Renkforce E-SA9 Zu lauter Brumm, Rauschen und "Knattern"

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kai_kl

Neuling
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20.11.2023
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Wissensstand
Informationselektroniker
Hersteller
Renkforce
Typenbezeichnung
E-SA9
Kurze Fehlerbeschreibung
Zu lauter Brumm, Rauschen und "Knattern"
Meine Messgeräte
  1. Analog/Digital Voltmeter
  2. Oszilloskop
Schaltbild vorhanden?
Ja, als PDF
Hallo!

ich möchte Euch hier meine Erfahrungen mit dem Renkforce E-SA9 schildern:

Mein Renkforce E-SA9 enttäuschte durch ein unüberhörbares, obertonreiches Netzbrummen in den Lautsprechern. Zusätzlich war im rechten Kanal ein breitbandiges Rauschen zu hören, dem ein leises rythmisches Knattern überlagert war. Je nachdem wie ich das Lautpsrecherkabel am Verstärker vorbeiführte, wurde das Rauschen und Knattern lauter oder leiser. An einen Betrieb an externen Boxen für einen Flachbildschirm-TV, wofür ich das Teil eigentlich gekauft hatte, war zunächst nicht zu denken.

Da ich Elektroniker bin, habe ich das Gerät geöffnet und nachgeschaut:

Das Brummen wurde nicht durch einen Verdrahtungs- oder Layoutfehler verursacht, sondern durch den Ringkerntrafo selbst: Der Trafo kommt der Vorverstärkerplatine viel zu nahe und streut mit seinem Magnetfeld dort ein. Abhilfe schafft etwas Alublech, das zwischen Trafo und der Vorverstärkerlatine angeordnet wird. Dazu habe ich mir mit der Blechschere aus 1mm-Reinalumium vier kleine Bleche zurechtgeschnitten. Das schirmt ab wie ein 4mm dickes Blech aus Reinalumimium. Da Alumimium Magnetfelder mit Wirbelstromverlusten schirmt und das umso besser klappt, je höherfrequent die Magnetfelder sind, werden die sehr tieffrequenten Anteile des Trafofeldes zwar kaum, die höherfrequenten Anteile aber fast vollständig geschirmt. Der lästige Brumm wird viel leiser und erscheint viel weniger aggressiv, sodaß er nicht mehr stört.

Das Rauschen und Knattern auf dem rechten Kanal entpuppte sich als HF-Schwingung. Bei der Demontage des Verstärkers fiel auf, daß das dick lackierte Gehäuseoberteil keinerlei elektrischen Kontakt mit dem Verstärker hatte. Dadurch konnte es nicht als Abschirmung funktionieren und deswegen konnte das Lautsprecherkabel auf den Verstärkereingang kapazitiv rückwirken und eine HF-Instabilität verursachen.

Das war aber nicht der Hauptgrund für die Instabilität. Hauptursache war der 2k7 Widerstand, der über den Surroundschalter zwischen die invertierenden Eingänge der LM1875 geschaltet wird. Genaugenommen ist es die lange Leitung, die quer durch das ganze Gehäuse zum Schalter geführt wird. Bei dem einen LM1875 hängt sie nämlich direkt am invertierenden Eingang, was im Verstärkerbau ein absolutes No-Go ist. Der invertierende Eingang ist die empfindlichste Stelle bei einem Verstärker. Ein dort angeschlossener Draht wirkt wie eine Antenne und jede dort kakazitiv eingekoppelte Störung erscheint hoch verstärkt am Ausgang des Verstärkers. Die sicherste Methode einen Verstärker zum Schwingen zu bringen.

Nachdem ich die gesamte Verkabelung, inklusive 2k7 Widerstand, herausgenommen habe, ist das Rauschen und Knattern weg.

Eine weitere unangenehme Eigenschaft des Verstärkers ist der laute Einschaltplopp. Die Endstufen erhalten zwar eine symmetrische Spannungsversorgung, die Vorverstärker allerdings -aus völlig unerfindlichen Gründen- leider nur eine unsymmetrische. Und da sich die Elkos im Signalweg beim Einschalten erst mal auf rund 10V aufladen müssen, hat das einen sehr lauten Einschaltplopp, ja fast schon Knall zur Folge. Ein Umbau auf symmetrische Speisung wäre zwar möglich, aber dafür müßte man noch viel stärker in die Schaltung eingreifen. Als einzige Abhilfe bleibt also nur noch, die Lautstärke vor dem Einschalten auf Null herunterzudrehen.

Kai
 

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