Fragen zu "Blockschaltbild eines Fernsehers" auf d

Diskutiere Fragen zu "Blockschaltbild eines Fernsehers" auf d im Forum Allgemeine Themen im Bereich Sonstiges - Fragen zu "Blockschaltbild eines Fernsehers" auf d Hallo, ich habe einige Fragen zu dem "Blockschaltbild eines Fernsehers", welches auf den...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

mbaPC

Gast
Fragen zu "Blockschaltbild eines Fernsehers" auf d

Hallo,

ich habe einige Fragen zu dem "Blockschaltbild eines Fernsehers", welches auf den Seiten von STS zu finden ist.

http://stshome.de/elektronik/blockschaltbild-fernseher/


Im oberen, bläulichen Bereich, wo der Ton verarbeitet wird.

1.) Was bedeutet UR und (UL+UR):2?
2.) Wozu wird das Signal im oberen Teil noch einmal Demoduliert ( U9: AM
Demodulator), obwohl es schon durch den Diskriminator (U10) gelaufen
ist?
Ist U10 in diesem Fall vielleicht nur der 1. Teil eines
Diskriminators?
Denn laut Wikipedia wandelt ein Diskriminator eine
FM-Modulation zuerst in eine AM-Modulation um und demoduliert dieses
anschließend.
3.)Wozu ist der Verstärker über dem 45,68kHz steht?
4.) Was macht die Logistikschaltung (D2)?

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas zu meinen Fragen
schreiben würden.

Vielen Dank im Voraus
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
Hallo!

1.) Was bedeutet UR und (UL+UR):2?

U steht bei UL und UR allgemein für spannung, denke ich. gemeint sind die signale für links (L) und rechts (R).
U10 und U11 sind zwei FM-demodulatoren für den ton.
U11 demoduliert den "normalen" tonträger bei 5.5MHz.
daraus kommt (UR + UL)/2 raus. also rechts und links gemeinsam.
also das monosignal, das ist das, was ein alter mono-fernseher auswertet.
aus U10 (der bei 5.74MHz demoduliert) kommt nur rechts raus.

die matrix macht daraus R und L getrennt, falls verlangt (bei stereo).

2.) Wozu wird das Signal im oberen Teil noch einmal Demoduliert ( U9: AM
Demodulator), obwohl es schon durch den Diskriminator (U10) gelaufen
ist?
auf dem tonsignal, das auf 5.74MHz draufmoduliert ist, ist neben dem signal R auch noch zusatzinformation mit drauf. und zwar wiederum auf einem träger (54.68kHz, also viel niederfrequenter als die 5.74Mhz), der im sender dem signal R aufaddiert wurde (aber nicht hörbar ist). dort wird z.b. kodiert, ob es eine stereosendung ist, oder eine zweikanalsendung.

mit diskriminator ist hier eine FM-demodulatorschaltung gemeint.
viell. ist das wort nicht ganz richtig, wird aber oft dafür verwendet.
früher gab es zu diesem zweck z.b. sog. ratio-detektoren.

3.)Wozu ist der Verstärker über dem 45,68kHz steht?
wo steht das? meinst du 54.68kHz, oder?

vielleicht nochmal umgekehrt.

im sender stehen die tonsignale R und L an. dazu eine information, die besagt, obs stereo, mono oder zweikanalton ist.
zunächst wird diese information irgendwie kodiert, geeignet in ein bitmuster umgewandelt und dann per AM auf einen träger von 54.68kHz aufmoduliert.

R wird dann mit diesem modulierten signal addiert und gemeinsam per FM auf einen träger von 5.74MHz aufmoduliert.

R wird dann noch mit L addiert, durch zwei geteilt und auf einen träger von 5.5MHz per FM aufmoduliert.
diese beiden (5.5 und 5.74) werden dann auf das bildsignal aufaddiert.

(addition ist keine modulation!)

4.) Was macht die Logistikschaltung (D2)?
nur das bit-muster, das in jener AM-modulation enthalten ist auswerten und dann die art des tonsignals ausgeben und an die matrix melden.

hilft dir das?

(anmerkung: bei zweikanalton wird auf 5.5MHz der ton 1 (z.b. deutsch) draufmoduliert und auf 5.74MHz der ton 2 (z.b. englisch), damit es kompatibel zu alten geräten bleibt. und daher muß die matrix schon wissen was grade genau übertragen wird.)

Gruß
Bernhard
 
M

mbaPC

Gast
Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung!!

Damit sollte ich schonmal weiterkommen, wenn ich noch eine Frage habe, melde ich mich.
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
ja gerne!

Gruß
Bernhard
 
M

mbaPC

Gast
Hallo,

hab dann noch eine ergänzende Frage dazu.

Und zwar weiß ich, dass sich die 5,5Mhz folgendermaßen berechnen:

der Mischer (U Acht) subtrahiert die Tonzwischenfrequenz von der Bildzwischenfrequenz. 38,9 Mhz – 33,4 Mhz = 5 Mhz

Aber wie berechnet der Mischer die 5,74Mhz?
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
Hallo!
der Mischer braucht gar nichts berechnen!

die von Dir genannten Frequenzen sind die Frequenzen für Bildträger (38.9MHz) und Tonträger 1 (33.4MHz).
Diese beiden Frequenzen sind in dem ersten ZF-Signal im Fernseher (der sog. Bild-ZF) einfach enthalten. Weiterhin enthalten ist auch noch der Tonträger 2 (der bei 33.18MHz liegt, falls ich mich nicht verrechnet habe).

Der Mischer ist kein Mischer in dem Sinne, wie er im Hf-teil verwendet wird. Dort wird ja das empfangene Signal mit dem des Lokaloszillators gemischt. Dies geschieht z.b. durch Addition (oder Multiplikation) der beiden Signale und DANACH (wichtig!) applizieren einer gekrümmten Kennlinie.
In der Praxis hat z.b. ein Mischtransistor (der z.b. addiert) gleichzeitig diese gekrümmte Kennlinie. Durch diese Eigenschaft entstehen zusätzliche Frequenzprodukte. Also (bei quadratischer Kennlinienkrümmung) neben f1 (frequenz eines signals 1) und f2 noch f1 - f2, f1 + f2, ferner (bei Krümmung mit höherer Potenz, z.b. kubisch): 2f1 - f2, 2f2 - f1, 2f1 + f2, 2f2 + f1, 2f1 + 2f2 (bei letzterem Term bin ich nicht sicher).
Ausgefiltert wird aber in unserer Anwendung immer nur f1 - f2.

Der Mischer hier (U acht) addiert nichts. Er hat nur eine gekrümmte Kennlinie und mischt daher Frequenzanteile EIN und DESSELBEN Signals.

Gruß
Bernhard
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
noch ein paar zusätze:
Korrektur: 38.9 - 5.74 = 33.16, nicht 33.18 ....

dann zur liste der mischprodukte: man soll ja keine halbwahrheiten schreiben. Also diese Liste mit Mischprodukten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da fehlen sicher einige Terme. Da müßte ich erst mal nachlesen.
Aber es ging darum, das Prinzip zu erklären.

Noch ein Zusatz:
Wir haben also (wenn wir nur die träger ansehen) im Bild-ZF signal die 38.9MHz, die 33.4MHz und die 33.16MHz.
Natürlich entstehen dann ALLE mischprodukte. auch z.b. die differenz zw. 33.16 und 33.4 MHz! also 240kHz.

in den blöcken vor U10 und U11 (also vor der demodulation) müssen dann die jeweiligen nutzsignale (also 5.5MHz +/- einige 100kHz, bzw. 5.74MHz +/- einige 100kHz) selektiv herausgefiltert werden.

Gruß
Bernhard
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Fragen zu "Blockschaltbild eines Fernsehers" auf d
Oben