Kenwood KA 4520 Lautstärke Potentiometer defekt

[Joker44]

Hersteller

Kenwood

Typenbezeichnung

KA 4520

Kurze Fehlerbeschreibung

Lautstärke Potentiometer defekt

Meine Messgeräte

1. Analog/Digital Voltmeter
2. Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?

Ja, als PDF

Hallo zusammen.

schon mal vorab vielen Dank für eure Unterstützung. Ich finde es super, dass es solche Foren wie dieses gibt.

Ich bin absoluter Einsteiger und möchte mich schon mal vorab für meine vielleicht nicht immer korrekte Ausdrucksweise entschuldigen.

Nun zu meiner Problematik.

Ich besitze den obigen Verstärker, welcher eine Unsymmetrie bei der Tonausgabe hat.
Der linke Kanal ist leiser als der rechte Kanal. Man könnte auch sagen, dass der rechte Kanal lauter als der linke Kanal ist.
Welcher der beiden Kanäle den Ton normal ausgibt, kann ich nicht sagen. Wenn ich den Balance Regler auf 7 oder 8 Uhr einstelle, ist es ungefähr Symmetrisch. Der Eingang oder die Ausgabekanäle A oder B haben keinen Einfluss.

Ich war heute hier in einem Reperaturcafe, wo wirklich sehr fähige Leute mit Verstand und entsprechendem Equipment das Gerät in Ruhe untersucht haben.

Der Übeltäter ist das Lautstärke-Poti. Dieses kann leider nicht mehr gekauft werden. Ich habe natürlich auch schon versucht, das gute Stück mit Tuner 600 zu reinigen, leider ohne Erfolg.

Habt ihr evtl. noch einen Tip für mich, wie das Poti wieder repariert werden kann?

Vielen Dank!
Max

 

[Marc77]

Der Übeltäter ist das Lautstärke-Poti.

Hallo,

nur zum Verständnis: Lautstärke-Poti oder Balance-Poti?

für die Mitleser hier schon mal der link zum SM:
Elektrotanya for electronics experts

Ich habe natürlich auch schon versucht, das gute Stück mit Tuner 600 zu reinigen, leider ohne Erfolg.

wie genau? am Knopf vorne oder im geöffneten Gerät am Poti direkt?

 

[Marc77]

Wenn ich den Balance Regler auf 7 oder 8 Uhr einstelle, ist es ungefähr Symmetrisch.

Was spricht dagegen, den Balance-Poti so stehen zu lassen, falls kein baugleicher Poti aufzutreiben ist bzw. der Poti tats. defekt ist?

lt. SM handelt es sich beim Balance-Poti VR2 um einen 200K Poti, Nr. R01-5072-05

Evtl. könnte man darüber nachdenken, den Poti auf der X11 B/6 Platine "stillzulegen" und zu brücken.
Aber hier sind die Profis gefragt, habe dies vor langer Zeit einmal an meinem Uher Receiver gebastelt.

 

[Lötspitze]

Hallo,
die Schaltung ist ja irgendwie unübersichtlich dargestellt. Das Lautstärke-Poti ist, so wie ich es verstehe, VR1 100kOhm (Seite 8 ServMan), und wird motorisch angetrieben. Unklar ist für mich der Punkt (4) im Schaltplan, was soll das sein? Der Abgriff für die Gehör-angepaßte Lautstärkeregulierung? Es kann sein, daß genau diese Anzapfung zur Aussage "nicht mehr erhältlich" führt? Da könnte man u.U. auch "ohne " leben. Über Q5/Q6 kann diese Loudness offensichtlich abgeschaltet werden. Vielleicht liegt auch hier der Fehler? Mal das Schaltverhalten der beiden Transistoren prüfen mit Loudness ON/OFF (Oszilloskop!).
Wurde das jetzt auf Gleichlauf L/R geprüft im Repair-Café?
Da Du ein Ozilloskop hast: Bei eingespeistem Mono-Signal, ist dann das Signal am Eingang zu den Poti-Bahnen noch gleich groß und erst an den Schleifern gibt es Unterschiede?
Was man mal machen kann ist, die Schleifer des Potis L/R miteinander verbinden. Ist die Lautstärke dann auf beiden Kanälen gleich liegt der Fehler nicht in der Endstufe. Bleibt ein Unterschied, ist nicht das Poti Schuld.
Schön wäre ein Foto des Potis. Wenn das eine norrmale 6 mm Achse haben sollte dann hat vielleicht jemand so etwas in seinem(ihrem Fundus. Normalerweise sind das übrigens logarithmisch wirkende Potis (Verhältnis Drehwinkel zu Widerstands-Verhältnis). Steht eigentlich auch immer auf den Potis drauf.

 

[Joker44]

Hallo zusammen.

Vielen Dank für eure Antworten. Ich versuche die Fehlerursache anhand eurer Informationen noch einmal weiter einzugrenzen und melde mich dann wieder.

Max

 

[Lötspitze]

Nachtrag: Auch das IC7 ist am Umschalten der Loudness beteiligt.
Ich würde mal den WIderstandswert der Loudness-Anzapfung zu den beiden Enden des Potis messen, Lautstärke eingestellt auf "0". Wegen der Gleichstrom-Entkopplung durch die Kondensatoren sollte das möglich sein.
Dann das Poti auf Mitte drehen und die Widerstände der Schleifer zu beiden Enden durchmessen.

 

[Joker44]

Hallo.

Wie versprochen ein Update der weiteren Analysen, welche ich mit Hilfe eines versiertem Kollegen durchgeführt habe.

Den Loudness-Abgriff konnten wir als Fehlerquelle ausschließen. Hierzu haben wir die 2 dafür relevanten Elkos ausgelötet.
Durch Überbrückung des Lautstärke-Potis (Punkt 2. und 3. im Manual) mit 2 entsprechenden Widerständen (links und rechts) war der Fehler nicht mehr da. Somit wird es wohl doch das Lautstärke-Poti selbst sein. Ausgelötet haben wir es nicht, kann ich aber gerne in den nächsten Wochen im Reparier-Cafe noch einmal machen lassen.

Was wir festgestellt haben, dass man bei zunehmender Lautstärke weniger mit Balance ausgleichen muss.

Anbei noch wie gewünscht hat ein Foto des Potis.

 

[Marc77]

Somit wird es wohl doch das Lautstärke-Poti selbst sein

Hallo,

könnte z.B. dieser hier sein:
23.07€ |Japanische ALPS 6 1 100K extra BX2 mit motor dual band tap potentiometer mit LED licht lange pin| | - AliExpress

evtl. mal die Abmessungen beim Orig. Poti messen und vergleichen, die Fa. ALPS scheint es noch zu geben:
https://www.amazon.de/Drehpotentiom...Motorpotentiometer-RK16812MG099/dp/B07D3C1Z8P
%product-title% kaufen

 

[Lötspitze]

Hallo,
das kann schon sein, daß sich die Kohlebahnen der beiden Poti-Elemente ungleich abgenutzt haben. Es gibt dan eigentlich nur 3 Auswege:
1: Genau das passende Poti für den Motorbetrieb
2: Schauen, ob ein "normales" Poti (100kOhm, Platinen-Lötbar, Abgriffe dür Loudness) sich so umwandeln ließe, daß man die alte Achse bis zum Getriebe da hinein transplantiert.
3: Aus einem Standard-Poti nur die Schleifbahnen in das alte transplantieren.
Die Poti-Gehäuse sind i.d.R. nur mit kleinen Blechlaschen zusammengehalten und lassen sich daher öffnen. Die Achse wird mit einem Sicherungsring am Herausrutschen gehindert, auch dieser Sicherungsring ist i.d.R. entfernbar.
2 und 3 sind natürlich eher herausfordernde Bastelarbeiten.
Alternativ läßt man das alles wie es ist.

Eine Abhilfe könnte man auch schaffen, in dem man auf dem leiseren Kanal mit einem 250kOhm Trimmer parallel zur Kohlebahn einen Parallelpfad zwischen den Anschlußpunkten 3 und 2 oder dem Loudnessabgriff schafft. Den Trimmer dann so einstellen, daß bei der Lautstärke-Einstellung, die man normalerweise nutzt, beide Kanäle gleich laut sind. Das wäre eine einfache Möglichkeit, ist leicht rückbaubar,. und kostet fast nichts.

Nachtrag: Sehe gerade, daß @Marc77 wohl genau den passenden Ersatz (1.Link) gefunden hat.

 

[Joker44]

Danke für eure Tips.

Meine präferierte Lösung, wäre der Austausch des Potis.

Das Poti von AliExpress könnte genau das richtige sein, nur leider versendet der Verkäufer nicht nach Deutschland.

Woanders habe ich es nicht finden können.

 

[Marc77]

nur leider versendet der Verkäufer nicht nach Deutschland.

Hallo,

das könnte evtl. damit zusammenhängen, dass der Verkäufer noch keine Registrierungsnummer für das Verpackungsregister beantragt hat. Evtl. mal den Verkäufer über Aliexpre_s anschreiben und nachfragen.

Eine Alternative wäre die Lieferung nach F, B, NL usw. wenn man Freunde, Bekannte dort hat.

 

[Lötspitze]

Hallo,
da es fast nichts kostet und auch des Aufwand, das zu montieren, eher gering ist, wäre die "Parallel-Trimmer"-Lösung weiterhin mein Vorschlag, mit dem man eigentlich nichts falsch machen kann.

 

[Joker44]

Mit dem Parallel-Trimmer ist natürlich auch eine Möglichkeit. Leider ist der Unterschied je nach Eingangskanal und vor allem Lautstärke verschieden.

Würde dieses Pott eurer Meinung nach auch passen?

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Was mich auch noch interessieren würde, wie ich an die genaue Typenbezeichnung meines Potis komme? Mit der Ersatzteilenummer von Kenwood komme ich da nicht weiter. Wird diese erst beim Ausbau (Auslösen) am Unterboden ersichtlich, oder steht die nirgends drauf?

Danke!

 

[Lötspitze]

Hallo,
das Poti in Deinem Link sieht doch genau aus wie das, was Du brauchst 100kOhm ist auch OK, wo sind da die Zweifel? Bei DEM Preis sollte man das versuchen.

 

[Marc77]

Würde dieses Poti eurer Meinung nach auch passen?

den Bildern nach ja, 6 Pins vorne, wie der aus Beitrag #8 auch.

Die Farbe der Lampe ist hier zwar rot, evtl. kann diese auch vom alten Poti "umgesteckt" werden (sofern wichtig).

 

[Joker44]

Hallo zusammen,

ich wollte noch mal ein Update geben. Das Poti aus China hat leider nicht gepasst, war aber nicht schlimm, ich konnte es zurücksenden.

Wir konnten das Problem allerdings anders lösen. Wir haben das Poti ausgelötet und auseinander gebaut. Es war drinnen komplett verschmiert. Nach einer Reinigung mit Isopropylalkohol, vor allem der Bahnen, funktioniert wieder alles perfekt.

VG
Max

 

[Marc77]

Nach einer Reinigung mit Isopropylalkohol, vor allem der Bahnen, funktioniert wieder alles perfekt.

Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur und weiterhin viel Spaß mit dem Verstärker!

 

[Lötspitze]

Hallo,
super, daß die Reinigung geklappt hat! Glückwunsch!...auch zur Hartnäckigkeit, die sich hier ausgezahlt hat.
Ich kenne das von alten Röhren-Radios, wo z.T. ja sehr spezielle Potis verbaut sind. Die bekommt man fast immer auseinander, auch wenn man z.B. mal Nieten aufbohren muß.

Auffälligster Effekt von verharztem Fett auf Kontakten: Ein Heckscheibenwischer, der nicht mehr in die Endstellung zurück fuhr. Auch hier: Das Teil zerlegt, alle Kontaktflächen gereinigt...läuft jetzt seit mehr als 10 Jahren immer noch einwandfrei!

 

[jamb]

test