Benötige Schaltplan für SABA Donau 15

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TobiasH

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Hersteller: SABA
Typenbezeichnung: Donau 15
Chassi:

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Einsteiger

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei ein SABA Donau 15 wieder gangbar zu machen, nur ohne Schaltplan komme ich nicht weit.

Hat zufallig jemand diesen Schaltplan und kann ihn mir zuschicken?
Digital oder per Post ganz egal.

c ya
Tobias
 
röhrenradiofreak

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Das ist ein Gerät mit einer Standard-Röhrenbestückung (ECC85, ECH81, EBF89, ECL86 und evtl. EM 84) und dementsprechend auch Standardschaltung, da sollten wir gemeinsam auch ohne Schaltplan zurechtkommen, falls es ein gängiger Fehler ist. Was hat es denn für einen Fehler?

Sollte wider Erwarten doch ein Schaltplan nötig sein, kann man diesen z.B. beim Radiomuseum Bocket (http://www.schaltplanlisten.de) oder beim Schaltungsdienst Lange (http://www.schaltungsdienst.de) bestellen.

Übrigens hat vermutlich das Gerät Saba Sabine 14 die gleiche Schaltung.

Gruß, Lutz
 
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TobiasH

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Hi,
danke schon mal für die Antwort.

Das Radio macht gar nichts. Die Röhren heizen, aber aud dem Lautsprecher kommt nur ein leises Brummen. Externe Signale kommen auch nicht weiter. Ich habe schon angefangen, das "Stellwerk" zu reinigen.

Wo könnte denn der Fehler stecken??

mfG
Tobias
 
röhrenradiofreak

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Es gibt reichlich mögliche Ursachen für so einen Fehler, das müssen wir näher eingrenzen.

Die Tastatur zu reinigen, ist bei den Geräten aus diesen Baujahren (ca. 1963) nie verkehrt. Aber bitte nicht gnadenlos mit Kontaktspray einjauchen, das ist so aggressiv, dass nach einiger Zeit überhaupt keine Kontaktgabe mehr da ist.

Schalte das Gerät mal auf TA, drehe den Lautstärkeregler halb auf und stecke ein Stück Draht in die verschiedenen Löcher der Plattenspielerbuchse. Brummt es bei mindestens einer Position? Dann ist das NF-Teil in Ordnung und die Suche konzentriert sich auf das Empfangsteil.

Brummt es nicht, sind jetzt Spannungsmessungen an der Röhre ECL 86 angesagt, das ist die NF-Röhre. Sie besteht aus einer Triode (NF-Vorstufe) und einer Leistungspentode (Endstufe). Ungefähr folgende Spannungen müssen anliegen:
Stift 1 (Gitter Triode): 0 V
Stift 2 (Katode Triode): 0 V
Stift 3 (Gitter 2 Pentode): ca. 230 V
Stift 6 (Anode Pentode): ca. 250 V
Stift 7 (Katode und Gitter 3 Pentode): ca. 7 V
Stift 8 (Gitter 1 Pentode): 0 V
Stift 9 (Anode Triode): ca. 70 V
Zählweise: von unten auf die Röhre bzw. die Fassung gesehen, im Uhrzeigersinn, beginnend bei der Lücke.

Wie Du an den Spannungsangaben schon siehst, sind im Gerät lebensgefährliche Spannungen vorhanden, die auch nach dem Ausschalten noch anliegen können. Bitte führe die Messungen und weitere Arbeiten nur dann durch, wenn Du mit den Gefahren dieser Spannungen vertraut bist, ansonsten suche Dir zu Deiner eigenen Sicherheit einen Fachmann.

Wenn an Stift 8 eine positive Gleichspannung anliegt, wechsele den Kondensator (meist 10 nF), der über einen Widerstand (1...2,2 kOhm) dort angeschlossen ist, der zieht dann Leckstrom. Das ist ein häufiger Fehler, aber in diesem Fall nicht die Ursache für das völlige Versagen.

Lutz
 
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TobiasH

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Hallo,
ich habe folgende Werte gemessen:
1: 0V
2: 0V
3: 197 V DC
6: 243 V DC
7: 0V !!!
8: 0V
9: 74 V DC

Externe Signale kann ich auch nicht durchschicken.

Grüße
Tobias
 
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Bertl100

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hallo!
klingt so, also ob die pentode der ECL86 keinen strom zieht.
miss doch mal pin 7 gegen masse im ohm-messbereich.
da sollten so ca. 180ohm sein.

wenn diese messbar sind, ist wohl die ECL86 kaputt.


Gruß
Bernhard
 
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TobiasH

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Hallo,
ich messe von Pin 7 nach Masse 170,3 Ohm (in der Schaltung gemessen).
Heisst das, dass die Röhre defekt ist?

Schönen Abend,
Tobias
 
B

Bertl100

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170 ohm das paßt.
der genau wert hängt davon ab, was für ein widerstand in der schaltung drin ist. 180ohm war ein schätzwert, der für die ECL86 so in etwa hinkommt.

tja. ich würde sagen, dass zu 99% die röhre kaputt ist.
wobei man schon sagen muß, dass ein fehler "0 emission" schon nicht so häufig ist.

oder stop: der röhrensockel der ECL86 ist ok? den würde ich nochmal genauer unter die lupe nehmen! sind alle lötstellen ok?
wenn das ein gerät mit leiterplatte ist, sind kaputte leiterbahnen und lötstellen an einer ECL86 eher die regel als eine seltenheit!
auch der sockel selber (die kontaktfedern) könnte einen fehler haben.

in frage kommen dabei folgende pins:

3 (gitter 2), 6 (anode) und 7 (kathode). evtl. noch 8.
die restlichen sind sicher ok.

Gruß
Bernhard
 
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TobiasH

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Hallo,
ich werde mal sehen, ob ich heute ne Röhre zum Wechseln bekomme.
Falls es nicht die Röhre ist:
Liegt der Defekt in der Nähe der Röhre oder kann er sich auch sonstwo auf der Platine befinden? (Es ist ein Geräte mit Leiterplatte)
Welches Signal liegt an Pin7 normalerweise an und wo kommt es her?
Sorry wegen der vielen Fragen, aber mit Röhren kenne ich mich nicht gut aus.

Grüße
Tobi
 
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Bertl100

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Hallo!
kein problem! wenn du und alle anderen schon alles wüßten, gäbe es ja dieses forum nicht :-)

nun, an der kathode (pentode) liegen normalerweise ca. 7V an.
die entstehen folgendermaßen:

durch die röhre fließt normalerweise von der anode zur kathode ein strom.
dieser strom hängt davon ab, wie hoch die spannungsdifferenz zwischen g1 (pin 8) und kathode (pin7) ist. das g1 muß dabei negativ gegenüber der kathode sein. andersrum: die kathode positiv gegenüber dem g1.
die schaltung mit dem 170 ohm in der kathodenleitung heißt automatische gitterspannungserzeugung.
der strom der von anode zu kathode (technische stromrichtung) fließt, führt zu einem spannungsabfall an dem 170 ohm widerstand (ohmsches gesetz R = U/I, umgestellt U = IxR).
[z.b. 30mA würden also an 170Ohm zu 5,1V spannungsabfall führen].
würde von anode zu kathode ein zu hoher strom fließen, würden z.b. an den 170ohm 10V anliegen. dadurch wird die röhre zugesteuert, also der strom gedrosselt. umgekehrt bei zu niedrigem anodenstrom.
es stellt sich also automatisch ein gleichgewichtszustand ein, ein stabiler arbeitspunkt ist die folge.

zusätzlich fließt noch ein kleinerer strom vom g2 zur kathode. aber der ist nur ca. 10% von dem was von der anode kommt.

in deinem fall fließt also kein anodenstrom und daher auch kein kathodenstrom.
ursache ist eine unterbrechung dieses stromkreises.

diese unterbrechung kann innerhalb der röhre sein, oder außerhalb.

verstehst du, was ich meine?

Gruß
Bernhard
 
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Bertl100

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PS:
mach doch mal folgendes:
zieh die ECL86 ein stückchen raus. ca. 1-2mm.
so dass mit der messspitze an den pin7 rankommst.
dann misst du (gerät aus) nach, ob du die 170 ohm gegenüber masse da sind! damit prüfst du den weg vom pin7 über den sockel und die lötstellen und die leiterbahnen.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Damit wäre schon einmal die fehlerhafte Stufe gefunden.

Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass die Röhre verbraucht ist. Eher vermute ich eine Unterbrechung im Bereich des Röhrensockels oder in der Röhre. Am einfachsten wäre es natürlich jetzt, mit einer Ersatzröhre zu testen.

Wie Bernhard schon geschrieben hat, könnte eine kalte Lötstelle vorliegen. Oder einer der Anschlussstifte gibt keinen Kontakt, weil er und/oder die Fassung stark oxidiert ist. Dagegen hilft oft schon, die Oxidschickt an den Röhrenpins mit Glasfaserpinsel oder feinem Schmirgelpapier zu entfernen und die Röhre danach ein paarmal zu stecken und zu ziehen.

Die 74 V an Pin 9 sind eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Vorstufe arbeitet, also die Röhre heizt. Ohne Heizung würde dort eine höhere Spannung anliegen. Glüht denn der Heizfaden? Wenn nicht, könnte auch an Stift 4 oder 5 eine Unterbrechung vorliegen. In diesem Fall wäre jedoch noch ein zweiter Fehler vorhanden, und zwar Leckstrom eines Siebkondensators in der Anodenspannungszuführung der Vorstufe.

Manchmal ist in der Röhrenfassung eine Kontaktfeder gebrochen. Dann hilft nur Austausch der Röhrenfassung. Oder, wenn das Gerät mehrere identische Fassungen hat, bei einer der anderen nicht alle Stifte benötigt werden und die Fassungen ggf. zerlegbar sind, gegeneinander tauschen.

Noch etwas fällt mir ein: wie ich schon geschrieben habe, hat die ECL 86 zwei Systeme und deshalb auch zwei parallel geschaltete Heizfäden. Im Dunkeln müsste gut zu sehen sein, dass beide glühen. Glüht nur der im kleinerern System (das ist die Triode), dann liegt eine Heizfadenunterbrechung vor und die Röhre muss ersetzt werden.

Lutz
 
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TobiasH

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Hallo
und Danke an euch für die Mühe.

Die Heizung der Röhre ist ok. Beide glühen.
Ich werde heute Nachmittag, wenn ich zu Hause bin, nochmal die Lötstellen nachlöten und den Sockel kontrollieren.
Mal sehen, was kommt.

Grüße bis dann ...
Tobi
 
röhrenradiofreak

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Zur Orientierung ist hier ein Ausschnitt aus dem Schaltplan eines Gerätes, dessen NF-Teil ähnlich aufgebaut ist. Es ist zwar von Telefunken und nicht identisch zu Deinem Saba-Gerät, aber die gleiche Röhre ist drin und das Baujahr stimmt auch ungefähr. Besonders die diversen RC-Glieder, die den Klang beeinflussen, werden völlig anders sein, aber der grundsätzliche Aufbau des NF-Teils wird passen.

Gruß, Lutz
 
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TobiasH

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Hallo,
der Sockel scheint in Ordnung zu sein, die Lötstellen habe ich nachgelötet.
Eine neue Röhre bekomme ich Freitag Abend.
Gibt es ne Möglichkeit, an einem Pin das Tonsignal abzugreifen?

Gruß
Tobi
 
röhrenradiofreak

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Am Stift 1 (Gitter der Triode) der ECL 86 liegt das vom Lautstärkeregler kommende NF-Signal an. Größenordnung: maximal etwa 100 mV, je nach Stellung des Lautstärkereglers.
Am Stift 9 (Anode der Triode) das durch die NF-Vorstufe verstärkte Signal, Größenordnung: maximal einige V. Da dort außerdem eine Gleichspannung von etwa 70 V anliegt, musst Du das Oszi auf AC schalten.
Das gleiche NF-Signal, nur ohne die Gleichspannung, findest Du an Stift 8 (Steuergitter der Pentode).
Und am Stift 6 (Anode der Pentode) sollte das nochmals verstärkte Signal anliegen, das dem Ausgangsübertrager zugeführt wird. Es ist einige 10 V groß und von einer Gleichspannung von etwa 250 V überlagert. Dieses Signal wird bei Deinem Gerät fehlen, weil die Pentode nicht arbeitet.

Gruß, Lutz
 
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TobiasH

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Hallo,
mit der alten Röhre drin messe ich folgendes (AC):
Pin1= Signal 40mVss
Pin9= gleiches Signal, aber 1,5Vss
Pin8= Pin9
Pin6= Sägezahnsignal(das gleiche, was auch am Brückengleichrichter anliegt).
Ist der Elko hinüber?
Im Lautsprecher höhrt man das Brummen nicht, man kann es aber fühlen.

Gruß
Tobi
 
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TobiasH

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Noch ein Nachtrag:
Ich habe jetzt an Pin 8 das NF-Signal abgegriffen und auf nen externen Verstärker gegeben: TA, LW, MW, UKW funktioniert, KW leider nicht.

Gruß
Tobi
 
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Bertl100

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dann kommst du ja voran!
und du hast schon bewiesen, dass der rest - außer dem fehler an der ECL86 - funktioniert.

zu der sägezahnspannung:
ein gewisser restbrumm auf dem ersten siebelko ist normal.
wie groß ist denn die Amplitude (Spitze - Spitze) des Sägezahns?

auch wenn der elko kaputt wäre, müßte trotzdem strom durch die ECL 86 fließen.

Gruß
Bernhard
 
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TobiasH

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Hallo,
ich habe heute morgen eine neue Röhre bekommen.
Das Radio funktioniert jetzt einwandfrei.

Besten Dank an meiner Helfer, alleine hätte ich zur Fehlersuche ewig gebraucht.

Danke!
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