnten kondensators mal messen wieviel spannung am widerstand abfällt. original sind das meist 2W widerstände. bei z.b. 1.3kOhm dürften
U=wurzel (PxR) = ca. 50V maximal abfallen. eher natürlich weniger!

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Diese Widerstände sehen öfter so aus, ohne dass das auf einen solchen Defekt hindeuten muss. Aber natürlich kann er auch durch Überlastung durchgebrannt sein. Das liegt dann oft an dem Siebelko hinter dem Widerstand, der Leckstrom zieht oder kompletten Kurzschluss hat. Nur weitere Elkos parallelzuschalten, bringt in solchen Fällen gar nichts.

Aber auch andere Fehler sind möglich. Die häufigsten sind nach meiner Erfahrung: Schluss eines Abblockkondensators in der Anodenspannungsschiene (einschließlich Anoden- oder Gitter 2-Kreise der Röhren), ein Schluss in einer Röhre oder ein Schluss in der Verdrahtung (kommt z.B. gelegentlich an den Zuleitungen oder der Fassung des Magischen Auges vor). Wenn das Gerät mit einem oder zwei elektrostatischen Hochtönern ausgestattet ist, würde ich auch deren Versorgung überprüfen.

Folgendes kannst Du versuchen: Ein Voltmeter parallel zu dem (ersetzten) Widerstand schalten und dann das Gerät einschalten. Nach einem kurzen Spannungsstoß beim Einschalten darf erst einmal keine Spannung an dem Widerstand abfallen, bis nach etwa 10-20 Sekunden die Röhren langsam anfangen Strom zu ziehen. Dann stellt sich allmählich eine Spannung von einigen 10 Volt ein.

Lutz
 
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golytronic

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back again, musste mir ne Auszeit gönnen..

Ich hab vor wie beschrieben heut nen 1,5 K Ohm Widerstand da anzulegen, wohl bei der Sache ist mir bis jetzt nicht. Ich kann ja schnell ausschalten und derweil messen, aber so ein Trafo, der schmort schnell, wie ich weis.
Dass der Widerstand hinüber ist, versteh ich, wobei ich nicht verstehe, warum er unendlich auf dem Ohmmeter anzeigt, und wenn ich ihn anklemme, dann kommt ein verzerrtes Signal.

Hintergrund ist, ich hab die Box geschenkt bekommen, fragt nicht wie die ausgesehen hat... ich will sie retten, der Müllplatz ist ir wohl nicht gerecht.

ach so, wie jeder dumme, hab ich einfach mal eingeschaltet, der Vorbesitzer meinte ja das geht noch.. die Probleme mit den Elkos und der Zeit kenne ich. Die Box war bestimmt 10 Jahre ausser betrieb, wenn nicht noch mehr. So sah sie auch aus.

thx !! röhrenradiofreak und Bertl (wir sehn uns, freu mich !)

Grüße an euch

Jürgen
 
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Bertl100

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Dass der Widerstand hinüber ist, versteh ich, wobei ich nicht verstehe, warum er unendlich auf dem Ohmmeter anzeigt, und wenn ich ihn anklemme, dann kommt ein verzerrtes Signal.

nun, das hatte ich auch schon einige male so oder so ähnlich.
der widerstand hat eine winzige unterbrechung. möglicherweise da, wo der widerstandsdraht unter die kontaktkappen geht. so klein, dass er bei niedriger messspannung am multimeter hochohmig ist.
bei 250V anodenspannung funkts aber an der stelle, es fließt strom drüber. aber eben nicht gleichmäßig und sauber.

Nach einem kurzen Spannungsstoß beim Einschalten darf erst einmal keine Spannung an dem Widerstand abfallen, bis nach etwa 10-20 Sekunden die Röhren langsam anfangen Strom zu ziehen. Dann stellt sich allmählich eine Spannung von einigen 10 Volt ein.
das ist im prinzip natürlich uneingeschränkt richtig. nur kann es sein, dass aufgrund der langen standzeit (>10 Jahre) die elkos (speziell der nach dem widerstand) einiges an formierstrom ziehen. und diesen können sie nach meiner erfahrung auch sehr lange ziehen. besonders wenn die anodenspannung im anlauffall noch höher ist.
hörbar wird sowas z.b., wenn ein gerät brummkompensation hat und das brummen nach dem ersten "einschalt-brumm-stoß" nicht wirklich stark nachläßt.

jetzt wechsel erst mal den widerstand aus und schalt ein. klar, trafo und gleichrichter sind schon recht empfindlich, aber ein paar sekunden hast du allemal zeit zum messen!

Gruß
Bernhard
 
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neugierde siegt, aber bei mir noch nicht so richtig. Also hab ich nen 1,5 K Ohm Widerstand genommen, vorher sicherheitshalber gemessen und dann eingeschaltet. Das Ergebnis war gleich, Spannung steigt auf 65 Volt an. Jedoch habe ich dann mal den Sender verstellt auf "daneben, nicht vorhanden" dann habe ich 70 Volt anliegen. Ist das Normal ? Ich tippe nunmehr auf die Elkos. Versuch war in MW, UKW hört sich gleich an. Der Elko hat 2 x 50 uf. Selbst, wenn man den Oldtimer einen Tag rennen lässt verändert sich nichts. Hab ich auch ausprobiert.
 
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Bertl100

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nun, 65V bedeutet 43mA. das ist schon etwas viel.
vermutlich zieht wirklich was zu viel strom.
am wahrscheinlichsten liegt es zunächst mal an dem von lutz schon angesprochenenen Kondensator am gitter der EL84 (stift 2).

dass die stromaufnahme des gerätes ohne sender ansteigt ist normal.
grund:
um die lautstärkeunterschiede zwischen schwachen und starken sendern auszugleichen wird bei AM und FM eine schwundregelung verwendet.
bei FM wird sie meist in form einer begrenzerschaltung realisiert.
in beiden fällen führt der empfang eines mittleren bis starken senders zum rückregeln einer oder mehrerer röhrer im ZF (und viell. auch HF-) Teil.
durch das rückregeln sinkt deren verstärkung, aber auch der anodenstrom sinkt (zumindest ist das bei den zu 99% in radios verwendeten schaltungen so).
ist also normal!

Gruß
Bernhard
 
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golytronic

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Fehler eben gefunden, war an der Vorstufe (EABC 80), hat keine 65 Volt abgekriegt, da ein Kondensator ein Kurzschluss. Diesen habe ich durch einen Folienkondensator aus nem TV genommen. Einen anderen habe ich nicht da. Ich mag mich nochmal für die Hilfe bedanken !

Grüße

Jürgen
 
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