Kenwood KA-990V power LED blinkt

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fujitsu

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Hersteller: Kenwood

Typenbezeichnung: KA-990V

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): power LED blinkt

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo Leute,

die Power-LED des vorliegenden Verstärkers blinkt nach dem Einschalten ständig. Im fehlerlosen Betrieb müsste nach ein par Sekunden das Relais K1 schalten. Dann leuchtet die LED permanent.

Schon seit sehr langer Zeit ging die "DLD-indikator"-Lampe nicht, aber sonst konnte man mit dem Gerät Musik hören. Die beiden Glühfadenlampen dieses DLD-indikators (PL 1 und PL 2) sind durchgebrannt. Auf der Platine in der Nähe war die Diode D 18, (oder D 19, weiß nichtmehr) geplatzt. Ich schätze mal, das dies nichts direkt mit dem akuten Problem zutun hat.

Leider muss ich ziemlich im Dunkeln stochern, weil mir die Unterlagen zu dem Verstärker fehlen. Konnte nur die Unterlagen vom KA-990EX finden, der ist aber komplett anders.

Könnte mal jemand mal nachschauen, was die Lampen PL 1, PL 2 für eine Spannung haben?

Ach so, mir ist aufgefallen, dass die Power-LED beim Blinken nicht komplett dunkel wird, vielleicht ist das ein Zeichen?
 
oscillator909

oscillator909

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Hallo,

liefert das Netzteil soweit erkennbar alle Spannungen ?
Wie ist die Endstufe aufgebaut, Leitrungs IC oder via Transistoren ? -> Kurzschluß ?

Gruß
 
barclay66

barclay66

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Hi,

ich habe hier einen Plan von einem KA-990SD. Der könnte etwas besser passen. Zumindest gibt es die Lampen PL1+PL2 (jeweils 14V/80mA). Die Dioden D17 und D18 (jeweils eine E-272, Konstantstromquelle bzw. Stromregeldiode, max. 100V, Regelstrom ca. 2,7 mA) sind wohl nicht ganz unwichtig, da sie in einem Schaltungsteil mit der Bezeichnung AVR (wahrscheinlich die automatische Verstärkungsregelung für Eingangssignale) liegen.
Wenn die Power-Lampe blinkt, bedeutet dies, dass die Schutzschaltung angesprochen hat. Das entsprechende IC5 (µPC1237H) misst dabei sowohl den Gleichspannunganteil am Endstufenausgang und wohl auch das Clipping des Ausgangssignals.
Demnach ist diesbezüglich bei einer der Endstufen etwas im Argen.
Ich würde daher bei den Endstufen mal vergleichend an den Ausgängen (vor dem Relais) messen und dann schrittweise die Endstufe mit Auffälligkeiten abarbeiten.
Den Plan und Datenblätter zu der E-272 sende ich Dir per I-Mehl...

Achtung:
- Die im Gerät erzeugten/verwendeten Spannungen/Ströme sind lebensgefährlich!!!
- Verwende auf jeden Fall nur geeignete Messgeräte mit ausreichend isolierten Spitzen/Klemmen
- Einige Bauteile (z.B. die dicken Elkos) stehen auch nach dem Ausschalten noch unter Spannung
- Lass Dir am besten beim Messen assistieren (einer hält Prüfspitzen, der andere liest ab/schreibt auf)
- Vor Lötarbeiten sollten dicke Elkos über geeignete Widerstände entladen und das Gerät vom Netz getrennt werden
- Umsicht und Sorgfalt sind die halbe Reparatur (Frickeleien sind zwar "spannend" aber selten von dauerhaftem Wert)


Gruß
barclay66
 
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fujitsu

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Vielen Dank für Eure Antworten!

Soweit ich das sehen kann gehören zur Endstufe vier "große" Transistoren (2 je Kanal) allerdings sind auf der Platine auch zwei große ICs (ohne Kühlkörper) ähnlich dem Plan von barclay66 (dort IC3 und IC4).

Der Plan passt deutlich besser, als der vom KA-990EX, allerdings sind die Bauteilbezeichnungen nicht alle gleich. Das Relais, was auf meiner Platine K1 heißt, ist im Plan von barclay66 mit RL1 bezeichnet. Die Dioden D18 und D19 aus dem ersten Beitrag heißen im Plan von barclay66 D4 und D5. Sind zwar als Shottky-Dioden eingezeichnet, sind aber Zener-Dioden! Im KA-990SD Plan steht: D4 = RD20J(B2), D5 = B30-0483-05. Denke mal 20V bzw. 30V Typen.

Bin leider erst Montag wieder am Gerät, dann werd ich mal schauen, ob
+ alle Spannungen vom Netzteil da sind (ähnlich Plan barclay66)
+ und ob die nicht geplatzte Zener mit D4 oder D5 aus dem KA-990SD übereinstimmt.

Die Ergebnisse zeitnah in diesem Thread...

Schönes Wochenende miteinander!
 
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fujitsu

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Guten Abend allerseits!

Der Transformator ist umfangreicher als im vorliegenden Plan:
Sekundärseite hat 2x26V 2x46V AC => +-36V und 69V DC (wie Plan)
zusätzlich bei mir: 2x24V AC mit Mittelabgriff

Ich interessiere mich imoment für das Protection IC µPC1237: Wenn alles okay ist, liegt an dessen Pin Nr. 6 ca. 0.75V an und das Relais schaltet ein. Bei mir liegt an diesem IC3.P6 = 36V DC (alles gegen Masse, also Mittelpunkt der Versorgung gemessen). Datenblatt z.B. hier http://www.datasheetarchive.com/pdf-datasheets/Datasheets-22/DSA-435673.pdf

Kann jemand, der einen Verstärker mit diesem IC hat, nachmessen was am VCC-Pin [Nr. 8] und evtl. den anderen anliegt? Bei meinem liegt an Pin8 3,4V an, was mir ziemlich wenig vorkommt. Stopp, sehe grade im Datenblatt, dass 3,4V in Ordnung (typisch) sind. Hier mal die Spannungen der acht Pins in aufsteigender Reihenfolge: 2mV, 0.59V, 0.8V, 1.56V, 0V, 36V, 22mV, 3.43V

Ich versuche mal zu deuten:
Pin1: Schwelle ist minimal 0.58V (Datenblatt), also (wegen der 2mV) keine Überlastauslösung.
Pin2: Hier könnte die positive Schwelle überschritten sein, die könnte bei 0.54V liegen -> evtl. DC-Offset-Auslösung.
Pin3: Ist mit Kondensator beschaltet -> Latch, kein autom. Rücksetzen.
Pin4: Hier liegt die Spg. deutlich über der max. Schwelle -> keine AC-Unterspannungs-Auslösung.
Pin5: Masse
Pin6: Nicht Auf Masse gezogen -> Relais zieht nicht an.
Pin7: Im Datenblatt liegt die Schwelle bei typ. 2.06V (wenn P8 = 3.4V). Das könnte also ein Grund sein, warum der Pin6 nicht auf Masse zieht. Habe Pin7 mal während des Einschaltens gemessen: Spg. steigt langsam (3sec.) an, und bricht bei Erreichen von 1.2V auf die 22mV von oben ein. Jemand eine Idee?
Pin8: Versorgungsspannung bzw. Referenzspannung mit 3.43V im empfohlenen Bereich.

Ich hoffe meine Herangehensweise ist nachvollziehbar: Ich möchte nachvollziehen, welche der Protect-Funktionen angesprochen hat, um den Bereich abzugrenzen, den ich absuche.
 
barclay66

barclay66

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Hi,

ich glaube dass die Betriebsspannung VCC an Pin 8 doch etwas zu niedrig ist (siehe Seite 2). Das daraus eine interene Referenzspannung von 3,40V abgeleitet wird ist hier wohl zweitrangig:

NEC.jpg

Ich würde die aktuelle Beschaltung mit der Referenz (Seite 3 ) vergleichen und danach analysieren.
Auch wäre es informativ, wenn Du die Endstufenausgänge (vor dem Relais) gegen Masse messen könntest. Wenn Du auf einem Kanal einen hohen DC-Anteil oder einen Schluß gegen Masse bzw. Versorgungsspannung findest, ist das Dein Kandidat.
Wenn Du einen Lautsprecher übrig hast, der zur Not "geopfert" werden kann, dann schließe ihn mal an die eine und danach andere Endstufe direkt an. Ist bei niedriger Lautstärke und ohne Eingangssignal ein Störgeräusch vorhanden bzw. zerlegt es den Lautsprecher, hast Du auch einen weiteren Schritt getan...

Gruß
barclay66
 
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Bertl100

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Hallo,

ich würde - wie barclay - annehmen, dass eine Endstufe defekt ist. Und daher die DC-Offset Schaltung anspricht.

Die 0.54V sind in jedem Fall zu viel an Pin 2.
Hier müßte 0V anliegen.

Die 0.54V müssen nicht unbedingt die Ansprechschwelle sein, sondern können auch die Schwellspannung der PN-Übergänge am Eingang des µPC sein. Daher ist für Pin 2 im Datenblatt auch keine maximale Spannung, sondern ein maximaler Strom spezifiert.

-> Endstufenausgänge nachmessen.

Gruß
Bernhard
 
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fujitsu

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Nabend Miteinander!

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass die 3.4V am Pin8 des µPC1237 durchaus okay sind. Im Datenblatt unter "Recommended Operation Condition" letzte Zeile.

Auf dem rechten Kanal messe ich vor dem Relais etwa 10.4VDC, auf dem linken sind es 0.02VDC -> rechter Kanal hat wohl nen Knacks. Hab jetzt alle Transistoren auf dem Kühlkörper ausgelötet und durchgemessen: je zweimal 2SA1215, 2SC2921, SKA1104, SKC2579, C3419. Allerdings keine Auffälligkeiten. Im eingelöteten Zustand kann ich die 10.4V am Emitter des 2SA1215 vom rechten Kanal nachmessen. Der vom linken Kanal hat 0.02V. Wenn man vorsichtig an den Potis in der Nähe dreht (schätze Ruhestrom?), dann kann man die Spannung nicht beeinflussen.

Je Kanal gibts nen fetten IC namens TA2030 "TRIO-KENWOOD" mit 16 Pins, ich tausche die beiden mal aus, um zu sehen obs daran liegt. (Hoffentlich bleibt der eine ganz!)
 
F

fujitsu

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Oh man, wahrscheinlich hab ich eine Dummheit begangen:

Bei der Tauschaktion TA2030 rechts gegen links habe ich nur den ehemals rechten TA2030 im linken Kanal eingebaut und den Platz für den rechten TA2030 freigelassen. Eingeschaltet und es liegen großzügige 50VAC 50Hz am Emitter vom 2SC2921. Der letzte Stand ist: beide TA2030 eingebaut, aber rechts gegen links getauscht -> 46V, 50Hz Spg. rechter und linker Kanal. Sowas nennt sich wohl kaputtrepariert.

Mal schauen, ob mir nach dem Rückschlag noch ein Erfolg möglich ist.
Viele Grüße und schönen Abend noch!
 
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Bertl100

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Hallo,

hab jetzt auch mal einen Blick in den Schaltplan vom KA-990SD gewagt.
Die Endstufe ist ja reichlich komplex!
Nichts für schwache Nerven!

Gruß
Bernhard
 
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fujitsu

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Guten Abend!

Heut ist mir was peinliches aufgefallen: gestern hatte ich ausvershen zwei Leitungen für das Bedienteil vertauscht, daher also die 46V AC am Ausgang! Wenn ichs wieder zurücktausche kann ich wieder am rechten Kanal den DC-Offset von 10.3V messen. Wohl gemerkt auch mit vertauschten TA2030. Daraus schließe ich, dass der Offset-Fehler nicht durch das TA2030 entsteht. Leider hats durch das Vertauschen der Anschlussleitungen offenbar ein par LEDs auf dem Bedienteil gehimmelt, das ignorier ich aber erstmal.

Ein Plan vom KA-990V wäre in der Tat hilfreich. Wenn ich nicht wieder son Unsinn von gestern mache, seh' ich noch ne Chance, den Fehler zu finden.

Vielen Dank für Euren Beistand!
 
B

Bertl100

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Hallo,

nun, bei "nur" 10V Offset würde ich eigentlich erst mal weiter vorne in der Endstufe anfangen zu suchen.
Also in der Gegend der Differenzstufe(n).
Höchstens noch in der Spannungsverstärkerstufe.

Treiber und Endtransistoren würde ich erst mal außen vor lassen. Wenn dort was fehlt, liegt eigentlich fast immer die volle Betriebsspannung am Ausgang an. Also 40 oder 50V.

Ohne Plan sind aber gute Tipps zum Messen jetzt teuer!

Gruß
Bernhard
 
F

fujitsu

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Hallo Allerseits,

der Verstärker spielt wieder. Ich konnte mir den gleichen Verstärker (ebenfalls defekt) ergattern und habe (mehr mit Raten, als mit System) einige Teile getauscht. In einer Kombination hat der defekte Kanal nur 0.2V Offset und die Schutzschaltung spricht nicht an. Diesen Zustand, wenn auch nicht perfekt, habe ich als repariert definiert. Meine Vermutung ist, dass der Offset schon irgendwo im Vorverstärker entsteht, vielleicht sogar an den Eingangs-JFETs.

Ich bin nicht so erfahren, aber ich wundere mich, warum es kein Poti gibt, um einen Offset-Abgleich durchzuführen. Den Ruhestrom kann man einstellen, das wars dann aber auch.


Viele Grüße und vielen Dank an alle die geholfen haben.
 
oscillator909

oscillator909

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Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur !

Gruß
 
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Bertl100

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Hallo!

Glückwunsch auch von meiner Seite!

Ich bin nicht so erfahren, aber ich wundere mich, warum es kein Poti gibt, um einen Offset-Abgleich durchzuführen.
Nun, Kenwood wird da folgende Dinge abwägen müssen:

- Wie viel Offset kann und will ich in der Serienproduktion maximal akzeptieren
- Was kostet ein Poti und vor allem dessen manueller Abgleich in der Fertigung
- Wie viel kosten enger tolerierte Bauteile (einschließl. evtl. selektierter Halbleiter) mehr, um den akzeptierten Offset ohne Poti einzuhalten.

... und daraus wird dann entschieden, ob man ein Poti einbaut!

Gruß
Bernhard
 
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