Kenwood KA-4040R zu leise / Kanalübersprechen

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Sonic Excellence

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Hersteller
Kenwood
Typenbezeichnung
KA-4040R
Kurze Fehlerbeschreibung
zu leise / Kanalübersprechen
Meine Messgeräte
  1. Analog/Digital Voltmeter
Schaltbild vorhanden?
Ja, als PDF
Hallo,
besagter Verstärker kam mit ausgelaufenen Phono Elkos (Standard bei den Verstärkern).
Zu meiner Überraschung auch noch ohne den üblichen Schaden angerichtet zu haben 👍
Am Tunereingang waren noch 3 von 4 Dioden defekt (1 mechanisch 2 elektr.), der Rest ist augenscheinlich ok.
Den zeitweise springenden Eingangswahlschalter, Rec.Out Selector und die Klangregler habe ich zerlegt und gereinigt (außer den motorisierten Lautstärkeregler).
Bis hierher funktioniert auch wieder alles ohne knacksen oder kratzen, doch jetzt zu den Problemen die er noch macht.

Hauptproblem
Der Verstärker funktioniert prinzipiell, nur erreicht er einfach nicht die Lautstärke die er sollte. Er wird schon laut aber nicht wie erwartet.
Ein direkter parallelvergleich mit einem Denon PMA-680R war entsprechend.
Für die gleiche (Zimmer-)Laustärke steht mein Denon auf ~8:00Uhr - aber der Kenwood bereits auf ~10:00Uhr.

Die Betriebsspannung an den Endstufen sind vorhanden (~ 50Volt) und auch die Spannungen an den Vorverstärker ICs sind ungefähr passend (+/- 1-2 Volt) zu denen aus dem Manual.
Der Fehler muß auch m.M. nach hinter der Lautstärkereglung liegen, da ich folgendes probiert habe.
Ein Monosignal am linken Tunereingang angeschlossen (das Signal durchläuft daher die ganze Kette von Eingangswahl und Klangreglung), das gleiche Signal habe ich direkt am rechten Eingang des Laustärkepoti "injeziert" (das Signal umgeht somit die ganze vorherige Kette).
Das Resultat ist das beide Lautsprecher immernoch die gleiche Laustärke reproduzieren, das bedeutet für mich das die Eingangswahl/Klangreglung diesen Lautstärkeeffekt nicht verursacht.
Der Versuch mit vertauschten Kanälen war entsprechend.

Das zweite Problem ist ein deutliches Übersprechen der (benachbarten) Eingänge.
Wird dem Verstärker auf "Tuner" ein Signal eingespeit und der Verstärker steht auf "CD" hat man bei "voller Lautstärke" ein gut hörbares Signal - aber nur am rechten Ausgang (links ist Ruhe).
Wechselt man die Ausgangssituation (Tuner<->CD) so erhält man diesmal am linken Ausgang ein gut hörbares Rauschen unterlegt mit einem seeehhhrrr leisen Signalanteil (rechts rauscht leise).

Ich bin hier etwas mit meinem Bastlerlatein leider überfordert.

Lieben Gruß Leo
 
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Lötspitze

Lötspitze

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Hallo,
das Service Manual hast Du, so verstehe ich die Meldug.
Sowiet ich das sehe gibt es jeweils zwei Signal-Pfade: Einmal geschaltet per Relais, dann, parallel, eine Schaltmatrix per ICs für die Aufnahme-Wahl. Da ein abgefallenes Relais sicherlich kein Übersprechen produziert, kann es demnach eigentlich nur diese Aufnahme-Wahlschaltung sein.
Den Verstärker kannst nur Du durchmessen. Mal alle Spanngen z.B. an den Operationsverstärker-Eingängen, prüfen. Die für Signalspannungen sollten m.E. jeweils 0V aufweisen. Etwas merkwürdig ist, daß beide Kanäle offensichtlich den gleichen Fehler aufweisen. Evtl. auch die Endstufen selbst? Hast Du alle im Manual angegebenen Spannungen überprüft?
Das Gerät ist sehr komplex. Kann sein, daß Du ohne Signal-Generator und Oszilloskop nicht weiterkommst.
 
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Sonic Excellence

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Hallo Lötspitze,
ja ich hab das Manual bei Tanya runtergeladen - Du hast ja scheinbar ebenfalls eines vorliegen, wegen Deiner detaillierten Schaltungsanalyse.
Das Übersprechen ist auch erstmal zweitrangig, damit kann der Besitzer leben.

Das Hauptproblem ist die Sache mit der Lautstärke.
Ich habe die Spannungen an den 2 OPA gemessen, diese liegen ca. 5-10% über den im Manual angegebenen Werten.
Ich denke das ist ok, da die Spannung hinter dem Netzgleichrichten um den ähnlichen Faktor erhöht ist.

Die Messwerte die so richtig aus der Reihe fallen ist die Spannung an Pin 7 und 8 beider µPC1298V.
Im Manual sind an Pin 7 +16V angegeben gemessen habe ich -1,25V bzw. -1,26V und
an Pin 8 +17,9V angegeben gemessen hab ich 0,56V bzw. 0,57V.

Hier die gemessenen Spannungswerte am OPA im Detail:
Pin Nr. / Sollwert (Manual) / links / rechts
1 / 46,7 / 50 / 50
2 / 44,1 / 48,3 / 48,3
3 / 40 / 42,2 / 42,2
4 / 0 / 0,061 / 0,056
5 / 0 / 0,060 / 0,056
6 / -43,1 / -47,5 / -47,4
7 / 16 / -1,26 / -1,25
8 / 17,9 / 0,57 / 0,56
9 / -45 / -49,3 / -49,3
10 / -45 / -49,3 / -49,3

Ob jetzt die externe Beschaltung des OPA oder dieser selbst das Problem darstellt überteigt meinen Wissensstand.

In dem Zusammenhang aufgefallen ist die Ruhestromeinstellung soll nach Manual auf 15mV eingestellt werden, diese ist auf 7mV eingestellt (so der Zustand wie ich ihn bekommen habe).


Gruß Leo
 
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chips

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ich glaub, die µPC1298V sind ok - die Spannungen passen, die +16V Angabe dürfte falsch sein
schau mal nach Q1 und Q2 nach dem LS-Regler - liegen an der Basis 0V an ?
vielleicht ist Mute aktiv - ggf. mal initialisieren - siehe Seite 4 im Manual
 
S

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Hallo,
nochmal der Verstärker funktioniert eigentlich, er wird laut, leise, Balance-, Bass-, Höhenregler funktionieren - er ist nur im Verhältnis zu einem Vergleichsgerät leiser.
Die Initialisierung hab ich gemacht - Gerät hat darauf nicht reagiert.

Edit: an besagter Basis liegen 0,233V an

Gruß Leo
 
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chips

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wenn mit 200mV an Aux-In volle Ausgangsspannung raus kommt, wird wohl alles ok sein
 
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Sorry, verstehe grad nicht was Du jetzt damit meinst .
 
Lötspitze

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Hallo,
an Pin 7 -8 der µPC1298V wird der Ruhestrom eingestellt. Sollte also irgendwo gegen 0V (gmessen gegen Masse) sein. Die Ruhestromeinstellung wirkt sich in der Verzerrung aus sowie der Ruhe-Leistungsaufnahme, nicht aber in der absoluten Lautstärke.

Das "Vergleichsgerät" ist doch ein ganz anderer Typ von einem anderen Hersteller. Wieso sollten da die Lautstärken bei gleicher Knopfstellung identisch sein, wer kommt denn auf so eine Idee?
Also...irgendiwe ist vielleicht wirklich gar nichts defekt?
Zum Übersprechen hatte ich mich schon geäußert.
 
chips

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na, Aux hat lt.SM 200mV sensivity . d.h. wenn ich an Aux 200mV 1kHz Sinus anlege und Volume voll aufdrehe (ohne Lautspr),
muss am LS-Ausgang max. Spannung rauskommen - mit Oszi gemessen wäre das 560mVss an Aux und am LS-Ausgang dann ca. 80Vss
 
chips

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bez. Übersprechen - ist alles subjektiv - vielleicht bist du überempfindlich - die Daten dazu sind jedenfalls excellent: S/N ratio 101dB bei Hochpegeleingängen,
aber vielleicht kommt da was vom Phono-Vorverst rein (mal den totlegen zum Test)
 
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Hallo ihr Beiden,
und Danke für eure Einschätzung bisher.
@ chips
leider hab ich nicht das Equipment (Signalgenerator / Oszilloskop) um solche Testszenarien zu generieren.
Das Übersprechen ist schon sehr deutlich hörbar - aber nur wenn man es drauf anlegt.
Wie Du schon sagst - immer subjektiv bewertet, gegenüber meinen pers. Erfahrungen.
Im normalen Hörbetrieb fällt es mir nicht auf, deshalb soll da auch nach Rücksprache nichts weiter unternommen werden.

@ Lötspitze
Natürlich ist der Vergleich nicht 1:1 zu bewerten.
Ich kann es auch nur Rückwirkend auf den KA-5040R beziehen den ich im Februar mit den Phonoelkos da hatte.
Der hatte subjektiv eine ähnliche Charakteristik wie mein Denon, d.h. eine relativ schnell ansteigende Lautstärkekurve.
Kurz gesagt bei 9:00 Uhr war der schon sehr laut.

Mag sein das ich da ein Phantom jage, und so wie es aussieht komme ich mit meiner bescheidenen Ausrüstung nicht mehr weiter.

Eine Frage noch zum Schluß, den Ruhestrom so wie im Manual auf 15mV einstellen, oder bei den 7mV belassen ?

Gruß Leo
 
chips

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ich würde es bei den 7mV belassen - der Wert ist ja auch stark schwankend je nach Temperatur
 
Lötspitze

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Hallo,
da sich die Entwickler ja etwas dabei gedacht haben, die 15 mV vorzugeben, würde ich dieser Vorgabe folgen. Das ist der Kompromiß zwischen minimaler Verlustleistung und minimaler Verzerrung. Bei niedrigerem Ruhestrom steigen die Übernahmeverzerrungen (= die Kurvenform um 0 V herum).
P.S.: Sehe gerade die Antwort von @chips , aber bleibe bei meiner Meinung.
 
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von mir aus - aber dann bitte betriebswarm einstellen ! min. 10min vorher laufen lassen
34mA bei 90V * 2 macht schon 6W Leerlauf - dürfte Habeck nicht gefallen...
 
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Hallo Sonic,

was ist aus dem Thema mit der Lautstärke geworden?
Ich Habe den gleichen Verstärker günstig erworben und mir ist das mit der schwachen Lautstärke auch gleich aufgefallen…
Danke für Deine Antwort.
VG
CHRISTIAN
 
Lötspitze

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Hallo,
es wurde lediglich berichtet, daß die Lautstärke nicht recht zu der Stellung des Potis paßt, nach Vorstellung des Fragestellers, und verglichen mit einem ganz anderen Gerät. Es wurde nicht berihctet, daß er nicht die volle Leistung liefert.

@Psychriz Was ist denn das Problem? Was ist denn "schwache Lautstärke"?
 
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Psychriz

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Blutiger Anfänger
Danke für die schnelle Antwort - Ich habe seit 40 Jahren HiFi Hör- und Haptik-Erfahrung und dieser Verstärker verhält sich anders alles was ich vorher unter den Ohren und Fingern hatte…
Bei 50% Poti ist er „leise“ wie jeder andere Verstärker bei 20 - 30%
Ich kann die Lautstärke komplett aufdrehen und er ist gerade mal „normal laut“…
Ich hatte auch verschiedene LS angeschlosen - der Effekt ist der selbe…
Der Klang ist gut - aber da fehlt mir einfach die Leistung…
 
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