Neue Alarmzentrale für alte Anlage

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K

Killerfee

Gast
Hallo,

wir haben eine alte Alarmanlage von Quante (ca. 1973, keine Unterlagen vom Vorbesitzer) in unserem Bungalow. Die ist nun hin (hörte nicht mehr auf zu hupen).
Ausgetauscht werden soll nicht die komplette Anlage, sondern nur das,w as nötig ist.
Darüber gehen die Meinungen der Anbietenden nun weit auseinander-

Das weiss ich:
- Quante gibts nicht mehr
- Die 5 Bewegungsmelder (drahtgebunden) sind alte, aber funktionierende Aritech, auch ca. 1973 installiert
- 1 Aussensirene mit Hupe, eine separate Hupe
- Scharfschaltung per Schlüssel

Die neuen Teile sollen "was Gutes" (Aritech, telenot, eff eff?), aber nicht unbedingt das Teuerste sein.

Fragen:

BW's, Sirene und Scharfschalter sind doch analog?
Umrüstung auf Chip statt Schlüssel erfordert neues Kabel?
Wieso brauche ich bei Einbau einer effeff Zentrale eine neue Sirene, bei Aritech und telenot angeblich nicht???
Wieso bietet mir ein anderer Anbieter eine Zentrale mit bus(sen) an??
Ist Bus nicht digitale Signalverarbeitung? Brauche ich dann A/D-Wandler? Brauche ich bus?

Wieso kann ich keine Funkerweiterung an die eff eff Zentrale anschließen?

Weiterer Firlefanz soll der Alarmanlage in absehbarer Zukunft nicht hinzugefügt werden.

Etwas Licht im Dunkel wäre schön. Alle obigen Aussagen wurden von VDS geprüften Experten getroffen.

Dabke vorab
KF
 
E

EM2-Gott

Gast
ich bin kein Alarmanlagenspezialist, aber ich bezweifle, dass eine über 30 Jahre alte Anlage auf den neuesten Stand gebracht werden kann.

Es kommt auch auf die Versicherung an (welche Summe ist versichert, ect.)
 
K

Killerfee

Gast
Danke EM2-Gott,

die Anlage soll nicht auf den neuesten Stand gebracht werden, sie soll lediglich auf dem einfachen Niveau funktionieren, das sie vorher hatte, d.h. einfach nur die Tröte an, wenn jemand von den BW erfasst wird.
Auf diesem Status Quo basiert auch unsere Versicherungsprämie. Um die Prämie zu senken, müßte die gesamte Anlage nach VDS installiert sein und entsprechend gewartet werden, ich weiß.

Mir geht es hier darum, aus dem ganzen konfusen Zeug schlau zu werden, das man mir erzählt hat.

Ich versuch mal, anders zu fragen:

Stimmt meine Annahme, dass sowohl BW's als auch Sirene und Alarmschloss aufgrund ihres Alters noch analog sind?
Falls ja, wieso brauche ich dann keine neuen BW's, wohl aber eine neue Sirene (diese ist noch intakt)?
Was soll ich mit einer busgesteuerten Platine, wenn ich nicht erweitern will?

Mein Gefühl sagt mir, dass man versucht mir vorzugaukeln, dass ich nur ein nettes, neues Platinchen brauche, um hinterher die teuren Brocken nachzukarten? - Man könnte Deine AW dahingehend auffassen?
Ist es normal, dass ein VDS-Techniker nicht mal in den Verteiler/Steuerungskasten (wie immer das Ding heißt, wo die Kabel von der Platine aus hin verschwinden) schauen will?

Na danke

KF
 
M

MEi

Gast
Hallo,

per Zufall bin ich über diesen Eintrag gestolpert und weil ich mich in diesem Thema auskenne und aus der Branche bin, möchte ich gerne helfen.

Signalgeber:
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder ist der Signaltongenerator, der für die Tonfolge zuständig ist, in der Einbruchmeldezentrale oder aber im Signalgeber selbst integriert.

Bei GE (ehemals Aritech) und Telenot ist dieser Signaltongenerator im Signalgeber selbst integriert. In der Praxis bedeutet dies, dass in diesen Fällen der Signalgeber einfach mit 12 Volt angesteuert werden kann. Bei Honeywell (ehemals effeff) ist der Signaltongenerator in der Einbruchmelderzentrale, so dass der Signalgeber mit einem modulierten Signal angesteuert werden muss. Das bedeutet, dass bei Einsatz einer Honeywell-Zentrale der Signalgeber zwingend ebenfalls mit ausgetauscht werden muss.

Bewegungsmelder
Grundsätzlich können die Bewegungsmelder im Objekt verbleiben. Man sollte aber bedenken, dass das Pyroelement im Bewegungsmelder ebenfalls einem Alterungsprozess unterliegt. Nach nunmehr mehr als 35 Jahren wäre es sicherlich angeraten diese auszutauschen. Im übrigen kosten die BW heute nicht mehr die Welt und man könnte auf diesem Wege die komplette Anlage modernisieren. Man erkauft sich dann deutlich bessere Produkte (auch hier ist die Technik natürlich nicht stehen geblieben) und ein wesentlich moderneres und schöneres Design.

Scharfschaltung
Einer modernen Anlage ist es eigentlich egal auf welche Art und Weise scharf geschaltet wird. Stand der Technik ist heute die berührungslose Scharfschaltung über sogg. HF-Transponder. Der Vorteil liegt im höheren Informationsgehalt und bei nutzerspezifischen Rechten. D.h. dass z.B. die Putzfrau nur scharf- aber nicht unscharfschalten kann. Der Anwender A alles darf und der Anwender B vielleicht nur den Türöffner betätigen kann.
Dazu muss dann im Eingangsbereich ein HF-Leser installiert werden. Vermutlich wird das bisher verlegte Kabel von der Anzahl der einzelnen Adern dafür sogar ausreichen. Ob dies konkret so ist, muß aber ein Fachmann vor Ort feststellen.

BUS-Technik
In Ergänzung zur "vorhandenen" konventionellen Technik wird heute i.d.R. BUS-Technik eingesetzt und ist Stand der Technik. Dazu sind keine externen A/D-Wandler nötig, sondern nur eine Zentrale mit integrierter BUS-Technik und die dazu passende Peripherie. Der Vorteil der BUS-Technik liegt in der sehr einfachen und adernsparenden Installation und vor allem in den erweiterten Nutzungsmöglichkeiten. Es ist z.B. dadurch eine Einzelidentifizierung der einzelnen Melder möglich. Somit weiß man genau, welcher Melder hat als erster ausgelöst, welcher als zweiter, usw. Dadurch kann man z.B. Bewegungsabläufe eines Täters im Objekt rekonstruieren. Moderne Systeme können i.d.R. beide Techniken (konventionell und BUS) im Mischbetrieb. Auch hier ist es möglicherweise denkbar, dass die bestehende Leitungsverlegung beibehalten werden kann (vorbehaltlich einer fachmännischen Prüfung vor Ort).

Funkerweiterung
Auch hier muss man die einzelnen Hersteller betrachten. Die meisten Hersteller bieten einfache Funkerweiterungen für ihre Einbruchmelderzentralen an. Immer so nach dem Motto: Der Melder schreit (per Funk) und hofft, dass er von seinem Empfänger gehört wird.
Wenn Funk, dann würde ich darauf achten, dass es VdS-geprüfte Technik ist, diese bidirektional und mehrkanalfähig ausgelegt ist (z.B. Telenot complex 200 oder 400 mit Funkinterface DSS/2). Es nützt nichts, eine billige Technik zu haben die im entscheidenden Moment nicht funktioniert weil möglicherweise genau zu diesem Zeitpunkt ein Funkstörer vorhanden ist und das System keine Möglichkeit hat dies zu bemerken oder auf eine andere Frequenz auszuweichen.

Wenn Sie Interesse haben und mir ein PN schicken, kann ich Ihnen gerne Fachinstallationsfirmen vor Ort benennen, die sich mit dieser Technik sehr gut auskennen.
 
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