Grundig RTV 360 Es funktioniert nur UKW

[radiologe]

Hersteller: Grundig

Typenbezeichnung: RTV 360

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Es funktioniert nur UKW

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo miteinander,

habe mehrere Grundig Reciver in meiner Sammlung, und will den einen oder anderen wieder zum laufen bringen.
Bis jetzt habe ich nur die Conrad/Franzis Retoradios zusammengelötet und mich ein bißchen mit der Materie
befasst, aber meine alten Radios ob Reciver oder Röhre bisweilen in Ruhe gelassen.
Mein Reciver RTV 360 Bj 1969-70 hat folgenes Problem.

1.Es funktioniert nur UKW, wenn ich LW,KW,MW drücke kommt nichts,also tot!

2.Gut, Skalenbeleuchtung geht nicht, bekomme ich die Birnen beim Conny?

Ist das Gehäuseöffnen solcher Geräte problematisch?

würde mich freuen wenn mir jemand helfen könnte

gruß
Harry

 

[röhrenradiofreak]

Viele Fragen...

Bei diesen Geräten hat oft die Tastatur Kontaktprobleme, die manchmal den Totalausfall der AM-Bereiche bewirken. Manchmal bringt es schon etwas, jede Taste (auch die für UKW) ein paar Dutzend Mal zu betätigen.

Da ich nicht weiß, was für Skalenlampen in diesem Gerät verbaut sind, weiß ich auch nicht konkret, wo Du diese bekommst. Meist sind es solche mit E10-Gewinde und/oder mit Glassockel. Du musst also schon selbst nachschauen. Ich würde aber sagen, dass die Chancen, diese beim großen C zu bekommen, gut sind.

Diese Geräte haben normalerweise eine extra Sicherung für die Skalenbeleuchtung. Bei Totalausfall der Skalenbeleuchtung sollte man diese prüfen, sowie den Sicherungshalter auf Kontaktstörungen durch Oxidation, Schmutz oder nachgelassene Federkraft.

Das Chassis dürfte bei diesem Gerät relativ leicht auszubauen sein. Am Gehäuseboden gibt es Schrauben, die man entfernen muss. Dann kann man vermutlich das ganze Chassis nach vorn herausziehen.

Lutz

 

[radiologe]

Hallo Lutz,

danke Dir für die schnelle Antwort.Habe die Tasten so quasi Hundertmal gedrückt,geht nüscht.
Werde mal das Radio zerlegen und hoffe ich darf dich/euch mit weiteren Fragen löchern.

Eine Sicherheitstechnische Frage hätte ich noch mit den Transistorgeräten.

Ich lese immer Elkos entladen usw. und sofort. Klar, ziehe ich den Netzstecker und streichle danach
nicht alle elekronischen Bauteile auf der Platine.Aber was ist zu meiner Sicherheit genau zu beachten?

Gut ,wenn ich diese Hochvoltigen Zenonfunzeln wechseln muß an den PKW meiner Kundschaft z.B, werde ich auch nicht
bei eingeschalteter Beleuchtung am Stecker mit der Hand prüfen warum das Teil einen Wackler hat. So wie früher mit der
guten alten H4 Birne.

gruß
Harry

 

[puntomane]

Hallo Harry

Zu deiner Frage nach "Elkos enladen": Der Hinweis die Elkos vor Eingriff in das Gerät zu entladen, basiert auf der Tatsache das egal ob im Sekundär oder Primär Netzstromkreis die Elkos mit einer mehr od. weniger hoher (Lebensgefährlichen)
Spannung meist mehr als 300V Gleichspannung auch im Netzfreiem ( ausgeschaltetem od. gezogenem Netzstecker) Zustand geladen sind.
Bei Berührung z.B. über die Haut führt zum Stromschlag mit seinen Folgen. Und bekommen bei einem ungewollten Kurzschluß andere Elektronische Bauelemente diese für sie zu hohe Gleichspannung, ist es vorbei mit Ihre gedachten Tätigkeit.
Diese benannten Elkos sind mittels eines anzuschließenden Widerstandes (z.b. 3 Kiloohm/ 2W) zu entladen und die Spannungsfreiheit ist zu prüfen.
Gruß
Harry

 

[Bertl100]

Hallo zusammen,

aber es handelt sich hier ja um ein Transistorgerät. Elkos mit lebensgefährlichen Spannung dürften eher selten sein.
Bei solchen Transistorgeräten mit relativ kleinen Endstufen geht es um was anderes.

Es kann passieren, dass der/die großen Lade-Elkos für die Endstufenversorgung sich nicht oder nur teilweise entladen.
Das kommt vor, wenn z.B. die Endstufe aus irgendeinem Grund keinen Ruhestrom zieht, oder wenn sie unterhalb der halben Elkospannung keinen Ruhestrom mehr zieht. Dann können diese Elkos relativ lange die Spannung halten.
Sterben tut man davon nicht. Aber wenn man in der Schaltung hantiert oder lötet, kann man zusätzlichen Schaden anrichten.
Daher tut man bei einem unbekannten Gerät gut daran, mal nachzumessen an den großen Elkos, ob sie entladen sind.

Gruß
Bernhard

 

[radiologe]

Hallo miteinander,

danke euch mal für die Infos bezüglich Elkos usw.
Eine dumme Anfängerfrage habe ich aber noch.
Zum Beispiel, habe ich mehrere Reciever und nur zwei Boxen,wie kann ich mal den
einen oder anderen Reciever über die zwei Boxen laufen lassen ohne die lästige Umsteckerei?
Also auf Deutsch, mag nicht mein Haus mit Boxen zumüllen nur weil ich ein paar Receiver
sammle.Gibt es da ein Löt/Schaltplan für meinen Fall?

gruß
Harry

 

[röhrenradiofreak]

Direkt zusammenschalten geht nicht, denn dann würden sich die Endstufen gegenseitig belasten und im schlimmsten Fall zerstören.

Du brauchst deshalb einen Umschalter, der alle vier Adern zu den Boxen zwischen den Receivern umschaltet.

So etwas gibt es hauptsächlich als Drehschalter zu kaufen. Dieser muss so viele Schaltstellungen haben, wie Du verschiedene Receiver anschließen willst. Bei bis zu drei Receivern wäre zum Beispiel der Drehschalter DS 4, bei bis zu 6 Receivern der RS 246 von www.reichelt.de geeignet. Bei noch mehr Receivern wird es aufwendiger: wenn man keinen Schalter mit entsprechend vielen Kontakten und Schaltstellungen findet, muss man ggf. mehrere Schalter kaskadieren oder mit Relais arbeiten. Der Umschalter selbst ist aber nur der kleinere Teil der ganzen Vorrichtung, außer diesem braucht man noch die benötigten Steckvorrichtungen, ein geeignetes Gehäuse und natürlich die Verdrahtung.

Nun könnte der Einwand kommen, es reicht doch, die signalführenden Adern umzuschalten, die Masse kann man durchschleifen. Das würde ich nicht tun, denn manche älteren Receiver bzw. Verstärker sind am Lautsprecherausgang etwas unüblich geschaltet, so dass auch das wieder Probleme gibt. Ich hatte zum Beispiel einmal einen Verstärker von Telefunken, bei dem die Koppelelkos am Lautsprecherausgang nicht direkt am Ausgang der Endstufe hingen, sondern in der "Masse"-Leitung des Lautsprechers. Wenn man die "Masse" beider Kanäle miteinander verband, gingen bei diesem Verstärker die Endstufen kaputt.

Wenn unter den Receivern auch solche mit röhrenbestückten Endstufen sind, ist zusätzlich zu beachten, dass man diese nicht ohne angeschlossene Lautsprecher betreiben darf, weil das zu Zerstörungen in der Endstufe führen kann. Man könnte natürlich die Umschaltbox so ausführen, dass die Receiver, die nicht mit den Boxen verbunden sind, ersatweise mit Lastwiderständen verbunden sind. Das wäre nochmals deutlich aufwendiger, ist aber nicht unbedingt nötig, wenn man darauf achtet, röhrenbstückte Geräte nicht ohne Lautsprecher einzuschalten oder wenigstens die Lautstärke auf Null zu drehen, solange die Boxen mit einem anderen Reciever verbunden sind.

Lutz

 

[radiologe]

Hallo Lutz,

danke mal für den Tipp mit dem Drehschalter. Werde mir mal die Teile demnächst von C. schicken lassen.

Wie ist Reichelt den so, besser/gleich wie Conny?.

Wie sieht es eigentlich mit UkW Empfang aus. Eine Antenne für z.B 6 Receiver ? Ahnlich wie mit dem Drehschalter?

Stecke zur Zeit nur zwei Klingeldrähte ca. 1m lang in die beiden Buchsen und habe einen höllischen Empfang.

danke und gruß

Harry

 

[röhrenradiofreak]

Reichelt liefert schnell (Auslieferung innerhalb von 24 Stunden) und ist bei den meisten Artikeln deutlich preiswerter als Conrad.

Wenn Du die Antennenbuchsen zusammenschaltest, hast Du Verluste beim Empfang, weil sich die Energie von der Antenne auf mehrere Receiver aufteilt. Außerdem entsteht dann eine Fehlanpassung, die auch den Empfang mehr oder weniger beeinträchtigt. Kaputtgehen kann aber nichts. Probiere es deswegen einfach aus.

Lutz