Marshall JCM2000 TSL100 Netztrafo defekt. Fehlende Werte für

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Brinkhoffsnr1

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Hersteller: Marshall

Typenbezeichnung: JCM2000 TSL100

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Netztrafo defekt. Fehlende Werte für Sekundärspannungen

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Hallo
In meinem Gitarrenverstärker Marshall JCM2000 TSL100 ist offensichtlich der Netztrafo defekt. Auch bei komplett abgeklemmter Sekundärseite fliegt die 4A Sicherung.
Da ich die Möglichkeit habe mir den Trafo selbst neu zu wickeln kann ich hoffentlich die 140€ für einen Neuen sparen. Es gibt jedoch noch 1. Problem.
Ich bekomme nirgendwo die Ausgangsspannungen her. Auf dem Originalschaltplan ist ja alles eingetragen, nur die Ausgangsspannungen (es geht hauptsächlich um die Anodenspannung mit Mittelanzapfung, die beiden weißen und der schwarze Draht) sind natürlich nirgendwo verzeichnet.
Kann mir hier jemand weiterhelfen?
Danke
 
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Bertl100

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Hallo!
besteht nicht die Möglichkeit, die Anodenwicklung (die häufig außen drauf ist) abzuwickeln, abzuzählen und neu drauzuwickeln?

Gruß
Bernhard
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo
Ja, die Möglich besteht natürlich.
Jedoch ist der Trafo komplett getränkt.
Das bedeutet, das Blechpaket klebt zusammen.
Es wäre für mich einfacher einen neuen Trafokern zu nehmen.
Wenn ich die Werte nicht bekommen kann komm ich um ein Abwickeln nicht drumrum.
Vielleicht muss der Kern dafür zerstört werden.
Das wollte ich umgehen.
 
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joschi

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Brinkhoffsnr1 schrieb:
Hallo
Ja, die Möglich besteht natürlich.
Jedoch ist der Trafo komplett getränkt.
Das bedeutet, das Blechpaket klebt zusammen.
Es wäre für mich einfacher einen neuen Trafokern zu nehmen.
Wenn ich die Werte nicht bekommen kann komm ich um ein Abwickeln nicht drumrum.

Aber du bekommst den Trafo nie wieder so zusammen wie er mal vorher war.
 
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Bertl100

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Hallo!

Aber du bekommst den Trafo nie wieder so zusammen wie er mal vorher war.

Hmm. Meinst du? Mit einem neuen Kernpaket denk ich aber schon!

Wenn man schon den alten nicht mehr teilweise wiederverwenden kann, so erfährt man doch die Wickeldaten.

Gruß
Bernhard
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo Bertl
Hallo Joschi
Ja, da habt Ihr beide Recht.
Mittlerweile ist der Trafo auseinander.
Er wurde vor der Demontage nochmal getestet. Bei offenen Sekundärwicklungen, sprich ohne jegliche Last zog das gute Stück mal eben 7,5A. Gehn wir mal davon aus das er wirklich defekt ist.
Es handelt sich hier um einen normalen EI-Schnitt. Der Spulenträger von Fa. Weisser besteht aus 2 Teilen. Man kann ganz bequem nur die Primärwicklung nehmen und neu wickeln.
Das Blechpaket muss wirklich neu. Der Trafo war ja auch getränkt und ist nicht mehr wieder in den Urzustand zu bringen.
War gar nicht einfach den auseinander zu bekommen.
Primät hat das gute Stück 2x196Wicklungen für 2x117V. Wickeln wir einfach mal 392 drauf und schließen ohne Brücke an 230V an. Die Sekundärwicklungen brauch ich wohl gar nicht anrühren. Muss ich sicherheitshalber noch durchmessen.
Zusammenbauen, neues Blechpaket (komm ich nicht drumrum) und mit ein wenig Glück läuft das Ding wie am ersten Tag.
Wenn ich drüber nachdenke ist der Trafo von Konstruktion und Aufbau gar nicht übel. Wäre noch ein Temperaturschutz vorhanden wär er wohl sein Geld annähernd wert.
Gruß
Brinkhoffsnr1
 
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Bertl100

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Hallo!

sehr gute Arbeit!

Habt ihr denn bei der Primärwicklung Spuren von Überhitzung gefunden?

Ich kenne jetzt den Aufbau nicht. Könnte denn die Sekundärwicklung (Anode) auch nach dem Aufwickeln der Primärwicklung noch neu gewickelt werden?
Ich habe irgendwie Angst, dass es an der liegen könnte!
Ohne Kernpaket kann man einen Windungsschluß recht schlecht eindeutig messen.

Gruß
Bernhard
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo Bernhard
Bisher habe ich erst eine der beiden 117V Spulen abgewickelt.
Keinerlei Anzeichen von Überhitzung!
Kein Schluss oder sonstwas.
Beide Spulen 3,2Ohm.
Eigentlich vollkommen unauffällig.
Wenn da nicht der enorme Primärstrom im unbelasteten Zustand wäre.
Wie beschrieben satte 7,5A. Aber Du hast recht. Einen Windungsschluss eindeutig messen......
Zum besseren Verständnis versuche ich mal ein Bild vom Spulenkörper anzuhängen.
Oder so, falls es nicht klappen sollte. http://www.weisser.de/index.php?id=343& ... temid=1609
Die Primär und Sekundärwicklungen besitzen quasi einen eigenen Spulenkörper und haben weder Verbindung, noch sind sie übereinander gewickelt. Sehr schön getrennt. Eine Seite Primär, andere Seite die Sekundärwicklungen.
Daher kann ich mir im Moment beim besten Willen nicht vorstellen das die Sekundärwicklungen die Wurzel allen Übels sein sollen. Das wäre für mich ein riesen Vorteil. Ich bräuchte die gar nicht anrühren.
Bei der Neuwicklung der Primärseite werde ich diesmal besser einen Übertemperaturschutz einbauen!
Jetzt muss ich schauen wo ich ein neues Blechpaket herbekomme.
Wie immer im Leben hat mein Trafoguru aber seit gestern 3 Wochen Urlaub und ist nicht auffindbar.
Muss mich also selber drum kümmern.
Hast Du vielleicht ne Idee wo ich ein passendes Kernpaket herbekomme?
Google anwerfen kann ich auch, aber ob die Ausgesuchten Dinger dann auch passen?? Risiko!!
Wäre genial wenn Du mir helfen könntest.
Wenn alle (Selbstbau)Stricke reissen kann ich immer noch den Originalen TXMA-0061 von Marshall oder dem Tube-Amp-Doctor käuflich erwerben. Aber das macht ja keinen Spaß. Das kann jeder!
Gruß
Oliver
 

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Bertl100

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Hallo!

nun, wenn ich das gewußt hätte, dass du Primär und Sekundär leicht trennen kannst, hätte ich dir geraten, das ganze nochmal zusammenzubauen, OHNE Sekundärwicklung.
Es ist nämlich so, dass ein Windungsschluß auf der Sekundärseite praktische exakt den gleichen Einfluss hat wie einer auf der Primärseite: nämlich eine gewaltige Stromaufnahme.

Ich will nicht lästig sein, es ist nur meine Erfahrung, dass meist die Anodenwicklung schlapp macht, weil der Draht da der dünnste ist.

Wegen der Bleche: Schau mal hier:
www.waasner.de
Den Link hab ich mir mal vor einigen Wochen zufällig notiert.

Bezüglich Preise hab ich aber keine Ahnung.

Gruß
Bernhard

PS: Wenn du die Möglichkeit hast, dann schau, dass du einen doppelt isolierten Kupferlackdraht nehmen kannst (CuLL). Der ist robuster gegen etwaige Fehlstellen in der Isolation und damit gegen Windungsschlüsse.
Den Draht vor dem Wickeln nicht irgendwie knicken, oder "verwurschteln". Das ist ganz schlecht für den Lack.
Bei der Zuführung am inneren Ende der Wicklung einen Isolierschlauch überziehen. Damit er keinesfalls an Drähten anliegt, die deutlich weiter außen gewickelt sind. Dann müßte die Isolierung nämlich viel Spannung isolieren. Viell. zu viel.
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo Bernhard

Lästig sein???
Wie sollte jemand mit solch super Tip`s lästig sein.
Es ist mir geradezu ein Vergnügen!!!
Es ist mittlerweile wohl offensichtlich das ich zwar Elektriker bin, aber von Trafos seit 1985 die Finger gelassen habe.
Wofür auch, ich hab ja einen hier der sich darum kümmern kann. Wie gesagt. Der ist im Urlaub.
Dein Einwand mit der defekten Anodenwicklung und dem Strom bringt mich dazu diese Wicklungen auch noch abzuwickeln.
Oder soll ich erstmal die Primärseite neu wickeln und das gute Stück wieder zusammenbauen? Was meinst Du?
Dazu kann ich ja als Provisorium das alte Blechpaket nehmen. Wird brummen, aber zum messen?
 
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Bertl100

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Hallo!

Ein Testen mit neuer Primärwicklung und alter Sekundärwicklung lohnt allemal.
Nun, kannst du denn das alte Blechpaket wieder richtig zusammenbauen?
Ein Problem dabei könnte sein, dass du durch die Tränklank-Reste die Bleche nicht richtig zusammen bekommst. Dann bleibt ein Luftspalt. Die Folge ist, dass dann auch zu viel Primärstrom gezogen ist, weil die Magnetisierungs-Induktivität des Trafos zu klein ist (durch den Luftspalt).
Müßtest also schon etwas klopfen (Holz unterlegen), damit die Kernhälften richtig beisammen sind (auch zum Testen).
Lieber läßt du für diesen Test ein paar Bleche weg, damit mehr Luft ist.

Ich würde sagen, wenn dann ein deutlich kleinerer Primärstrom fließt als 7.5A, ist die Sekundärwicklung ok.
Den richtigen, niedrigen Primärstrom wirst du erst bekommen, wenn du das neue Blechpaket richtig zusammengeklopft hast.
Unbedingt Holz unterlegen! Oder Gummihammer.

Gruß
Bernhard
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo Bernhard

Es ist vollbracht.
Du hattest Recht!!!
Ich hab den Trafo sicherheitshalber abgewickelt.
Und siehe da. So nach ungefähr 500Windungen der Anodenspannung kam auch der Defekt zum Vorschein.
Natürlich musste vorher alles runter!
Der Trafo ist den Hitzetod gestorben. Die untersten 4Lagen zur Mitte des Trafos waren miteinander verklebt. Siehe Bild.
Dafür hab ich jetzt alles.
Kern EI96/60 160VA Kernwirkungsgrad 84%
Wie erwähnt: Primär 230V =>392Wdg Drahtdurchmesser 0,5mm
Sekundär:
Heizung: 2x6Wdg=(12Wdg * 235V / 392Wdg)*0,84 = 6,0VAC optimal wären 6,3V aber egal. Drahtdurchmesser 0,95mm.
Versorgungsspannung: (+-15VDC) 2x37Wdg (Mittelanzapfung) (37Wdg * 235V / 392Wdg)*0,84 = 18,5VAC Draht 0,3mm.
Anodenspannung: (12Wdg * 235V / 392Wdg)*0,84 = 310VAC => 440VDC Draht 0,45mm
Alle Werte gerundet.
Eigentlich entsprechen die Wickelwerte (insbesondere der Primärwicklung) keiner mir bekannten Tabelle.
Demnach müsste die Primärseite ca. 800Wdg. haben. Vielleicht hätte sonst nicht alles draufgepasst?
EI96/60 hab ich gerade keinen Trafo-Bausatz da. Der nächst passende ist ein M102b.
Den werde ich wohl nehmen müssen.
Aber halte ich mich da nicht besser an gängige Werte? Beispielsweise Primär 535Wg.
Die Drahtdurchmesser kann ich wohl übernehmen.
Errechnet wären dann bei einem Wirkungsgrad von 89% sekundär:
Heizung: wieder 12Wdg.
Steuerspannung: 2x35Wdg.
Anodenspannung: 581Wdg. Kann man auch auf 600 erhöhen. Nicht tragisch. Ganz im Gegenteil!  Für 4xEL34 kann die Anodenspannung ruhig um 450VDC betragen.
Mal sehen wie ich beim wickeln hinkomme.

Kann man das so gelten lassen?
Sollte ich den Drahtdurchmesser für die Anodenspannung leicht erhöhen?

Gruß
Oliver
 

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Brinkhoffsnr1

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Ups!
Ich sehe gerade das ich für die Neuwicklung des M102B mit der alten, falschen Primärwicklungszahl gerechnet hatte.
Also bei 235V prim. = 535Wdg.
Sekundär:
Heizung 2x8=16Wdg.
Steuerspanung 2x47Wdg.
Anodenspannung 792Wdg. (800)

Aber jetzt!
 
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Bertl100

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Hallo!

nun, ich habe mich bisher im wesentlich mit Wandlertrafos, Speicherdrosseln u.ä. beschäftigt. Eben Wickelgüter für die Schaltznetzteiltechnik dimensioniert. Sperrwandler, Tief-/Hochsetzer...
Konventionelle Trafos hab ich zwar schon ein paar mal neu bewickelt, aber ohne die Windungszahlen zu hinterfragen.
Dass es da Tabellen gibt, hab ich schon gehört, aber weiß leider dazu nicht mehr!

Ich fürchte, dass ich hierzu also nix beitragen kann!

Gruß
Bernhard
 
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Brinkhoffsnr1

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Hallo Bernhard
Ich versuchs morgen einfach mal so.
Wenns schief geht ist ja nicht schlimm.
Erst wenn er funktioniert werde ich ihn lacken.
Ich melde mich wieder.
 
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Bertl100

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Hallo!

ok!
Ja, tränken ist auf alle Fälle gut. Schon allein wegen Schwirr-Geräuschen.

Gruß
Bernhard
 
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