PHILIPS PHILETTA B2D93A Knackt

Diskutiere PHILIPS PHILETTA B2D93A Knackt im Forum Nostalgie Geräte ( Röhrenradios ect.) im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hallo, dieses alte Schätzchen habe ich generalüberholt (ElKos und Papierkondensatoren ersetzt, Gleichrichter auf Silizium-Dioden + Vorwiderstand...
Lötspitze

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Hersteller
PHILIPS
Typenbezeichnung
PHILETTA B2D93A
Kurze Fehlerbeschreibung
Knackt
Meine Messgeräte
  1. Analog/Digital Voltmeter
  2. Oszilloskop
Schaltbild vorhanden?
Ja, als PDF
Hallo,
dieses alte Schätzchen habe ich generalüberholt (ElKos und Papierkondensatoren ersetzt, Gleichrichter auf Silizium-Dioden + Vorwiderstand umgebaut, Schalter mit Kontaktspray gereinigt). Es funktioniert soweit gut, aber manchmal kommen sehr laute Knack-Geräusche aus dem Gerät. Diese "Knack-Anfälle" sind auf allen Wellenbereichen und auch auf TA-Eingang zu hören...und verschwinden auch wieder. Wackeln an den Röhren ändert dann nichts.
Kann da eine Röhre internen Schluß haben oder Ähnliches? Ohne Röhrenprüfgerät: Kann man das irgendwie herausfinden oder ist z.B. diese Endstufen EL95 dafür bekannt?
 

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röhrenradiofreak

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Eigentlich ist die EL95 nicht für besonders häufige Ausfälle bekannt.

Mit einem Röhrenprüfgerät lässt sich so ein Röhenfehler oft nicht finden, denn in vielen Röhrenprüfgeräten werden die Röhren weit unterhalb ihrer Nenndaten betrieben.

Den Koppelkondensator C82 vor der EL95 hat Du auch erneuert? Dieser sorgt für allerlei Ungemach und kann auch für den von Dir beschriebenen Fehler verantwortlich sein.

Zwei Widerstände sind in dieser Modellreihe häufiger defekt: R50 (220k) und R51 (100k) im Anodenkreis der EABC80-Triode. Wenn einer davon einen Aussetzfehler oder eine unsichere Kontaktgabe hat, kann das den beschriebenen Fehler verursachen.

Mit was für einem Kontaktspray hast Du die Tastatur behandelt? Nicht dass sich die Pertinaxteile damit vollgesogen haben und sich nun Kriechströme bilden.

Ich würde das Chassis und die Röhren abklopfen und testweise die gedrückten Tasten ganz durchdrücken, um festzustellen, ob ein Wackelkontakt vorliegt. Aber das hast Du sicher alles chon versucht?

Lutz
 
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tomtom69

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Hallo,

Das kann schon eine Art Feinschluß in einer Röhre sein.
Der TA-Bereich schließt ja schon mal einiges aus. Trotzdem kann das Geräusch auch durch Belastung der Hochspannung durch die Röhren im ZF-Zeil kommen, oder auch noch durch die NF-Vorstufe (der "C"-Teil der EABC80).
Ziehe mal die EABC80, die ECH81 und die EF89 aus dem Sockel. Tritt das Knacken im TA-Bereich dann immer noch auf?
Wenn nein, der Reihe nach die Röhren wieder einsetzen und schauen, bei welcher eingesetzten Röhre das Knacken wieder auftritt. Dann weißt Du schon mal die Stufe, die das Knacken verursacht.
Ist das Knacken auch ohne die 3 Röhren vorhanden, und Du hast die Kondensatoren in der NF-Endstufe alle getauscht, ists wahrscheinlich die EL95.

Tom
 
Lötspitze

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Hallo,
Danke schon mal für die Rückmeldungen.
  • Die EABC80 hatte ich schon getauscht, da ich davon eine zweite vorrätig hatte. Hat nichts geändert.
  • Den C82 4,7nF habe ich nicht erneuert, da es eine Keramik-Röhre ist. Damit war das, erst einmal, kein Kandidat für einen Tausch, aber den jetzt mal zu wechseln ist ja keine große Aktion. Da tausche ich dann gleich mal die beiden genannten Widerstände mit.
  • Wenn das nichts bringt werde ich den Langzeit-Versuch mit den ausgebauten Röhren in Angriff nehmen.
  • Als Kontaktspray verwende ich teslanol OSZILLIN t6.
Ich melde mich in den nächsten Tagen mit Ergebnissen.
 
röhrenradiofreak

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Das stimmt, bei eingen Philettas hat Philips an dieser Stellle einen keramischen Kondensator verbaut. Normalerweise sind diese sehr zuverlässig, was aber nicht bedeutet, dass auch einmal einer defekt sein kann.

Die Widerstände zu tauschen, ist kein Fehler. Wahrscheinlich sind das die berüchtigten Kohlemasse-Widerstände, die Philips und andere Hersteller damals gerne verbaut haben. Heute fallen sie durch Widerstandswerterhöhungen und Unterbrechungen auf. Ich hatte schon Geräte in den Fingern, in denen alle diese Widerstände weit aus der Toleranz waren.

Oszillin T6 ist das richtige Mittel gewesen. Wichtig ist, dass es vor dem Einschalten vollständig verdunstet ist.

Lutz
 
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Hallo,
WIderstände und Kondensator ersetzt, keine Änderung.
Alle Röhren bis auf die EL95 gezogen: Es knackt, wenn sich die Röhre schön aufgewärmt hat. Die Anschlüsse hatte ich mit einem Glasfaserpinsel extra noch mal gereinigt.

Also wird es die EL95 sein. Hat jemand noch so eine Röhre abzugeben?

Danke schon mal für die freundliche und kompetente Unterstützung! (Habe mal wieder die Bedanken-Knöpfe nutzen können.)

P.S.: Für die Interessierten noch zwei Bilder von erneuertem Haupt-Doppel-Kondensator und dem Gleichrichter.
 

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chips

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welches schweinderl hättens gern ?
 

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chips

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darfs außer dem noch was sein ?
 

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chips

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vielleicht noch ne Vergleichstabelle de-us ?
 

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Hallo,
@chips : Ich betrachte das mal als Angebot uind melde mich per PN.
Danke schon mal!
 
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Hallo,
da knackt jetzt nichts mehr! Speziellen Dank an @chips für die freundliche Unterstützung mit einem Röhren-Set! Die EL95 hat da also wohl manchmal irgendwie durchgeschlagen.
Das Radio spiel und hat eine offensichtlich eine gute Empfindlichkeit. Nur die hohen Töne klingen etwas verzerrt. Auffällig ist eine stark abweichende Anodenspannung von ca. 67-70V statt 50V an der EABC80. Den 4,7MOhm Gitter-Ableitwiderstand habe ich ersetzt, der hatte ca. 5,3MOhm. Ebenfalls getauscht wurden die 220kOhm und 100kOhm Anodenwiderstände R50/R51. Hat aber nichts geändert. Am Gitter liegen ca. -07V an. Ist diese Abweichung an der Anodenspannung dramatisch? Ist übrigens immer zu hoch, habe mehrere Röhren ausprobiert.
Die Kathodenspannungen sind an Pin 1 ca. -0,7-0,8V, schwankend beim Messen...der Ton ist dann fast weg. Pin 6: -0,3V.
Ohne HF-Meßtechnik möchte ich nicht an den Spulenkernen herumdrehen, das bleibt dann wohl so wie es ist...oder gibt es eine Idee, da an der richtigen Stelle mit z.B. einer Oszilloskop-Messung noch etwas zu finden und zu verbessern? Röhrenvoltmeter ist vorhanden.
Die Anoden-Versorgungsspannung betrug bei den Mesungen 215V.
 

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röhrenradiofreak

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Stift 7 ist die Kathode für das Triodensystem der EABC80, nicht Stift 1. Stift 1 ist die Anode einer der beiden Dioden des Ratiodetektors. Wenn Du dort mit einem Messgerät rangehst, wird der Ratiodetektor durch die Kapazität der Messleitung und des Messgerätes verstimmt. und funktioniert dann nicht mehr richtig, wie Du ja erlebt hast.

Mach Dir nicht zu viele Gedanken um die Anodenspannung der EABC80. Diese hat große Streuungen und hängt auch vom Verschleißzustand der Röhre ab. Mit 70V ist alles noch im grünen Bereich. Erst wenn die Spannung etwa 100V überschreitet, wird das einen hörbaren Einfluss auf die Wiedergabe haben.

Lutz
 
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Hallo,
Danke an @röhrenradiofreak , da war ich jetzt durcheinander gekommen wegen der Röhren-Zeichnung..."rund" hatte ich, intuitiv, mit Kathode verknüpft, aber das ist ja ein System mit einer Kathode und drei Anoden, von denen nur eine direkt mit einem Gitter gesteuert wird...was sicherlich auch immer Rückwirkungen auf die beiden anderen hat.
Verwirrend, aber auch irgendwie genial, was sich da mal jemand ausgedacht hat.
Thema kann als geschlossen betrachtet werden.
 
röhrenradiofreak

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Es sind sogar vier Anoden, denn diese Verbundröhre enthält drei Dioden und eine Triode. Letztere ist von den Dioden so gut getrennt, dass es praktisch keine Kopplungen dazwischen gibt. Sonst wäre auch bei ganz zugedrehtem Lautstärkeregler leise etwas zu hören. Das kommt manchmal vor, wenn diese Röhre einen Fehler oder ihre Kathode keinen richtigen Massekontakt hat. Und zwar ziemlich hochtonlastig, weil die Deemphasis-Schaltung in diesem ungewollten Signalweg nicht dazwischen ist..

Lutz
 
Thema: PHILIPS PHILETTA B2D93A Knackt
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