B&O Bang & Olufsen BEOCENTER 7000 / BEOGRAM Hebt Tonarm wieder an, beendet Abspielen zu früh, vor Leer-Rille

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Lötspitze

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Hersteller: B&O Bang & Olufsen

Typenbezeichnung: BEOCENTER 7000 / BEOGRAM

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Hebt Tonarm wieder an, beendet Abspielen zu früh, vor Leer-Rille

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein



Hallo!
Habe hier ein Problem mit einem BEOGRAM Plattenspieler in einem BEOCENTER 7000:
Oft wird der Tonarm nach dem Absenken am Plattenanfang gleich wieder abgehoben, manchmal auch nach einigen Umdrehungen der Platte.
Läuft die Platte durch wird das Abspielen zu früh beendet, ca. 2-3mm bevor der Arm in die Leerrille einlaufen sollte.
Das Wiedereinkuppeln der Mechanik erfolgt durch die kupferfarbene Platte am Kurvenrad. Dieser "Hebel" greift dann in eine Mitnehmer-Stufe an der Plattetellerachse ein und die Kurvenscheibe wird mitgenommen, der Abhebe- und Rückstellvorgang startet. Auslösen soll das am Plattenende ein mit dem Tonarm verbundenes Gleitstück an einem Schieber. das ist alles leichtgängig, Lage zum Tonarm paßt auch, er wird an der richtigen Position abgesetzt am Start.
Frage: Weiß jemand, ob der Rücksetzvorgang durch Verschieben an der durchsichtigen Scheibe ausgelöst wird oder an dem kupferfarbenen Teil darüber? Wofür sind diese beiden Teile gut?
Wofür ist der kleine kupferfarbene Haken , der direkt unten über der Kurvenscheibe aufliegt?
Wofür ist der durchsichtige "Haken" gut? Soll der mit dem durchsichtigen Plättchen zusammenarbeiten?
Zurückgestelt werden diese Teile durch ein Blechteil am Chassis, bevor das Kurvenrad in die Position "Abspielen" fährt, in der es eigentlich bis zum Auslösen ruhen soll.
Stop mit Abheben des Tonarms in der Mitte des Abspielbereichs funktioniert einwandfrei, läßt sich dann verschieben udn wieder absenken..
Alles ist leichtgängig, habe alles mit Benzin gesäubert.
Wäre gut, wenn jemand diese Funktionen kennen würde oder auch sieht, ob da irgendetwas fehlt. Ich kan keine Bruchstellen entdecken.
 

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Bertl100

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Hallo zusammen,

üblicherweise müßte der Rückführen des Tonarms durch das große Kupferteil eingeleitet werden.
Das funktioniert (üblicherweise) so, dass durch die Verrundungen der Spitze des Kupferteils sowie das Teil an der Achse quasi der Hub des Tonarms pro Umdrehung berücksichtigt wird.

Befindet sich die Nadel noch im Bereich von Musik, ist der Hub pro Umdrehung sehr gering. Dadurch wird das Kupferteil immer wieder leicht berührt, weicht aber durch die genannten Verrundungen immer zurück.
Erst durch den größeren Hub/Umdrehung im Rillenauslauf greift die Kupferspitze ausreichend tief ein.
Es gibt i.a. noch einen "endgültigen" Auslösepunkt, der damit bewerkstelligt wird, dass das Kupferteil nicht weiter zurückweichen kann.

Kannst du dir nicht das ganze mal mit abgenommenem Plattenteller ansehen?

Gruß
Bernhard

Edit: nach erfolgtem Rücklauf ebenso wie nach erfolgtem Aufsetzen in der Einlaufrille wird das Kupferteil dann wieder ganz in die äußere Postion geschoben. Und verbleibt dort dann durch seine eigene Reibung in der Position, bis das Plattenende naht.
Das ist jetzt alles nicht haargenau die Funktion, aber das Prinzip.
 
B

Bertl100

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.... evtl. erfolgt die von mir erwähnte minimal Verschiebung pro Umdrehung hier zwischen diesem Kupferteil und einem der anderen Kunststoffteile auf der Steuerscheibe. Also dem klaren oder dem weißen, ich seh das nicht genau. Evtl. sind die nicht leichtgängig zueinander!

Gruß
Bernhard
 
Lötspitze

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Hallo!
Danke an @Bertl100. Das Teil befindet sich unter dem Blech des Chassis, ist also nur von unten sichtbar. Im hochgeklappten Zustand (Service-Funktion vieler B&O Geräte) macht mir aber die Schwerkraft eine Strich durch die Rechnung.
Alles ist extrem leichtgängig. Meine Frage zielt eigentlich darauf ab, ob das durchsichtige Teil unter dem Kupferteil bewegt wird...und das Kupferteil dann aber mitnimmt. Es reicht wohl aus, daß die Spitze des Kupferteils in die umlaufende Kante an der Tellerachse eingreift, dann startet der Vorgang.
"Pro Umdrehung" wird nichts erkannt, sondern der Tonarm bewegt einen Schieber, der einen kleinen Mitnehmer im Bereich dieser Mimik hat. Dieser Mitnehmer berührt dann...ja, was zuerst? Das durchsichtige Teil, soweit ich das sehen kann. Dessen Kante wird weiter innen (=Nähe des Schieber-Mitnehmers) sein als das Kupferplättchen, welches aber auf dme Plastikteil draufliegt udn mitgenommen wird.
Ich versuche gerade herauszufinden, ob nicht u.U. die Elektrik die Ursache ist. Werde mir die Aktuator-Spannungen mal anschauen. Es gibt nämlich eine "Platten-Erkennung" mit einem Kontakt, der auch nicht sehr zuverlässig aussieht.

Nachtrag: Mit 2 paralle zu dem Aktuator angeschlossenen LEDs konnte ich sehen, daß das Rücksetzen und auch das Wieder-Anheben elektisch ausgelöst wird. Ich schaue mir dann mal diesen Plattenerkenner an bzw. brücke den einfach mal.
 

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Hallo Lötspitze,

das Service Manual von Elektrotanya ist leider nur in "nordisch". Google Lens scheint diese Sprache nur sehr schlecht zu beherrschen .... :-)
Dieser Disk indicator Kontakt könnte aber auch nur detektieren, ob überhaupt eine Platte aufgelegt ist?! Mein Vater hat einen alten Philips-Plattenspieler, da gibt es sowas auch, allerdings mechanisch. Das verhindert, dass die Nadel versehentlich auf dem Plattenteller aufsetzt.
Also, aufgrund dieser Konstruktion mit den mehreren Teilen auf der Steuerscheibe, glaube ich schon, dass es im Prinzip so funktionieren soll, wie ich zu erklären versucht habe (etwas holprig ....).
Das mit der "Bewegung des Tonarms pro Umdrehung" wird deshalb eigentlich immer detektiert, weil die "Endrille" bei LPs weiter außen ist, als bei Singles. Daher kann man den Abschaltzeitpunkt nur unzureichend einfach anhand des Rillenradius (als der absoluten Position des Tonarms) detektieren. Man nimmt deshalb die Auslaufrille, wo sich der Tonarm pro Umdrehung relativ weit bewegt, als Trigger.

Ich versuch mal eine Seite aus einem Dual SM hier hochzuladen. Da ist es eigentlich ganz gut beschrieben.
Hier wird also das schwarz gezeichnete Teil von dieser "Abstellschiene" bewegt. Das graue Teil darüber bewegt sich mit dem schwarzen mit, wird aber bei kleinem Hub vom Mitnehmer immer ein kleines Stück zurückgeschoben, sodass es sich mehr und mehr gegenüber dem schwarzen verdreht.

Gruß
Bernhard
 

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Hallo!*Danke für die Unterstützung!
Inzwischen bin ich allerdings so wietr, daß ich feststellen kann, daß sich die ganze Anlage nach einiger Zeit alleine abschaltet, nicht nur nach dem Aufsetzen des Tonarmes, sondern bei Radio geht die Anlage auhc nach einigen Minuten von selber aus. Ja, die Fernbedienung habe ich versteckt, für die Versuche, da kommt es nicht her. Eben auch die Tastatur abgezogen, ferner noch die 5V Stromversorgung des Microcontrollers überprüft sowie dessen Reset-Pin, alles sauber, sagt das Oszilloskop. Es wird ein Stop-Signal an den Plattenspieler gesendet, auch wenn ich, ohne Riemen, den Plattenspieler starte, den Teller so lange drehe bis der Tonarm sich absenkt und die Kurvenscheibe ausgekuppelt ist. Nach 2-3 Minuten macht es "klack" und der Aktuator zum Stoppen wird angesteuert, das zugehörige Stop-Signal konnte ich oszilloskopieren..
Ich suche mal weiter...spannende Sache, aber ich bin da jetzt seit 3 Tagen mit zu Gange...
Das Service Manual habe ich übrigens, ist in GB-F-D, Schaltbilder, Mechanischer Aufbau, alles da.
BEOCENTER 7000 Service Manual
 
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Hallo Lötspitze,

hast du mal auch den Fernbedien-Empfänger deaktiviert/abgeklebt? Manchmal gibt es Lichtquellen (LED, Leuchtstofflampen mit EVG,...) die den Empfänger irritieren, weil sie die "richtigen" Frequenzanteile enthalten.
U.a. ein MC1310 im Fernsteuerempfänger. Ist das nicht eigentlich ein Stereo-Decoder IC?

Gruß
Bernhard
 
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Hallo Bernhard!
Danke, ja, habe mir auch die Signale auf der Leitung angeschaut, alles prima...ABER Es gibt ein 50Hz-Signal mit überlagerter Rückmeldung (= auf Masse ziehen...) von Fehlern in der Endstufe: Diese Überwachung schlägt zu! Warum die einige Minuten braucht und was die Ursache ist...morgen mehr. Aber zumindest erklärt das den Effekt, da bin ich schon mal ganz glücklich. Ich muß die 0-Spannung an den Endstufen anschauen und die Überwachung hat auch ElKos mit im Spiel. Also, irgendetwas an den Endstufen.
Betrieben habe ich die Anlage aktuell zum Test nur mit einem Kopfhörer.
 
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Hallo Lötspitze,

da bin ich jetzt echt gespannt! Der Mikrokontroller schaut also evtl, ob sein 50Hz Uhrsignal fehlt, und wenn ja, dann erkennt er auf defekte Endstufe.
... kann man so machen ....
Er sendet während dieser Prozedur auch noch ein Stop Signal an den Plattenspieler. Also erst mal warten, dann alles geordnet zurückfahren, und dann erst die Lautsprecher schützen. Hm.
Ich bin echt gespannt, was sich B&O ansonsten noch einfallen hat lassen :-)

Gruß
Bernhard
 
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Hallo!
Fehler gefunden: Die Überwachungsschaltung der Endstufen schaltet bei zu hoher Spannung über die Emitter-Widerstände der Ausgangstransistoren ab, d.h. unterdrückt den "50 Hz Herzschlag". das initiiiert ein Stop-Signal für den Platenspieler und der Tonarm wird zurückgeschwenkt.
Die Ursache war...ein Kontaktproblem des Ruhestrom-Trimmers. Der Ruhestrom war mehr als Faktor 10 zu hoch, Tendenz steigend. Mit zunehmender Erwärmung stieg der mehr an und schaltete die Anlage ab, daher auch der Zeit-Effekt. Das vorzeitige Abheben des Tonarms am Ende der Plattewar auch darauf zurückzuführen, letztendlich ein ergebnis der Test-Durchführung: Dort, gegen Ende der Platte aufgesetzt, eben auch nur 2-3min Ton, dann Ausschalten.
Lösung war dann Kontaktspray und neues Einstellen des Ruhestromes.

Spannend, weil man an ganz falscher Stelle nach so etwas suchen kann (auch basierend auf den Berichten der Besitzer dieses Gerätes). Vielleicht hilft mein Bericht irgendjemand anderem weiter bei ähnlichem Problem. Ich kenne dieses Gerät jetzt jedenfalls sehr gut.

@Bernhard: Den MC1310 da einzusetzen..trickreich, es wird die PLL-Funktion genutzt. Erstaunlich aber, daß als eigentlicher Stereodecoder ein anderes IC genutzt wird. Standardisierung war wohl nicht die Stärke, damals.
 
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Bertl100

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Hallo Lötspitze,

ja in der Tat sehr spannend alles! Freut mich, dass du den Kandidaten hinbekommen hast!
Der MC1310 war wohl zu der Zeit als Stereodecoder schon ziemlich altbacken hinsichtlich der erzielbaren Werte für Kanaltrennung und Verzerrungen.

Gruß
Bernhard
 
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