Brummstörungen in Aktivbox Opera Lyric 212

Diskutiere Brummstörungen in Aktivbox Opera Lyric 212 im Forum Reparatur von Audio und Hifi Bausteine im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hersteller: Opera Typenbezeichnung: Lyric 212 Chassi: PA - Aktivboxen...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
F

fummel100

Benutzer
Registriert
27.07.2007
Beiträge
19
Punkte Reaktionen
0
Hersteller: Opera
Typenbezeichnung: Lyric 212
Chassi: PA - Aktivboxen

Vorhandene Messgeräte: Digital oder Analogvoltmeter
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Einsteiger

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Mein Sohn macht Musik als Alleinunterhalter und hat jetzt Ärger mit einer von zwei Opera Lyric 212 Aktivboxen.
Netz(Kaltgeräte)-Stecker rein, einschalten mit dem bekannten Einschaltplopp und dann ein tiefes gleichmäßiges aber störendes,Brummen aus den Lautsprechern, welches sich aber nicht per Poti regeln läßt, also immer gleich laut bleibt.
Ein Signalkabel vom Mischpult oder einer anderen NF-Quelle ist nicht eingesteckt;Also die " nackte " Box.
Der Verstärker hat eine symetrische Stromversorgung ( +/- 36 Volt),die auch so messbar ist.
Eine optische Suche auf der Platine ( Bestückungsseite und Leiterbahnseite)
nach offensichtlich defekten Bauteilen oder eventuellen Leiterbahnunterbrechungen haben mich nicht weitergebracht.
Worauf sollte ich mein Augenmerk richten ??
Für einen Tipp wären wir beide ( mein Sohn und ich ) sehr dankbar.
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

Benutzer
Registriert
09.03.2005
Beiträge
2.459
Punkte Reaktionen
378
Typische Ursachen für ein Brummen eines Verstärkers sind:

1. Siebelkos im Netzteil haben Kapazität verloren
2. Eine Spannungsstabilisierung, z.B. für die Vorstufe, ist defekt
3. Eine Masseverbindung ist unterbrochen

Das betreffende Gerät hat vermutlich eine Schutzerdung, oder? Schaltet man mehrere solcher Geräte zusammen, besteht z.B. bei Anschluss an unterschiedliche Stromkreise die Gefahr, dass über die Masseverbindungen Ausgleichsströme fließen, die gerne Masseleiterbahnen oder Drosseln bzw. niederohnmige Widerstände im Massezweig durchbrennen. Folge kann u.a. ein Brummen sein. Nach so etwas solltest Du also Ausschau halten.

Lutz
 
F

fummel100

Benutzer
Registriert
27.07.2007
Beiträge
19
Punkte Reaktionen
0
Hallo Röhrenradiofreak

Zunächst einmal ein Dankeschön für diese sehr schnelle Reaktion auf meine Frage hier im Forum.

Bis auf die Netzteilelkos * ( ist einfach eine Preisfrage) werde ich die möglicherweise infrage kommenden Bauteile auslöten, prüfen ( soweit ich das kann) oder auch gleich austauschen - diese Teile einschließlich der Vorstufentransistoren halten sich für dieses Experiment preislich im Rahmen - .
* Zwei Stück a 6800yF
Über Erfolg oder Misserfolg werde ich auf jeden Fall berichten.

fummel100
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

Benutzer
Registriert
09.03.2005
Beiträge
2.459
Punkte Reaktionen
378
Vorstufen- oder andere Transistoren im Signalweg werden wohl kaum defekt sein, sonst würde die Box wahrscheinlich entweder gar keinen Ton mehr liefern oder verzerren.

Ich meinte ausschließlich Bauteile in der Spannungsversorgung der einzelnen Stufen: Elkos, Spannungsregler, Transistoren und Z-Dioden in Spannungsstabiliserungen, u.ä. Wenn hier ein Defekt vorliegt, wird die gleichgerichtete Spannung vom Netztrafo unter Umständen nicht mehr ausreichend gesiebt, so dass die Betriebsspannung der betroffenen Verstärkerstufe(n) mit einem Wechselspannungsanteil überlagert ist.

Außerdem Masseverbindungen: Leiterbahnen, niederohmige Widerstände und eventuell vorhandene Drosseln im Massezweig.

Letzteres kannst Du mit einem Ohmmeter und durch Sichtprüfung überprüfen. Transistoren und Dioden ebenfalls mit dem Ohmmeter. Integrierte Spannungsregler haben die Eigenschaft, eine bestimmte konstante Ausgangsspannung zu liefern, die mindestens etwa 2 Volt unter der Eingangsspannung liegt, das kann man mit dem Voltmeter nachmessen.

Bei den Elkos ist es schon schwieriger, dafür benütigt man ein spezielles Messgerät. In diesem Fall ginge auch ein Oszilloskop, mit dem man im Betrieb der Box die Brummspannung an den Elkos messen kann. Hat man beides nicht zur Verfügung, gibt es folgenden Trick: Zu dem Elko, der überprüft werden soll, testweise einen zweiten Elko mit mindestens gleicher Spannungsfestigkeit und einer ungefähr vergleichbaren Kapazität parallelschalten. Ist das Brummen dann weg oder fast weg, ist der Elko defekt.

Sicherheitshinweis an den Einsteiger: Bitte unbedingt Vorsicht bei Messungen im Betrieb. Auf keinen Fall an der Primärseite des Netztrafos einschließlich Zuleitungen, Netzschalter etc. arbeiten. Am sichersten wäre, die Box zu diesem Zweck über einen Trenntrafo zu betreiben, aber ein solcher ist wahrscheinlich nicht vorhanden? Wenn Dir die diesbezüglichen Vorsichtsmaßnahmen fremd sind, lasse besser die Finger weg.

Lutz
 
F

fummel100

Benutzer
Registriert
27.07.2007
Beiträge
19
Punkte Reaktionen
0
Ich habe einem der zwei Netzteilelkos, den ich für eventuell defekt hielt, einen Elko gleicher Spannungsfestigkeit, allerdings geringerer Kapazität( 4700 statt 6800 ) parallel geschaltet.
Ich habe dabei mindestens dreimal kontrolliert, ob ich auch Plus an Plus und Minus an Minus anglegt habe - da ich von der Leiterbahnseite her gearbeitet habe-.
Ich hatte akustisch das Gefühl, als sei das Brummen tatsächlich etwas leiser, allerdings nicht lange, denn dann qualmte es von der Bestückungsseite her.
Die Kontrolle ergab, daß ein Beinchen des Verstärker-IC LM3886 T ( es gibt drei davon in diesem Verstärker ) angeschmort ist.
Also irgendwie muß diese Parallelschaltung etwas Negatives bewirkt haben.
Ich werde mir über google mal Unterlagen über den Verstärkerchip besorgen um zu sehen, wohin der betroffene PIN führt.

fummel100
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

Benutzer
Registriert
09.03.2005
Beiträge
2.459
Punkte Reaktionen
378
Wenn kaum ein Unterschied beim Brummen festzustellen war, würde ich den Elko erst einmal als in Ordnung ansehen.

Das IC ist eine Endstufe. Dass die Box drei davon enthält, liegt daran, dass es eine Aktivbox mit mehreren Lautsprechersystemen ist, von denen jeder seine eigene Endstufe hat.

Durch einen eventuell verpolten Anschluss des Elkos ist der von Dir beschriebene Fehler auf keinen Fall entstanden, dann wäre etwas anderes kaputtgegangen. Wenn Du nicht aus Versehen irgendwo einen Kurzschluss fabriziert hast, kommen folgende Ursachen in Frage:

Eine sogenannte "kalte Lötstelle" an diesem IC und/oder das IC ist defekt. Ersatz gibt es z.B. bei http://www.reichelt.de oder bei jedem gut sortierten Elektronikhändler.

Das defekte IC könnte auch eine Ursache für das Brummen gewesen sein.

Ob außer dem IC noch etwas anderes kaputtgegangen ist, ist von hier aus schwer zu beurteilen. Bei diesem Typ IC könnte eventuell der Lautsprecher, der von diesem IC gespeist wird, Schaden genommen haben. Du solltest daher diesen und die Verbindungen dahin überprüfen.

Gruß, Lutz
 
F

fummel100

Benutzer
Registriert
27.07.2007
Beiträge
19
Punkte Reaktionen
0
Hallo Lutz,
danke für die Antwort.
Es ist tatsächlich so, daß ich einen nicht so wertvollen Lautsprecher, den ich zur Kontrolle angeschlossen hatte und beim dem ich das Poti auf Null gelassen habe - das Brummen war ja auch vorher immer so zu Hören gewesen- " gehimmelt " habe.
Konnte ich erst garnicht glauben.
Habe dann aber die Batterieprobe gemacht und ,als die kein Plopp hervor-
brachte, dann auch die Schwingspule gemessen. Unendlicher Widerstand, also kaputt.
Ich habe den Verstärker dann mit einem anderen Lautsprecher mal ca. 15 Minuten eingeschaltet gelassen und mir anschließend am Kühlkörper fast
die Finger verbrannt.
Die Verstärker-Ic sind die LM 3886T ( mit elf Beinchen ).
Das " angeschmorte " Beinchen Nr. 5 ist übrigens V +.

fummel100
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Brummstörungen in Aktivbox Opera Lyric 212
Oben