Philips Philetta BD 263 U 220 Volt

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Lippeaue65

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Hersteller: Philips

Typenbezeichnung: Philetta BD 263 U

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): 220 Volt

Meine Messgeräte::
kein Messgerät

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo,

ich habe ein wenig bedenken bezüglich der Sicherheit.

Das Gerät läuft auf 220 V, der Stromkreis hat doch mitlerweile 250 V.
Besteht dadurch ein Sicherheitsproblem im Haushalt bzw. am Gerät ?

Danke und Gruß,
Uwe
 
röhrenradiofreak

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Die Netzspannung in Deutschland beträgt heute 230 Volt, mit einer Toleranz von neuerdings +/- 10%. Die maximal zulässige Spannung ist also 253 Volt, das kommt aber in der Praxis kaum vor. Ich habe noch nie eine Netzspannung bei 240 Volt oder darüber gemessen.

Früher waren es in Deutschland 220 Volt +/- 10 %, d.h. maximal 242 Volt. In einigen europäischen Ländern war die Netzspannung früher 240 Volt, plus/minus einer Toleranz, die ich nicht kenne.

Diese Philetta gehört zu der Kategorie Allstromgeräte und hat einen relativ großen Toleranzbereich der Netzspannung. Um die um etwa 5 % erhöhte Spannung würde ich mir deshalb keine Gedanken machen. Wenn Du ganz sicher gehen willst, kannst Du einen Lastwiderstand von etwa 50 Ohm vor den Netzeingang schalten. Dann musst Du aber erstens für den Berührungsschutz und zweitens für ausreichende Wärmeabfuhr sorgen: An diesem Widerstand wird im Betrieb eine Leistung von etwa 2 Watt in Wärme umgesetzt.

Solche Allstromgeräte bergen eine Reihe von Risiken, die mit der genauen Höhe der Netzspannung nichts zu tun haben:

Das Gerät ist nicht netzgetrennt, d.h. das Chassis ist mit einem Pol des Netzsteckers verbunden. Je nachdem, wie herum der Netzstecker in der Steckdose steckt, steht also das gesamte Innenleben des Gerätes unter Netzspannung! Unmittelbar gefährlich wird es, wenn das Gehäuse beschädigt ist oder die Rückwand oder Knöpfe fehlen, so dass Metallteile berührt werden können. Außerdem darf man bei solchen Geräten die Anschlussbuchsen für Plattenspieler und Zweitlautsprecher nicht benutzen, weil die Kondensatoren, die verhindern, dass die Netzspannung an diese Buchsen gelangt, oft defekt sind. Ein angeschlossener CD-Player könnte unter Netzspannung stehen! Zur Sicherheit überklebe ich bei solchen Geräten diese Buchsen mit Pertinaxstreifen.

Das Gerät entwickelt in seinem relativ kleinen Gehäuse mächtig viel Wärme. Diese muss entweichen können, wenn man keinen Brand riskieren will. Also niemals die Lüftungsschitze der Rückwand verdecken!

Das Gerät ist mittlerweile 54 Jahre alt. Bei Radios aus diesen Baujahren bekommen sehr häufig papierisolierte Kondensatoren Isolationsfehler, mit unterschiedlichen Folgen.

So ein Gerät sollte man also besser nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, es sei denn, es wurde fachmännisch überholt und die kritischen Kondensatoren (bei diesem Gerät etwa 10 Stück) wurden erneuert.

Lutz
 
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Lippeaue65

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Hallo Lutz,

danke für die ausführliche Auskunft.

Da das Gerät nur hin und wieder genutzt wird, dürfte ja nichts passieren.

Gruß,
Uwe
 
inest1960

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Hallo,

...zu "DDR-Zeiten" unterlag das Stromnetz hohen Netzschwankungen. Kollege von mir hatte des öfteren 190V auf der Steckdoese, die er mit einem "Netzspannungs-Schreiber" (gestellt durch das Energieunternehmen) nachweisen musste.
Damals gab es die sogenannten STROMREGLER, die heute noch sehr interessant für Röhren-Radiosammler sind.
Wenige Geräte hatten die Option 240Volt und lassen sich problemlos ans heutige Netz angleichen.
Die 220V Geräte eben nicht, was nicht so gut für die verwendeten Trafos ist...

Gruß aus McPomm
 
röhrenradiofreak

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So große Abweichungen kommen in Deutschland heute kaum noch vor.

Es sei denn, man wohnt an einer sehr abgelegenen Stelle, wo eine lange Leitung hinführt. Das ist bei einem Bekannten von mir der Fall, der wohnt auf einem ziemlich abgelegenen Bauernhof. Wenn er einen großen Stromverbraucher einschaltet, kann es passieren, dass die Netzspannung deutlich unter 200 Volt sinkt.

Ende der 80er Jahre hatte ich auf einer Fachtagung massive Probleme mit verschiedenen rechnergesteuerten Geräten, die ich im Foyer einer Stadthalle vorführen sollte. Das örtliche Stromnetz war durch viele Geräte der anwesenden Aussteller überlastet. Eines "meiner" Geräte hatte zum Beispiel eine Überwachungsschaltung, die ansprach, wenn die Netzspannung für mehr als eine Sekunde unter 168 Volt sinkt. Immer, wenn ein Fachvortrag zu Ende war, stieg das Gerät aus. Das lag daran, dass alle Aussteller ihre Gerätschaften vorführen wollten, sobald die Tagungsteilnehmer aus dem Saal strömten.

Ein anderes Beispiel: Anfang der 80er Jahre war bei einem damals schon älteren Farbfernseher wiederholt das Netzteil defekt. Das lag daran, dass die Netzspannung zeitweise auf 260-280 Volt stieg, wie mit dem von Dir erwähnten Netzspannungs-Schreiber festgestellt wurde. Ursache war ein nicht richtig angeschlossener Nullleiter an der Einspeisung für mehrere Reihenhäuser. Normalerweise war die Last so gleichmäßig auf die drei Phasen verteilt, dass sich die Abweichungen in Grenzen hielten. Aber in einem der Häuser gab es einen mit Drehstrom betriebenen Durchlauferhitzer, bei dem eine Heizwicklung defekt war und der deshalb die Phasen ungleichmäßig belastete. Wenn dieser zu einer Zeit mit geringem Stromverbrauch eingeschaltet wurde und gleichzeitig der Farbfernseher eingeschaltet war, was nur sporadisch vorkam, ging das Netzteil durch Überlastung kaputt.

Aber das sind Ausnahmefälle.

Lutz
 
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