Miele KM545 Platte schaltet ständig aus

[St_W]

Hersteller

Miele

Typenbezeichnung

KM545

Kurze Fehlerbeschreibung

Platte schaltet ständig aus

Meine Messgeräte

1. Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?

Nein

Hallo,

auf meinem Miele Kochfeld (Typ: Kochmulde 545) funktioniert die große (leistungsstärkste) Platte nicht mehr richtig. Selbst auf der höchsten Stufe schaltet die Platte ständig nach dem Einschalten sofort wieder ab und wird dadurch nur sehr langsam heiß. Alle anderen Platten funktionieren ordnungsgemäß.

Zum Testen hab ich statt der Platte eine alte Glühlampe angehängt und ein kurzes Video zur besseren Veranschaulichung aufgenommen:

(in der Zeit wo im Video ein scheinbar dauerhaftes Leuchten ist schaltet es in wirklich auch ganz schnell und die Lampe zuckt ständig, das ist leider aufgrund der Trägheit der Videoaufnahme nicht zu sehen).

Nun hätte ich zwei Fragen:
1. Gibt es zu diesem oder einem ähnlichen Modell irgendwelche Serviceunterlagen außer den bereits beim Kauf beiliegenden "Schaltplan" (eher Verdrahtungsplan ...)? Dafür dass Miele eine Premium-Marke sein soll scheinen Informationen rarer zu sein als bei No-Name Produkten.
Miele KM545 Schaltplan | PDF

2. Hat jemand eine Idee was hier das Problem sein könnte?

Vielen Dank!

LG St_W

 

[Lötspitze]

Hallo,
wurde die Lampe direkt am Anschluß der Platte von der Steuerug angeschlossen, oder parallel zu den eigentlichen Heizdrähten, also HINTER dem Thermoschalter?
Da hört man so ein Rasseln. Das könnte das zugehörige Relais sein. Das müßtetst Du dann tauschen gegen ein genau Gleichwertiges. Evtl. hat sich, wegen abgebrannter Kontakte, der eine oder andere Pin schon ausglötet (Wärmeentwicklung durch zu großen Übergangswiderstand) . Nur Nachlöten hilft da nicht, die Ursache muß beseitigt werden.
Vor dem Relais wäre dann die Steuerung...und da kannst Du eigentlich nichts selber reparieren. Die Anzeige ist aber konstant, das ist eigentlich ein gutes Zeichen.
Keine Bastelei, das ist ein Heizgerät und damit, potetntiell, eine Brandgefahr!

 

[St_W]

Hallo,
danke für die Antwort. Die Lampe hab ich statt der Platte direkt an der Steuerung angeschlossen, der Thermoschalter war da nicht dabei, weil der ist direkt auf der Einheit verbaut.

Das Relais hatte ich auch schon in Verdacht und hab mir daher kürzlich zur Sicherheit schonmal ein neues besorgt.
Heute hab ich dann Bauteil "5K1/1" (siehe obig verlinkter Plan) getauscht.
Original verbaut war: Panasonic JS1APF-B-12V-F
Ich habs ersetzt durch: AFE BRD-SS-112LM Printrelais 12 V/DC 15 A 1 Schließer
Von außen war jedoch nichts zu erkennen.

Und es hat funktioniert!

Somit wär der Fall grundsätzlich erledigt, was mich aber dennoch interessieren würde wäre ob es zu dem Ding irgendwelche Serviceinformationen gibt bzw. ob jemand Tipps hat wie man ein Gerät mit solchen optischen (?) Schaltern sinnvoll testet, ohne es vollständig zusammenzubauen. Denn bei meinen Versuchen es ohne die Glaskeramik-Platte zu betreiben hat es oft mit diversen Fehlercodes (mit denen ich mangels Service-Anleitung leider nichts anfangen konnte) nur so um sich geworfen. Da waren Codes "FE xx" mit Nummern zwischen 20 und 29 und "Fx Ax" mit niedrigen Ziffern zwischen 1 und 4.

Hier ein Bild von den Schaltern (wie heißen die? und wie funktionieren sie?)



LG St_W

 

[Lötspitze]

Hallo,
erstmal Glückwunsch zur gelungenen Reparatur! Das neue Relais scheint von der Spule her genau zu passen und hat eine höhere Stromtragfähigkeit.
Da diese Sensoren Reflex-Lichtschranken sind, kann, ohne das Glas als Filter davor, allerhand Fremdlicht zu Signalen an die Logik führen, die dann als Fehler interpretiert werden. Daß das IR-Sensoren sind kannst Du mit der Kamera des Handys erkennen, da wird das Infrarot sichtbar.
Wichtiger ist aber: Diese Logik-Boards sind normalerweise nicht gegen Netzspannung isoliert aufgebaut, das übernimmt ja die Glasscheibe. Daher ist der Betrieb "ohne" sowieso lebensgefährlich! Du wirst ja wahrscheinlich keinen so leistungsstarken Trenntrafo haben, um solche Tests sicher durchführen zu können.

 

[St_W]

Hallo und erneut Danke für die Antwort!

IR-Sensor scheint das Stichwort zu sein, da finden sich viele vom Prinzip her ähnlich aussehende Arduino Module wie dieses im Web - Danke für die Bezeichnung und Erläuterung!

Deinen Warnhinweis verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz - die Logikboards arbeiten ja mit Niederspannung (vermutlich irgendwas wie 3.3, 5 oder 12 Volt) dazu ist am Leistungs-Board (dort wo auch die Relais sind) ein kleines Schaltnetzteil verbaut. Zum Testen hab ich das Kochfeld anstatt wie üblich mit 3-phasigem Starkstrom ganz normal mit einphasig 230V betrieben und dazu die leistungsstarken Kochfelder durch eine deutlich weniger leistungshungrige Glühbirne ersetzt. Wo die Glasplatte da gegen Netzspannung isoliert ist mir nicht ganz klar - ich fürchte da fehlt mir Grundlagenwissen . Bin aber immer wissenshungrig und lasse mich gerne erhellen .

 

[Lötspitze]

Hallo,
das Innenleben des Kochfeldes ist gegenüber der Außenwelt durch das geerdete Blechgehäuse unten und die Glasplatte gesichert, die Glasplatte ist ja ein sehr guter Isolator zum Innenleben. Oft sind bei solchen Konstrukten (siehe auch Wasch- und Spülmaschinen! Hier haben wir oft die Ausfälle von LNK- und TNY-ICs zu berichten) keine isolierenden Netzteile verbaut. Das macht man aus Kostengründen, denn ein sicher trennender Trafo + Schaltung dazu ist eben einfach teurer und hier aber nicht notwendig. Ein Schaltnetzteil ist nicht, per se, ein isolierendes Schaltnetzteil! Mal nach Datenblätern von LNK____ und TNY____ suchen, da gibt es Applikationen ohne trennenden Trafo.

Kurz:
Ein gelöster Leiter/Kabel/Draht an das Metallgehäuse fürht zu Erdungsschluß und Auslösen der Sicherung, an das Glas...passiert nichts, außer Ausfall der Funktion.
Berührungsschutz ist oben durch das Glas als Isolator und unten durch das geerdete Blechgehäuse gegeben, welches keine gefährliche Spannung am Körper ankommen läßt...wenn richtig geerdet!
Ich weiß nicht, was da nun wirklich in Deinem Kochfeld verbaut ist, aber Vorsicht ist in jedem Fall geboten.

P.S.:
Bei ganz einfachen Geräten ohne hohen Energiebedarf wird übrigens manchmal einfach ein X2-Kondensator als kapazitiver Vorwiderstand (+ Z-Diode zur Spannungsbegrenzung) eingesetzt um Logikspannungen zu erzeugen. Diese Kondensatoren altern (Stichwort: Selbstheilung = Reduzierung der Kapazität) und die Geräte funtlionieren dann oft nicht mehr, wenn ein zusätzlicher, interner Verbraucher geschaltet werden muß. Beispiel: Schaltuhr, Kaffee-Maschine.)