Frage zur Eingangsspannung beim Oszilloskop

Diskutiere Frage zur Eingangsspannung beim Oszilloskop im Forum Allgemeine Themen im Bereich Sonstiges - Guten Abend, ich habe hier die Technischen Daten eines Serute EO 201 Oszilloskops vorliegen. Da steht jetzt unter X- Kanal: max. zulässige...
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Tarox

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Guten Abend,

ich habe hier die Technischen Daten eines Serute EO 201 Oszilloskops vorliegen. Da steht jetzt unter X- Kanal: max. zulässige Eingangsspannung; Uss = 10V.

Was genau bedeutet das? Kann ich nur Spannungen bis 10V damit messen?

Wäre super wenn mir da mal jemand helfen könnte, bin Einsteiger auf dem Gebiet der Oszilloskope.

MfG
 
barclay66

barclay66

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Hi,

Deine Vermutung ist genau richtig. Uss ist dabei übersetzt als Spannung Spitze-Spitze. Damit ist gemeint, dass der maximal zulässige Bereich von -10V bis +10V Gleichspannung reicht bzw. 20V Wechselspannung zulässig sind. Nimm daher am besten Meßleitungen mit Tastköpfen, die einen Eingangsteiler von 10:1 und/oder 100:1 enthalten (zuschaltbar). Dann verzehn- bzw. verhundertfachen sich die zulässigen Eingangsgrößen. Sowas gibt's z.B. bei Conrad...

Gruß
barclay66
 
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Tarox

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Erstmal vielen Dank für die Antwort.

Das heisst ich kann dann auch damit Messungen am Netz durchführen?! Muss eigentlich so ein 10:1 Tastkopf immer angeglichen werden? Ich habe leider keinen Rechteckgenerator, da im Oszilloskop keiner eingebaut ist. Laut Serviceunterlagen muss zum Abgleich das Gerät geöffnet werden, um einige Trimmbare Kondensatoren zu verstellen.

Würde denn mit diesem ja schon alten Oszilloskop jeder Handelsübliche Tastkopf funktionieren, bezgl. der Anschlußstecker usw.?

MfG
 
duts

duts

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Mit einem entsprechenden Tastkopf könntest Du Messungen am Netz durchführen. Aber immer Vorsicht walten lassen - hohe Spannungen sind lebensgefährlich!!! Ob vor dem Einsatz der Tastköpfe Abgleicharbeiten notwendig sind, kann ich Dir nicht sagen. Ich glaube jedoch nicht, lass' mich aber gern eines Besseren belehren. Jeder Tastkopf wird sicher nicht an Deinem Gerät funktionieren. Wenn Du aber mal bei den einschlägigen Elektronikanbietern schaust, dann findest Du dort sicher auch Angaben zu den Anschlußsteckern. Sind glaube ich heutzutage meist BNC. Und da Du wohl über Serviceunterlagen für Dein Gerät verfügst, kannst Du ja nachsehen, ob alles paßt.
 
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Bertl100

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Hallo!

ich möchte Dir hier nicht widersprechen, duts, aber zu Messungen am Netz sollte man schon SEHR, SEHR genau wissen was man macht.
Der Tastkopf ist das eine. Das andere ist aber die (wohl vorhandene) Erdung der Oszimasse.

Der "Masseschnippel" am Tastkopf darf in diesem Fall KEINESFALLS irgendeine Netzleitung berühren.
Sonst fliegt im günstigsten Fall der FI, im ungünstigsten ist Oszi oder Tastkopf kaputt.

Falls die Oszimasse nicht an Erde liegt, kann man zwar mit dem Masseschnippel überall anklemmen, hat aber dann auch mal Netzspannung aufm Oszigehäuse.

Was möchtest Du denn genau messen?

Gruß
Bernhard
 
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Tarox

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Ok, alles klar.

Messen möchte ich an Netzteilen, oder mal an Radios und Fernsehgeräten.

Bei einem Tastteiler von 10:1 könnte ich also bei einer Geräteeinstellung von z.B. 5V/cm bis 50V messen, und bei 100:1 dann 500V, ohne die max. Eingangsspannung von 10Vss zu überschreiten, und somit das Gerät zu beschädigen? Liege ich richtig?

Ist das alte Serute EO 201 eigentlich ein brauchbares Gerät für den Einstieg als Hobbyeinsatz? Es hat einen Kanal und eine Bandbreite von 8MHz. Ich habe es sehr günstig bei ebay ersteigert, voll funktionsfähig!
 
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Prinz-Eugen

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Servus Bernhard,

gut daß Du das ansprichst!

Genau dies hatte ich mit meinem vorherigen Oszi "veranstaltet". Die Folge war, das die Sicherung geflogen ist und der Oszi mehr oder weniger die Backen aufgeblasen hatte.

Auf dem Bildschirm war nur noch ein kleiner Punkt zu erkennen gewesen. Eine Reparatur konnte ich mangels Wissen nicht selbst durchführen und somit wurde das Gerät verklopft.

Jetzt einen Tektronix, vorher Hameg, in Gebrauch.

Grüße
Prinz-Eugen
 
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Bertl100

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Hallo Tarox,

ja genau. Bei einem 1:100 Tastkopf kannst du eigentlich 1000Vss messen.
Die 230V Netzspannung haben aber auch schon ca. 650Vss!

Aber du hast es richtig verstanden.

Also 1:100 Tastkopf nehmen, passen tut da eigentlich jeder. BNC fiel ja als Stichwort schon.
Und bitte extrem aufpassen. Der Masseschnippel gehört bei Messungen an der Netzspannung nirgends angeklemmt, am besten entfernt!!!! Das geht oftmals, dass man die Leitung des Schnippels abstecken kann.

Gruß
Bernhard
 
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Tarox

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Besten Dank!

Da ich das Gerät leider noch nicht hier habe, und die Anleitung nichts verrät, kann ich garnicht sagen ob es auch BNC Buchsen hat. Gab es die auch schon bei sehr alten Geräten? Wie sieht es mit dem Abgleich aus? Muss da bei einem neu gekauften Tastkopf immer gemacht werden?
 
B

Bertl100

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Hallo!

BNC gibt es schon ewig. Seit den 60ern Jahren auf alle Fälle.

Ja, der Tastkopf muß eigentlich immer abgeglichen werden. Betonung der TASTKOPF, nicht das Oszi.
Hierzu gibt es am Tastkopf eine Stellschraube. Ohne Rechtecksignal ist das aber schwierig.
Kannst Du nicht irgendwo ein Rechecksignal auftreiben?
1Vss, 1kHz ist der Standardwert hierfür.

Gruß
Bernhard
 
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Tarox

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Dann brauche ich das Oszi also nicht abgleichen? In den Unterlagen steht es muss geöffnet werden, da einige Trimmbare Kondensatoren verändert werden müssen. Zuerst soll der Rechteckgenerator direkt an das Oszi gehängt werden, danach wird dann der Tastkopf zwischengeschaltet. Aber wenn man das nicht machen muss, ist das schonmal gut!

Kannst du denn auch etwas zum dem Gerät sagen? Tauglichkeit etc.?

MfG
 
B

Bertl100

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Hallo,

nein, zum Gerät kann ich leider nichts sagen.

Es wird der Tastkopf ans Oszi angeschlossen, dann der Tastspitze an das Rechtecksignal.
Dann muß das Signal sauber aussehen, abgeglichen wird am Tastkopf.
Man gleicht dann in dem Fall das ganze System Tastkopf-Oszi ab.

Gruß
Bernhard
 
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Tarox

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Ok, werde dann mal schauen wenn ich das Gerät hier habe.

Stellt sich jetzt nur noch die Frage ob auch ein 10:1 Tasteiler reichen würde, da man die leichter findet als einen 100:1. Der größte Einstellbereich am Oszi ist 5V/cm. D.h. ich kann dann mit einem 10:1 Tastteiler max. 50V messen ohne die max. Eingangsspannung von 10Vss zu überschreiten.
 
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Bertl100

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Hallo!
Für Netzspannung (230V) brauchst du definitiv einen 1:100 Tastkopf. Sonst geht der Oszi-Eingang kaputt!

Gruß
Bernhard
 
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EM2-Gott

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ich halte das Gerät für Messungen in einem TV für nicht geeignet. Den wichtigen Zeilenrückschlagimpule (um die 1600Vss) wirst du selbst mit einem 100-er Teiler nicht messen können.
 
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Tarox

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Für solche Messungen scheint es wohl wirklich nicht geeignet zu sein. Aber für gelegentlichen Hobbyeinsatz denke ich schon, oder?
 
barclay66

barclay66

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Ähem,

ich habe mir interessehalber mal bei http://www.raupenhaus.de das Bedienungs- und Servicehandbuch heruntergeladen (Suchbegriff "eo201", nur ein Treffer). Die ursprünglich erwähnten 10Vss beziehen sich auf den X-Kanal!

Zur Messung wird aber üblicherweise der Y-Kanal verwendet, während die X-Ablenkung über die integrierte Zeitbasis vorgenommen wird. Zum Y-Kanal finde ich hier folgendes:

Ablenkkoeffizient: 10mV/Teil - 5V/Teil (umschaltbar in neun Stufen)
Eingangsimpedanz: 1MOhm/42pF
Überlastbarkeit: 25-fach (bezogen auf den Grundwert der Bereiche)
Zulässiger Gleichspannungsanteil: 630V

Das Teil kann also doch a bisserl mehr als gedacht...

Gruß
barclay66
 
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Tarox

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Ja genau diese Anleitung habe ich auch! Daraus habe ich die Daten gelesen. Da ich noch Anfänger bin, weiß ich da noch nicht so recht Bescheid. Dann kann ich also bis 630V messen? Wie ist es da im Wechselspannungsbereich? Vestehe das mit dem Gleichspannungsanteil nicht so recht.
 
barclay66

barclay66

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Hi,

ich glaube, dass eine tiefergehende Erläuterung über die Funktionsweise eines Oszilloskops nicht hier ins Forum gehört und dessen Rahmen sprengen würde. Sofern Mitlesende dies anders sehen, bitte vortreten und losschreiben. Ich sehe mich jedenfalls nicht dazu genötigt und verweise daher auf einschlägige Grundlagenlektüre (z.B. Wikipedia oder das Elektronik Kompendium http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0307081.htm).
Dort solltest Du alles Wissenswerte finden und auch die technischen Daten Deines Gerätes einschätzen können.
Nix für ungut...

Gruß
barclay66
 
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EM2-Gott

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ich meine, dass in den Bedienungsanleitungen von Hameg die Funktionweise eines Oszis schön erklärt wird...
 
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