Privileg 566 CD electronic Wäsche bleibt feucht

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Klaus I.

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Hersteller: Privileg

Typenbezeichnung: 566 CD electronic

E-Nummer: PNC 916 016 038 00

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Wäsche bleibt feucht

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Da mein Trockner nicht mehr richtig warm wurde bin ich nach kurzem googeln hier gelandet. Ich habe hier einige sehr gute Beiträge gefunden und viel Hilfreiches gefunden und konnte meinen Trockner reparieren, vielen Dank an dieser Stelle an die Schreiber.

Auch wenn mein Trocker repariert ist, wollte ich noch kurz hier die Details schreiben. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen hilfreich.


Fehlerbeschreibung:
Trockner läuft normal an, allerdings wird die Wäsche nicht trocken und der Trockner ist nur im vorderen Bereich der Trommel warm (ca. 60 °C). Effekt ist der gleiche, egal welches Programm gewählt wurde. Keine Fehlermeldungen oder andere Auffälligkeiten.


Problembehebung Teil 1:
Nachdem ich mich hier eingelesen habe vermutete ich einen Defekt eines Heizkreises bzw. eines Relais. Die Heizungsabdeckung (nierenförmige Abdeckung an Rückwand) ging mit sanfter Gewalt nicht ab, deswegen habe ich mir erstmal den Rest angesehen und überall Dreck und Flusen entfernt.
Hinter der rechten Seitenwand fand ich die Platine mit den Relais, da konnte ich an den Lötstellen nichts Auffälliges erkennen. Die Frontblende mit den Bedienteilen habe ich auch vorsichtig von unten abgehebelt, das hätte ich mir aber sparen können (sollte man auch vermeiden, die Plastiknasen brechen leicht). Wie die geringe Dicke der Anschlußleitungen vermuten lässt sitzen bei diesem Modell alle Relais auf der Platine auf der linken Seite.
In der Hoffnung, dass die gründliche Reinigung ausgereicht hat wurde ein Testlauf gemacht, Problem bestand weiterhin. :devil:


Problembehebung Teil 2:
Also doch die Abdeckung der Heizung vorsichtig mit breitem Schlitzschraubendreher abgehebelt und mir ein Bild von der Heizung gemacht und die Anschlüsse mit dem Multimeter durchgemessen Dazu muss die Abdeckung nicht entfernt werden, die Anschlüße sind auch nach entfernen der linken Seitenwand zugänglich: Stecker mit 5 dicken Leitungen an Rückwand.
1) Blaue Leitung
2) Braun
3) Weiß
4) Blau
5) grau
Zwischen 1 und 5 waren 0 ohm: OK, das ist die Thermosicherung oben auf den Heizungsmodul.
Zwischen 2 und 4 waren 84 ohm: OK
Aber Anschluss drei hatte nirgendwo Durchgang.

Also eine neue Heizung für ca. 114 EUR gekauft und eingebaut. Davor habe ich noch schnell mit dem Multimeter gemessen, Werte wie oben aber zwischen 2 und 3 ca 38 ohm und zwischen 3 und 4 habe ich ca. 47 ohm gemessen.

Den Schmodder an der Dichtung der Heizungsabdeckung habe ich mit fuselfreiem Baumwolltuch und Ballistol gut wegreiben können. Der gröberen Verkalkung ausserhalb des Dichtungsbereichs an der Maschine habe ich mit einer Messingbürste vorsichtig weggedremmelt.

Leider bestand das Problem bei einem Testlauf mit nassem Handtuch und 40-Minuten Programm weiterhin. (banghead)


Problembehebung Teil 3:
Also wieder die linke Seitenwand ab und jetzt die Platine oben mit den Relais abgebaut. Die Stecker an der Platine sind zwar verpolungssicher, ein schnelles Bild mit dem Handy war aber dennoch beim späteren Zusammenbau hilfreich.
Die Lötstellen waren unter der Lupe unauffällig ebenso konnte ich an den Bauteilen nichts Sichtbares entdecken. Durch Widerstandsmessung an den Relais-Lötstellen bin ich dann auf ein Problem gestoßen: Spulenanschlüsse an Relais RL4 hatten 0 ohm. Auf Verdacht das Relais ausgelötet, aber ausgelötet konnte ich 650 ohm entsprechend dem Datenblatt messen. Also noch die Freilaufdiode D14 (Typ 1N4148) ausgelötet und tatsächlich hat die Diode die Hufe hochgemacht. Neue Diode aus der Bastelkiste und das alte Relais eingelötet und Testlauf mit nassem Handtuch und 20-Minuten Programm gestartet. Handtuch war nicht wirklich trocken aber man konnte schon eine optimistisch stimmende Bildung von Flusen im Türsieb erkennen. Also eine volle Ladung in Trockner mit Programm Extra-Trocken und banges Warten, das schließlich mit trockener Wäsche belohnt wurde. (beer)
 
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Schiffhexler

Schiffhexler

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Moin Klaus I.

Begrüß habe ich dich schon, aber danke für deinen Bericht, so was wird hier gebraucht.
Meistens sterben ja nur Arbeitskontakte der Relais, aber dass eine Freilaufdiode die Ohren anlegt,
ist selten, bzw. wird wegen Unkenntnisse auch nicht vermutet.

Gruß vom Schiffhexler

:-)
 
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Klaus I.

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Der Trockner schlägt zurück

Nachdem der Trockner jetzt ein Vierteljahr ohne Probleme gelaufen ist, wollte er letztes Wochenende nicht starten.

Fehlerbeschreibung:

Nach Drücken der Start-Taste hört man nur kurz Relais klicken, ansonsten passiert nichts.
Bei dem Tür-Flusensieb habe ich auch Kondensat entdeckt.
(Einige Tage später ist meiner Frau auch eingefallen das beim unerwartetem Abschalten des Trockners ein brenzliger Geruch in der Luft war.)

Fehlersuche:
Nachdem was ich hier gelesen habe, wäre der Türkontakt-Schalter ein guter Kandidat für diesen Fehler. Durch leichtes Klopfen an der linken Gehäusewand lief der Trockner dann für ca. eine Minute. Nach einigen Versuchen habe ich den Türkontakt-Schalter ausgebaut (Frontblende entfernen) und die Kontakte gesäubert und die Funktion geprüft. Danach lief der Trockner (nach einmaligen aufmunternden Schlag auf die Gehäuseseite) zumindest über zwei Stunden, aber die Wäsche wurde nicht trocken.

Mal schnell (inzwischen ja routiniert) den Deckel und die linke Seitenwand abgeschraubt und die Platine rausgenommen und meine üblichen Verdächtigen (Relais RL4 und Diode D14) ausgelötet. Dann noch die Heizung überprüft: Verdammt wieder die gleichen Messungen wie zuerst oben geschildert – zwischen 3) und 2) oder 4) kein Durchgang anstatt den ca. 40 Ohm.

Ein weiteres Heizmodul für ca. 100 EUR wäre es mir nicht mehr wert gewesen, deswegen habe ich das erste ausgebaute Heizmodul zerlegt. In dem Heizmodul liegt der Anschluss 3) noch an einer kleinen Thermosicherung, die ausgelöst hat. Mit einem befreundeten Elektriker habe ich das Problem diskutiert, weil ich Angst habe das zu Löten. Nach langem Lesen der Datenblätter haben wir die Thermosicherung (für ca. 1 EUR) ausgetauscht und die Verbindung über Crimp-Kontakte hergestellt.

Das ursächliche Problem lag aber anscheinend wirklich bei meinen ersten Verdächtigen. Die Diode funktioniert aber das Relais RL4 war hinüber. Die Widerstandsmessung der Ruhekontakte gab Werte zwischen 300 und 30.000 Ohm. Die Messwerte schwankten schon bei leichten Bewegungen des Relais.

Problembehebung:
Ich habe jetzt alle vier Relais auf der Platine ersetzt, dazu noch die meisten Kondensatoren ausgetauscht. Der erste Testlauf hat mich mit warm-flauschiger Wäsche belohnt und einem kühlem Bier. (beer)

Kosten:
Die original eingebauten Temperatursicherung, Kondensatoren und Relais kosten bei Voelkner (Conrad) ca. 20 EUR. Abgesehen von den Funkentstörkondensatoren (2x 0,38 EUR bei Voelkner) habe ich bei Reichelt alternative Bauteile ausgesucht und bestellt und nicht mal 7 EUR bezahlt.


Für Interessierte

Zwei 1000µF Elkos hatten immerhin noch ca. 85 % der Soll-Kapazität
Zwei 10 µF Elkos hatten 97 % der Kapazität verglichen mit dem neuen
Den 100µF Elko habe ich nicht ausgebaut, weil die Lötstelle etwas problematisch erschien (SMD Widerstand ist dort angelötet)
Überrascht war ich bei den zwei Entstörkondensatoren, der eine hatte nur noch 75 %, der andere 50 % der Soll-Kapazität. Zufällig habe ich davor etwas über die Alterung von Folienkondensatoren gelesen und das scheint ja wirklich bei größeren Spannungen zuzutreffen.
 
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Klaus I.

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Schiffhexler schrieb:
Meistens sterben ja nur Arbeitskontakte der Relais, aber dass eine Freilaufdiode die Ohren anlegt,
ist selten,

Jetzt kann man doch spekulieren ob nicht doch das Relais zuerst defekt war und die Freilaufdiode halt als erstes die Hufe hoch gemacht hat. Was sind da Deine Erfahrungswerte? Hätte ich lieber gleich das Relais auswechseln sollen? Würde mich wirklich interessieren, wie du über soetwas denkst. Klar, oft sind das halt Einzelfälle, aber ich habe da halt wirklich nicht die Erfahrung was sinnvoll ist und was nicht.
 
Schiffhexler

Schiffhexler

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Moin Klaus I.

Leider kann ich dir dazu nichts mitteilen, ich bin kein Elektroniker. Bei Kunden wird höchstens eine Lötstelle nachbearbeitet, aber sonst fliegt die EL raus. noch nicht einmal ein Relais wird erneuert, der Zeitaufwand wäre zu aufwendig und anschließend, auf die Bastelei noch Garantie geben, das macht kein Kundendienstler.
Privat, bzw. für Bekannte da versuche ich auch irgendwie Geräte wieder hinzubekommen.

Gruß vom Schiffhexler

:-)
 
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Klaus I.

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Servus Schiffhexler,

vielen Dank für die Antwort. Wie man an meinem Beispiel sehen kann, hat es ja doch einen Sinn die Elektronik komplett zu tauschen. Nach drei Monaten schon wieder ein Problem, da möchte ich nicht wissen wie ein Kunde darauf reagieren würde. Um es klar zu sagen: Wirtschaftlich sinnvoll ist das was ich hier mache schon lange nicht mehr.

Aber ich fange ja an mich hobby-mässig mit Elektrotechnik zu beschäftigen und kann da viel dazulernen. Zum Glück habe ich auch einen Kollegen der sich gut damit auskennt, was man sicherheitstechnisch beachten muß. Alleine hätte ich mir nie getraut, die Temperatursicherungen zu wechseln. Da gibt es zuviele Fehlerquellen die man als Laie einfach nicht sehen kann. Selbst ausgebildete Leute haben da oft Probleme wenn Sie nicht direkt in den Bereich arbeiten. Es ist halt ein Unterschied etwas in Ausbildung oder an der Uni mal gehört zu haben und wirklich etwas zu realisieren.

Im Moment hoffe ich nur, dass das Gerät jetzt noch einige Zeit läuft. Die entdeckte Fehlerquelle erscheint mir plausibel zu sein aber wirkliche Sicherheit kann hier nur die Zeit geben. Drück mir bitte die Daumen.

Viele Grüsse
Klaus
 
Schiffhexler

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Genau so ist es;

Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber

Gruß vom Schiffhexler

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