Marantz M-CR610 kein Ton

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devil77

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Hersteller: Marantz

Typenbezeichnung: M-CR610

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): kein Ton

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF



Hallo,

es gab schon mal ein ähnliches Thema hier im Forum Marantz M-CR610 Beim einschalten starkes Rauschgeräusch.
Habe jetzt auch ein M-CR610 ohne Ton, weder über die Boxenausgänge noch über den Kopfhöreranschluss kommt etwas. Entweder nur ein Rauschen oder überhaupt kein Ton.
Das Gerät lässt sich so ohne Probleme bedienen aber sobald man Musik wieder geben möchte (z.Bsp. CD)
schaltet das Gerät ab und geht in die Notabschaltung. Als Grund wird SP-Protect ausgegeben, laut Service Manual "Detected that the potential difference between both ends of the speaker terminal became DC
± 3V or more."
Getest habe ich die Anlage bisher nur mit Kopfhörer also ohne Boxen.
Hatt jemand einen Tip wo man mit der Fehlersuche starten kann oder ist bei solchen Geräte aussichtslos?

Grüße Sten
 
Lötspitze

Lötspitze

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Hallo!

Das hört sich nach defekter Endstufe an, d.h. mindestens einer der Endstufentransistoren ist durch. Damit ein großer Gleichstrom dann nicht den Lautsprecher zerstört hat die entsprechende Schutzschaltung das Gerät abgeschaltet.
Wie schon im anderen Beitrag vorgeschlagen: Immer erstmal die Stromversorgung prüfen, vorher schauen, daß alle Hochspannung-führenden Teile (=Netzspannung!) sauber abgedeckt sind, damit man keinen el. Schlag bekommt: Lebensgefahr!
Alle Sicherunge heil? Ist die symmetrische Spannungsversorgung komplett vorhanden und die Spannungswerte fast gleich...bis auf die Polarität?
Dann die Endstufen prüfen. Sind das diskrete Transistoren wird das einfach, Multimeter auf Dioden-Prüfung einstellen.

Da ich auf die Schnelle kein Service Manual finde, : Bitte selber nach M-CR610 Service Manual suchen.
 
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uli12us

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Es kann auch mein Lieblingsfeind Elkos sein. Wenn die entsprechend alt werden können sie auch Gleichstrom durchlassen. Kondensatoren ebenso, aber wesentlich seltener.
Wenn du ein Schaltbild hast, dann wärs natürlich für uns am einfachsten, du würdest das hier posten.
Falls möglich solltest du zwischen Vor und Endstufe auftrennen und dann nochmal hören ob am KH was ankommt.

Es wundert mich nicht, dass man kein SM findet. Das ist so ein universal-Digsbums, das mit dem Marantz, den ich von früher kenne, nix mehr gemein hat. Wahrscheinlich sind da nur mehr Massen an Spezial ICs drin. Transistoren, Dioden, wenn überhaupt, dann bloss als SMD.
https://www.manualslib.com/download/681884/Marantz-M-Cr610.html
 
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Lötspitze

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Halo!
Habe gerade gesehen daß Du das Service Manual ja offensichtlich hast. Um mich @ uli12us anzuschließen: Wenn Du mindestens den Schaltplan der Endstufe hier für uns lesbar abbilden könntest wäre das schon mal eine Hilfe.
 
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devil77

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Habe das Gerät jetzt nochmal geöffnet um am Verstärker die Spannung zu messen.
Es kommen die 29V wie im Manual am Verstärker an.
Es scheint aber mit der Abschaltung ein dynamisches Problem zu sein.
Konnte jetzt Musik von der CD oder per Netzwerk abspielen ohne das das Gerät in die Notabschaltung ging.
Aber Ton kommt trotzdem keiner aus Boxen oder Lautsprecher nur ein Rauschen.
Habe auch bedenken wegen den SMD Sachen das da überhaupt was zu machen ist.
Anbei aus dem Service Manual der Schaltplan von der Verstärker Platine.
 

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Hallo!
Der Schaltplan hilft schon mal- Ist also ein Digital-Vwerstärker, d.h. das Musik-Signal kommt als pulsbreitenmoduliertes Signal in diese Endstufen. Um @uli12us´plan zu folgen: Wenn Du den Eingangsstecker (im Schaltplan links) abziehst, welche Spannungen gegen Masse mißt Du dann am Ausgang?
Mit einem Oszilloskop könnte man die PWM-Signale messen, kleiner RC-Tiefpaß dahinter, und man erhält das Musik-Signal. Dazu bräuchte man aber eben ein Oszilloskop.
Evtl. auch mal die Leistungs-Platine ganz abstöpseln und die Ausgänge gegen Gnd oder VCC messen, um ggf. defekte Transistoren in den ICs dort erkennen zu können. Die Frage bliebe aber, wie man dann Ersatz für die ICs bekäme. Sind die als Einzelteil irgendwo erhältlich? Die Bezeichnung steht nicht im Schaltplan. Auch die ElKos alle mal genau anschauen, bestenfalls ausmessen. Spulen und Leiterbahnen auf Durchgang prüfen
Kommt allerdings gar kein Signal aus dem vorgelagerten Digital-Gedöns, dann wird das sehr, sehr schwierig, außer es sind defekte Lötstellen oder eben defekte ElKos. Aber auch die herauszufinden ist eine Mammut-Aufgabe.

Nachtrag: Es scheint so, daß die Ausgangsspannungen aller 4 Ausgänge über die 10 kOhm Widerstände zusammengefaßt werden und an 3 (SP_+CH) und 5 (SP_-CH) in die Logik zurückgeführt werden. Dort wiord die Fehlerauswertung stattfinden. Wenn man diese Fehlersignale mal deaktivieren/abklemmen würde...könnte man vorsichtig messen, aber mit der Gefahr, einen Lautsprecher zu zerstören, wenn angeschlossen.
 
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uli12us

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Es war eher so gemeint, wie bei den früheren Verstärkern dass der VVS Ausgang rausgeführt ist, dann in nen Equalizer ging und von dort in den EV.
Es gibt bei dem Teil überraschenderweise, wenigstens nachdem ich das User Manual gefunden hatte, tatsächlich einen Ausgang vom VVS.
Da müsstest du dann einen kleinen Kristallohrhörer anstecken um zu hören ob was rauskommt. Oder halt nen anderen Verstärker, Kofferradio mir externem EIngang oder ähnliches. Besser keinen Kopfhörer mit Lautsprechern, der wird möglicherweise den Ausgang zu stark belasten.
Wenn du nen Fernseher hast, dann hat der häufig nen Eingang für externe analog Signale. Den könntest du mit dem Ausgang verbinden. hoffentlich hast du irgendwo ein paar cinch Strippen liegen.

Hier hab ich noch was gefunden, wird wohl nix helfen, aber zumindest auch nicht schaden.

https://www.justanswer.com/home-theater-stereo/8hmod-hi-marantz-m-cr610-turn-volume-high.html
 
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Lötspitze

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Zuminmdest der Endverstärker ist ein PWM-basiertes Teil, d.h. davor sitzt eine Digitalisierung. Meist beinhaltet die, bei neueren Geräten, auch die Ton- und Lautstärkeeinstellung. Wenn man, wie von uli12us vorgeschlagen, irgendwo ein Analog-Signal abgreifen kann wäre das schon mal ein Hinweis, bis wohin die EIngangssignale noch brauchbar verarbeitet werden. Danach geht es aber, irgendwo, digital weiter. Außer Stromversorgung und ElKos wirds schwierig, wenn nicht gar unmöglich, für den nicht mit entsprechenden Analyse-Geräten ausgerüstetet Bastler/Amateur.
Ich muß mich da jetzt ausklinken, mehr weiß ich hier nicht beizusteuern.
 
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uli12us

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Bei dem Endmodul sind zwar nicht grossartig viele Elkos drauf, aber Massen an normalen Kondensatoren, jeder einzelne kann durchschlagen und Gleichspannung durchlassen. Was mich im übrigen wundert, dass es da nur +29V und Masse gibt, aber keine negative Spannung. Oder ist das bei kleineren Verstärkern so üblich, dass die das Potential auf die halbe Versorgungsspannung hochziehen?
Da lob ich mir nen herkömmlichen Verstärker, da hat man wenigstens ne Chance, die Schaltung zu verstehen.
Wobei der Denon neulich schon hart an der Grenze lag.
Bei diesen Blackboxen versteht man gar nicht, was da passiert.
 
Lötspitze

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@uli12us: Die Ausgangsstufen sind jeweils 2 "Brückenzweige", d.h. ein Transistor zieht das Potenzial nach "+", der andere nach "Masse". Hat man 2 solche "Zweige" spricht man von "H-Brücke", weil es eben im Schaltbild aussieht wie ein "H".
H-Brücke
Die Brücke kann 4 Zustände annehmen:
1) Beide "Masse",
2) beide "+" -> Keine Potenzialdifferenz,
3) Einmal "+" und einmal "Masse": Positive Potezialdifferenz = +Versorgungsspannung an der Last
4) Einmal "Masse" und einmal "+": Negative Potezialdifferenz = -Versorgungsspannung an der Last
So funktioniert im Prinzip jeder Statdard-Stromrichter mit Gleichspannungs-Zwischenkreis für Gleichstrommotoren. Für Drehstrom kommt dann ein 3. Zweig dazu.
Per PWM lassen sich dann, als Mittelwert, alle beliebigen Spannungen zwischen - und + Versorgungsspannung erzeugen.
Die Induktivitäten und Kapazitäten am Ausgang bilden Tiefpaßfilter, damit die Schaltflanken nicht auf den Lautsprecherleitungen in der Landschaft herumgetragen werden und Störungen verursachen würden.
 
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